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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Bruder anrufen; er ist Polizist; er könnte Ihnen bestätigen, daß ich ehrlich bin — , aber wer glaubt schon einem Polizisten, geschweige einem Bruder.«
    Er sah mich einen Augenblick an, dann bot er mir einen kleinen Riegel Irgendwas an; es kam mir vor wie Kaugummi mit Zimtgeschmack. Ich lehnte dankend ab. Er steckte sich zwei Riegel in den Mund, zerknüllte das Einwickelpapier und legte es säuberlich in meinen neuen Aschenbecher. Dann sagte er: »Sie sagten: >Meist nehmen Kinder Kontakt mit den Eltern auf<, oder sowas Ähnliches. Wissen Sie das aus Erfahrung, oder sagen Sie das nur so?«
    »Aus Erfahrung, aus Statistiken«, sagte ich. »Es stimmt aber trotzdem, obwohl ich es vielleicht auch nur so gesagt hätte.«
    »Machen Sie viel in der Art?«
    »Früher war es mehr«, sagte ich, »und es könnte auch jetzt sehr viel mehr sein, wenn ich wollte.« Ich sagte ihm nicht, daß ich nicht mehr in der Art wollte, weil es meist eine Verschwendung von Arbeitskraft — meiner — und Geld — irgendwelcher armer, verzweifelter Eltern — war. Aber er war nicht dumm; er kapierte es auch so.
    »Was machen Sie denn heutzutage so«, fragte er mich etwas bitter. »Klären Sie ungelöste Mordfalle auf?«
    Ich verstand seine Bitterkeit.
    »Ein ungeklärtes Verbrechen bekomme ich oft ein gutes Jahr lang nicht zu sehen«, sagte ich ihm. »Nicht das, was man als richtig ungelöst bezeichnen würde, wie ein Rätsel. Die Menschen tun Dinge, und warum sie sie tun, ist mir ein Rätsel, aber damit hat es sich schon.«
    »Tja, mir ist es ein Rätsel, wo mein Mädchen ist«, sagte er. »Wir wissen noch nicht mal so richtig, warum sie überhaupt weggerannt ist. Ihre Mutter und ich sind keine Monster, wir sind normale Menschen, und wir leben in einer normalen Stadt, und wir machen das, was Menschen wie wir so tun...« Er nahm die Brille ab und setzte sie wieder auf. Ich fand, daß er mir bereits drei gute Gründe zum Abhauen gegeben hatte.
    »Sehen Sie, Mr. Millington, ich weiß, Sie werden aus Sorge um Ihre Tochter fast wahnsinnig«, sagte ich, »aber wie ich schon sagte, mir fällt sonst nichts ein, was helfen könnte. Wenn Sie Ihr Geld zurückwollen —, das können Sie haben. Wenn ich Ihnen ein anderes Detektivbüro empfehlen soll, ein größeres, sagen Sie einfach Bescheid. Wenn Sie mit jemandem bei der Polizei sprechen möchten, der auf sowas spezialisiert ist, kein Problem.«
    Er winkte ab.
    »Ich will es nicht an Ihnen auslassen«, sagte er. »Es ist nur so herausgekommen. Ich glaube, ich weiß nicht, was ich will. Ein Wunder eben.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte ich. »Sie wollen was von L.A. sehen, sehen, warum sie hierherkommen wollte, vielleicht dahin gehen, wo sich die Kids rumtreiben. Nur weil es Eins zu eine Million steht, daß Sie sie an einer Straßenecke finden, bedeutet das nicht, daß Sie sich nicht besser fühlen, wenn Sie mal nachsehen.«
    Er zuckte die Achseln und rieb sich übers Gesicht. »Warum nicht.«
    »Ich werde versuchen, Ihnen einen Führer zu besorgen. Haben Sie einen Wagen?«
    »Ich habe mir einen am Flughafen gemietet. Muß neu eingestellt werden, aber fahren tut er.«
    Ich ließ mir von der Auskunft die Nummer der Silvettis geben und wählte. Der Strohkopf war am Apparat.
    »Ja?«
    »Hier ist Ihr alter Freund, der Beschatter.«
    »Oh Gott«, sagte sie.
    »Was treiben Sie gerade?«
    »Ich schreibe; was glauben Sie denn, was ich treibe? Plätzchen backen? Und was treiben Sie? Gibt’s was Neues?«
    »Ich detektiere; was glauben Sie denn, was ich treibe? Marshmallows rösten? Und nein, es tut mir leid, bisher noch nichts Neues über Sie. Wie auch immer, wollen Sie einen Job? Beziehungsweise, bei näherem Nachdenken: Wollen Sie zwei Jobs?«
    »Was soll ich tun?«
    »Kommen Sie her, und Sie werden es merken.«
    »Werde ich bezahlt?«
    »Natürlich!« sagte ich. »Was glauben Sie denn, wer ich bin? Ein Ausbeuter, der sich an Kinderarbeit mästet?«
    »Aber mindestens«, sagte sie. »Okay, bis gleich.«
    »Gleich kommt ein Mädchen vorbei«, sagte ich zu Mr. Millington. »Ein bißchen schräge, aber intelligent. Sehr schräge. Die kann Sie besser herumführen als ich. Ich kenne ein paar Läden, wo die Kids hingehen. Sie muß Tausende kennen.«
    »Kann nicht schaden«, sagte er. »Danke.« Dann sagte er, wenn ich zu tun hätte, würde er still in einer Ecke sitzen oder Spazierengehen oder irgendwas. Ich sagte, nein, ich würde gern mit ihm plaudern, bis Sara käme.
    »Was genau arbeiten Sie denn?« fragte er,

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