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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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versuchen. Wenn das nicht hilft und Sie immer noch weitermachen wollen, versuchen wir es auf die böse.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel gerichtliche Anordnungen und Vorladungen und ganz viel Geld, das Sie zahlen müssen, oder eine schöne, lange Unterredung mit Ihren Adoptiveltern oder beides. Jetzt sagen Sie mir erstmal, wo und wann Sie hinterlegt wurden.«
    »Am 22. März, vor dem St. Mary’s Hospital in Davis, Kalifornien.«
    »In irgendeinem bestimmten Jahr?«
    »Neunzehnhundertsechsundsechzig. Waren Sie schon mal in Davis, Kalifornien?«
    »Noch nie«, sagte ich schaudernd. »Es sei denn, ich wäre ebenfalls dort hinterlegt worden und Mutti hat mir das verschwiegen. Ich werde jedoch mit Davis, Kalifornien, telefonieren, sobald Sie mir Ihre Adresse und Telefonnummer gegeben haben.«
    Sie versah mich mit der gewünschten Information, stand auf, reckte sich, zündete sich eine weitere Speziella an und offerierte mir ebenfalls eine. Ich nahm sie an, um den Handel zu besiegeln, und sagte, ich würde sie mir bis zum Abendbrot aufheben, wenn sie nichts dagegen hätte.
    »Ich habe auch nichts dagegen, wenn Sie sie bis zur nächsten Tupperware -Party aufbewahren«, sagte sie. »Kann ich helfen?«
    »Helfen? Wobei?«
    »Ihnen helfen. Bei dem, was Sie vorhaben.«
    »Nein«, sagte ich bestimmt. »Gehen Sie nach Hause und schreiben Sie ein paar Gedichte oder zerreißen Sie Ihre Klamotten oder sonstwas.«
    »Warum nicht?«
    Ich seufzte erstaunlich sanft, wenn man die Provokation bedachte.
    »Es gibt für Sie jetzt nichts zu tun. Darum nicht. Für mich gibt es etwas zu tun, und ich werde damit anfangen, sobald Sie abzischen.«
    »Und warum kann ich es nicht tun?«
    »Weil Sie nicht mal wissen, was es ist!« sagte ich. »Und jetzt verduften Sie gefälligst.«
    »Sie könnten es mir sagen«, sagte sie. »Dann könnte ich es tun.«
    »Bis ich Ihnen das gesagt habe, habe ich es selbst getan«, sagte ich. »Gehen Sie doch bitte weg. Ich weiß, daß Sie helfen wollen, ich kapiere es durchaus, aber manche Jobs sind Ein-Mann-Jobs.«
    »Wenn Sie mal einen Zwei-Mann-Job haben, kann ich dann helfen, ich meine, wenn es mich betrifft?«
    »Natürlich!« sagte ich mit Wärme. »An Sie denke ich zuallererst. Versprochen. Jetzt gehen Sie nach Hause und setzen sich neben das Telefon.«
    »Sie langer, dicker Lügner«, sagte sie. Sie holte einen Walkman aus einer Umhängetasche, die aussah wie ein Patronenbehälter aus dem II. Weltkrieg, und latschte dann hinaus. Walkmänner hasse ich auch. Mannomann, man merkt, daß man alt wird, wenn es mehr Dinge gibt, die man haßt, als Dinge, die man mag. Ich nahm ihr Geschenk, trug es zur Hintertür und schmiß es dem Kater zum Fraß vor. Dann sah ich nach, wie spät es war; es war, wie üblich, noch immer viel zu früh. Ich erwischte die Auskunft in Davis, und die Auskunft in Davis wußte nicht, ob es in Davis eine Tageszeitung gab. Dagegen wußte sie, daß jeder in Davis die Sacramento Bee las. Kurze Zeit später sprach ich mit einer Miss Spencer von der Anzeigenabteilung der Bee. Sie half mir beim Aufsetzen einer Anzeige, die drei Tage lang unter Persönliches geschaltet werden sollte, und zwar sollte drinstehen, daß für jede Information über ein Baby (weiß; weiblich), welches vor soundsovielen Jahren mit dem Bade auf die Stufen von St. Mary’s geschüttet worden sei, ein nicht unerheblicher Betrag gezahlt würde. Absolute Diskretion zugesichert; dies geschieht in Namen und Auftrag des betreffenden Kindes. R-Gespräch usw. Außerdem vermietete Miss Spencer mir noch eine Chiffre-Nr. und sagte, die Anzeige würde geschaltet, sobald sie meinen Scheck über $ 17,50 erhalten habe. Ich sagte, er sei praktisch bereits unterwegs. Sie sagte, sämtliche Post, die ich unter meiner neuen Chiffre-Nr. bekäme, würde mir innerhalb von vierundzwanzig Stunden nachgeschickt, dieser Service ende aber zwei Wochen nach dem Erscheinungsdatum der ersten Anzeige. Ich sagte, das verstünde ich voll und ganz, wünschte Miss Spencer noch einen frohen Tag im lieben, alten Davis und legte auf. Ich überlegte, daß Miss Lobotomie einschließlich Fernsprechgebühren bereits mit über neunzehn Eiern in den miesen stand, aber was soll’s, Geld ist nicht immer das Wichtigste im Leben, es gibt ja auch noch sowas wie Selbstlosigkeit oder etwa nicht? Trotzdem schrieb ich, nachdem ich einen Scheck für die Bee ausgestellt und weggeschickt hatte, eine Rechnung für das Spatzenhirn, falls es jemals einen ordentlichen Job kriegen

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