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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Fußende des Betts, daß ich nicht rankam, verfuhr genauso mit ein paar zerfledderten Zeitschriften und einem Wegschmeiß-Rasierapparat in einem winzigen Plastikbeutel und ging wieder, ohne ein Wort zu sagen, geschweige denn einen Worksong zu singen. Ich fragte mich, was er für ein Problem hatte, aber nicht lange, denn ich wußte, was für Probleme ich hatte, und die waren viel interessanter.
    Es gelang mir, den Fernseher anzuwerfen, aber in den Frühnachrichten war nichts über eine’ geheimnisvolle Explosion im San Fernando Valley, nichts über einen plattgemachten Imbißstand oder darüber, daß geheimnisvolle, unheilverkündende fliegende Buletten gesichtet worden wären; ich knipste den Apparat aus und griff zu den Zeitschriften. Eine hieß Handarbeit heute , eine hieß Ohne Fleisch genießen & sparen!, aber die letzte war ein seltenes, drei Jahre altes Exemplar von Mechanix Illustrated; das war doch gleich was ganz anderes.
    Der Vormittag verging fast so langsam wie im Gefängnis, obwohl mir das nichts ausmachte; ich ruhte mich richtig aus, spülte mir den Sprit aus dem Gewebe, und es gab viel zum Nachdenken, z. B. Sonnenuntergänge in Jalisco, den perfekten Pkw, das Altern.
    Der Doktor kam und ging und sagte, ich könnte morgen raus; das hatte ich sowieso vorgehabt. Ich war gerade in einen faszinierenden Artikel über Laubsägearbeiten vertieft, als zwei Pfleger, die sich über Football unterhielten, mir einen schlafenden Zimmergenossen hereinrollten; sie luden ihn sauber in das leere Bett und stellten den Wandschirm auf. Als einer der beiden auf dem Weg hinaus am Fernseher vorbeikam, deutete er auf den Schläfer, schüttelte den Kopf und zog den Stecker heraus. Leck mich am Arsch, Charlie, ich hab sowieso nicht gekuckt. Außerdem gibt es inzwischen Kopfhörer.
    Ich wandte mich wieder meiner Laubsägearbeit zu. Mae würde Augen machen, wenn sie von mir zu Weihnachten alles in laubgesägt kriegt! Ich hoffte zu Gott, daß Art’s wie geplant in die Luft geflogen war; das wollte ich nicht alles nochmal machen; ich war auch nicht sicher, ob ich es gekonnt hätte. Nein, nicht weil ich ein Feigling war, sondern vielleicht war es doch keine so sehr gute Idee gewesen; vielleicht war es genauso dumm und potentiell tödlich wie der Brandanschlag auf mein Büro, und vielleicht, ein noch schrecklicherer Gedanke, hatte Art ohnehin gar nichts damit zu tun gehabt. Unglücklicherweise gilt der Verkauf mediokrer Würstchen als solcher in L.A. noch nicht als hinreichender Grund für die Sprengung eines Gebäudes. Auf jeden Fall schien es, als schliche die Wirklichkeit — die toll für einen kurzen Aufenthalt ist, aber leben möchte ich nicht dort — in mein Leben zurück, obwohl ich mich so angestrengt hatte, sie in Schach zu halten. Und als hätte es eines Beispiels dafür bedurft, klingelte genau in dem Augenblick das Telefon, und etwas Wirklicheres gibt es ja gar nicht, außer man klemmt sich die Vorhaut in den Reißverschluß. Es klingelte eigentlich gar nicht, sondern es blitzte, damit niemand anderer im Zimmer davon gestört wird, aber es läuft auf dasselbe hinaus. Die Wirklichkeit ist die Wirklichkeit, ob sie nun klingelt oder blitzt, und wenn Sie wissen wollen, wer das gesagt hat: Ich habe das gesagt.
    Es war Benny.
    »Kaputt«, flüsterte er dramatisch. »Abgerissen. Flach wie ein Pfannkuchen. Weggeputzt.«
    »Du bist früh aufgestanden«, sagte ich. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe nachgesehen«, sagte er.
    »Benny...«
    »Ich habe nicht angehalten, ich bin nicht mal langsamer gefahren. Ich kenne doch auch den alten Mythos, daß der Verbrecher immer an den Ort des Verbrechens zurückkehrt.«
    »Einen Mythos, den du mit Leben erfüllst«, sagte ich.
    »Ich bin nicht mal mit meinem eigenen Auto gefahren«, sagte er selbstgerecht.
    Ich fragte ihn vorsichtshalber nicht, wessen Auto er benutzt hatte.
    »Noch weitere Schäden?« Ich hielt die Stimme gesenkt, falls der Schläfer in Wirklichkeit ein hellwacher Polizeispion war, der sich alles notierte.
    »Zwei bis drei Bäume«, sagte er. »Ein Stückchen Parkplatz. Ein Stückchen Zaun. Ein parkendes Auto. Hoffentlich ist er versichert; die halbe Welt wird ihn verklagen wollen.«
    »Zu schade«, sagte ich. »Ich frage mich, wieviel eine zwölf Meter hohe Eiche in diesen inflationären Zeiten kostet.«
    Dies fragten wir uns eine Minute lang, dann sagte Benny, er muß mit einem Typ reden, dem er etwas Geld abkaufen will, und legte auf. Ich machte ein Nickerchen. Als

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