Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
Vom Netzwerk:
als einen kennengelernt, noch mehr rühmen gehört und über noch mehr gelesen habe. Er hatte einen derartigen Nerv, daß Sergeant York, der höchstdekorierte Soldat des ersten Weltkriegs, verglichen mit ihm wie eine Memme wirkte. Seine Mutter mogelte für ihn beim Sechsundsechzig, seine Schwestern mogelten für ihn beim Schnippschnapp. Mexikaner, total loco und vom Suff angestachelt, machten für ihn in »Nur für Mexikaner«-Bars in East L.A. beim »eight ball«-Billard die große Kohle. Er verdiente mit Fluglinien (Fundbüro), Autovermietungen (falscher Personalausweis und eine schnelle Fahrt nach Tijuana), Fotoläden und Teppicherías. Als in Humboldt County die reiche Ernte plötzlich ausblieb, belieferte er eine ausgewählte Klientel mit hochklassigem Gras. Er besaß viereinhalb Häuser in Anaheim, von denen er eins die letzten sechs Monate an RD-Fahnder vermietet hatte, die es benutzten, um die Mietskaserne gegenüber zu überwachen, in welcher sie Drogengeschäfte vermuteten. Er lief gern Ski, aber die meiste Zeit war seine fabelhaft teure Ausrüstung irgendwo versteckt, weil er sie als gestohlen gemeldet hatte und darauf wartete, daß die Versicherung endlich mal mit dem Geld herüberkam. Es gibt eine List, wie sie von den Bewohnern großer Städte zunehmend angewandt wird, um Straßenräuber zu foppen: Sie tragen zwei Geldbeutel bei sich, einen schicken mit wenig Geld, den sie, falls nötig, aushändigen, und einen zweiten, in dem das richtige Banknotenbündel verstaut ist. Benny arbeitete nach demselben Prinzip und hatte zwei Geldschränke in seiner Wohnung.
    Ich erzählte ihm meine traurige, traurige Geschichte.
    Er lachte.
    Ich sagte ihm, was ich wollte und wann ich es wollte.
    Er lachte.
    Ich sagte ihm, warum ich es wollte, und legte auf, solange ich noch ein Hit war. Dann tätigte ich einen winzigkleinen Anruf in Immobilienangelegenheiten. Dann tätigte ich einen weiteren Anruf in Immobilienangelegenheiten; ich rief meinen Hausbesitzer an, etwas, was ich vor mir hergeschoben hatte, weil ich nicht unbedingt mit den Neuigkeiten aufwarten konnte, auf die ein Hausbesitzer an einem Sonntagvormittag versessen ist.
    Der Hausbesitzer sah sich gerade das Spiel Raiders gegen Chargers an; ich konnte es im Hintergrund hören.
    »Rate mal«, sagte ich.
    »Mein Hauptdarsteller, mein Star, mein Lieblingsmensch!« sagte er. »Bleib dran; ich stell mal leiser.« Ich blieb dran. »Wie fühlt man sich so ausgeräuchert?«
    »Ausgeräuchert«, sagte ich. »Woher weißt du denn davon?«
    »Vom Brandmeister, und gleich danach von einem Señor Gregor Amoyan«, sagte er.
    »Gregor heißt der? Wußte ich gar nicht.«
    »Es gibt so vieles, was du nicht weißt, mein Guter«, sagte der Hauswirt mit Jubel in der Stimme. »Pause für einen Zug.« Er nahm einen Zug und behielt ihn etwa eine Viertelstunde lang bei sich. Ich war froh, daß er stoned war; wenn er schlecht drauf war, war er ein guter Hauswirt, aber wenn er bekifft war, war er wunderbar tolerant. Er hieß Elroy und war zweiundzwanzig. Seine beiden Eltern und eine ganze Reihe von Onkeln waren kurz nach Weihnachten bei einem Unfall auf der 405 umgekommen, als ein Besoffener den Mittelstreifen überquert hatte, und er, König der Aussteiger, Kifferfürst, Planetarischer Befehlshaber der Weltraumkadetten, hatte nicht nur das Einkaufszentrum geerbt, in welchem sich das befand, was von meinem Büro übrig war, sondern noch zwei ähnliche Anlagen, alle in derselben Gegend, plus ein bis zwei Lagerhäuser, sowie das eine oder andere Häuschen. Er fuhr einen DeLorean, trug immer einen Packen Eindollarnoten bei sich, die er während des Tages an die Bedürftigen verteilte (hauptsächlich die durstigen Bedürftigen) und gab pro Jahr etwa einen Endbetrag von $ 3,50 für seine Garderobe aus, die hauptsächlich aus T-Shirts und Gummilatschen bestand. Er war mit anderen Worten reich genug, um die weltlichen Anliegen von uns gewöhnlichen Sterblichen zu ignorieren, aber anderseits hatte er das immer schon getan. Das traf jedoch nicht auf das Geschäftliche zu; darum kümmerte er sich; zweimal pro Woche ging er in die University of California Los Angeles, wo er Abendkurse in Buchführung, Steuergesetzgebung und dergl. belegt hatte.
    »Was ist denn all das Viele, was ich nicht weiß?« fragte ich ihn.
    »Du weißt null«, sagte er. »Du nix sabe nada. Du nix comprende, daß Sam heute morgen auf meine Bitte deine Suite untersucht hat.« Sam war ein bekümmerter schwarzer Handwerker, der

Weitere Kostenlose Bücher