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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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nachdem er seinem Kaugummiklumpen einen weiteren Riegel hinzugefügt hatte. Ich hegte den Argwohn, er hätte lieber einen ordentlichen Priem im Mund gehabt, achtete aber in der großen Stadt auf seine Manieren. »Wenn Sie schon nicht die ganze Zeit damit verbringen, Fälle mit ermordeten Hollywood-Stars im Swimmingpool zu lösen. Wenn die Frage erlaubt ist. Ich habe noch nie jemanden von Ihrer Branche kennengelernt.«
    »Die Frage ist erlaubt«, sagte ich. »Was arbeite ich? Ich arbeite das, was ich für Sie gearbeitet habe, oder was ich angeblich für Sie gearbeitet habe.«
    »Vergessen Sie das bitte«, sagte er.
    »Es sieht nicht doll aus, wenn man’s hinschreibt«, sagte ich. »Ich fahre irgendwohin und suche Sachen, hauptsächlich.«
    »Das ist alles?«
    »Manchmal fahre ich woandershin und stelle Fragen. Einmal im Monat muß ich jemanden verfolgen. Ich bewache ziemlich viel Zeug. Es ist wie jeder andere Beruf, eine Kombination aus Leuten, die man kennt, Erfahrung, Lügen und der Bekanntschaft mit einem guten, billigen Steuerberater.«
    »Und was ist mit der Gefahr?« fragte er. »Und daß man Menschen hilft? Und Menschen erschießt? Was ist damit?«
    »Ach, damit«, sagte ich. »Daran denke ich nie.« Ich kriegte von ihm ein weiteres dünnes Lächeln ab.
    Wenig später kam Sara hereingeschlurft, nach zehn bis fünfzehn Minuten, in denen er mir einiges über St. Charles, New Mexico, erzählt hatte, was meine Gier, diesen Ort dermaleinst besuchen zu dürfen, nicht wesentlich vertieft hatte. Mr. Millington stand auf, als sie hereinkam, ich blieb sitzen. Ich stellte sie einander vor; sie gaben sich die Hand.
    Als er ihre Aufmachung auf sich einwirken ließ, konnte ich ihn denken hören, daß seine Ethel jetzt vielleicht genauso durch die Stadt streifte, für ihn auf immer verloren, für ihn und für das Land, in dem Obst und Walnüsse wachsen. Ich fand, daß Sara, wenn man alles bedachte, ganz schön normal aussah; mir gefielen ihre aufgemalten, einen Zoll langen Wimpern, mir gefiel der Gold- und Silberglitter, mit dem sie ihre Wangen beklebt hatte, mir gefiel ihr Oberteil, welches aus einem Halstuch bestand, mir gefielen ihre türkisch gemusterten Bermuda-Shorts, und ich betete ihre grünen Keilabsätze aus Kork an. Als Handtasche benutzte sie eine Frühstücksdose aus Blech mit Yogi Bär drauf.
    Sie wollte pronto wissen, worum es ging; sie hatte nämlich zu Hause Arbeit; sie war mitten in einem Epos über ein Surfbrett, dem plötzlich Flügel wuchsen. Ich informierte sie kurz. Ich fragte Mr. Millington, wie lange er zu bleiben gedächte. Er sagte, er habe ein Rückflugticket für den nächsten Tag, aber er wisse noch nicht so recht; mal sehen. Ich fragte ihn, ob er uns kurz entschuldigen könne; er sagte, klar, und ging hinaus und sah sich ohne übermäßiges Interesse in der Gegend um.
    »Nehmen Sie ihn mit«, sagte ich. »Er will sich L.A. ansehen. Sein Kind an einer Straßenecke stehen sehen.«
    »Viel Glück«, sagte sie. »Gefällt Ihnen mein Nagellack?« Er war weiß, bis auf die Daumennägel, die waren orange.
    »Gräßlich«, sagte ich. »Nehmen Sie ihn dahin mit, wo die Kids hingehen. Kliniken für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Revierwachen, Randale, Burger Queens.«
    »Ha ha«, sagte sie. »Wieviel krieg ich dafür?«
    »Etwa neunzehn Dollar«, sagte ich.
    »Wo sind die?«
    »Die werden von Ihrer Rechnung abgezogen, welche sich bisher auf etwa neunzehn Dollar beläuft«, sagte ich.
    »Geiziger Scheißkerl«, sagte sie. »Was ist mit Spesen?«
    »Okay«, sagte ich. »Sie wollen Spesen; Sie kriegen Spesen, aber das macht die Sache amtlich.«
    Ich händigte ihr einen Fünf-Dollar-Schein aus und zählte ihr mit gespieltem Widerwillen fünf einzelne Dollars auf die Hand.
    »Dies ist Ihr erster offizieller Auftrag als zeitweilige, unterstrichen zeitweilige Assistentin von Victor Daniel, für den Staat Kalifornien lizenzierter privater Ermittler. Deshalb werde ich von Ihnen einen schriftlichen Bericht verlangen, der Ihre sämtlichen Aktivitäten umfaßt, sowie unterstrichen sowie eine detaillierte Auflistung aller Ausgaben bis spätestens morgen nachmittag.«
    »Krieg ich denn kein Abzeichen?« sagte sie und stopfte mein schwerverdientes Geld in ihre Jausenbüchse. »Ich wußte gar nicht, daß man Kuhfladen so hoch stapeln kann, aber dann lernte ich Sie kennen.«
    Mit nachgeahmter Zuneigung tätschelte ich den roten Bereich ihres Kopfes; sie sprang einen Drittelmeter in die Luft.
    »Nun lauf, mein Kind«,

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