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Video-Kid

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Titel: Video-Kid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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ertragen können, mich von ihm zu trennen. Davon abgesehen, verhieß die Patrone in seinem hohlen Lauf einen raschen, sauberen Tod, wenn die Rochen ihr Glück erneut versuchen wollten.
    Nachdem Moses Moses sich ausgeruht hatte, war Anna an der Reihe; und danach ich. Mein Schlaf war nicht sehr erholsam. Mir hat es nie behagt, auf dem Rücken zu schlafen, und der Wellengang war auch nicht eben besänftigend. Einige Male mußte ich meine Nase von eingedrungenem Meerwasser befreien, und als ich es endlich aufgab, schlafen zu wollen, fühlte ich mich seltsam und wie zerschlagen. Meine Wunden begannen wieder zu schmerzen, und es war leider alles andere als ratsam, bei leerem Magen Smuff zu nehmen.
    Als die Sonne endlich unterging, waren wir drei in einer fürchterlichen Verfassung. Jeder von uns hatte einen Sonnenbrand, besonders im Gesicht. Anna war in dieser Hinsicht am schlimmsten dran. Falls sie überleben sollte, würde sie alle Gesichtshaut verlieren. Ihre Augen waren geschwollen, ihre Lippen rissig. Jeder von uns verspürte schrecklichen Durst. Anna und ich hatten uns den Mund mit dem bitteren Meerwasser ausgespült, obwohl wir, aufgrund der Warnung Moses', es nicht gewagt hatten, davon zu trinken. Aber das hatte unseren Durst nur verschlimmert. Annas Haar sah fürchterlich aus, und selbst der Federschmuck an ihrem Kopf sah schlampig und verklebt aus. Mein Plastikhaar war mit einer Salzkruste überzogen.
    Nach dem Sonnenuntergang zog ich meine Kampfjacke wieder an und justierte die Kameras um. Ich schloß sogar mein Haar wieder an den Stromkreis an, aber das Seewasser hatte ihn kurzgeschlossen. Glücklicherweise waren die Kamerakontrollen unbeeinträchtigt geblieben. Sie waren auch dafür konstruiert, heftige Schläge auszuhalten und eindringendes Blut abzustoßen. Daher hatte das Wasser ihnen nichts anhaben können.
    »Ich wünschte, es wäre schon alles vorüber«, sagte Anna schließlich, als sich nach dem beeindruckenden Sonnenuntergang die ersten Sterne zeigten. »Warum machen wir überhaupt noch weiter? Gibt es denn für uns noch eine Chance, gerettet zu werden? Passagierdampfer vielleicht oder Flugzeuge?«
    »Nein, auf so etwas können wir nicht hoffen«, sagte ich. »Diese Gegend hier kenne ich sehr gut. Damals, als ich noch bei Professor Armbruster am Tethys-Riff gelebt habe, bin ich oft hinausgesegelt. Wir befinden uns in unerforschtem Gebiet. Ich vermute, die Chancen stehen eins zu einer Million, daß uns hier eine Vergnügungsyacht entdecken könnte. Und jetzt, wo es Nacht ist, sieht es in dieser Beziehung noch finsterer aus. Das einzige, was sich bis hierher verirrt, sind Kamera-Drohnen. Vielleicht stoßen wir ja auf eine, aber sie sind recht selten, und wem käme es schon in den Sinn, ein Stück endlosen Ozeans aufzunehmen? Selbstverständlich gibt es auch Aqua-Hopper, aber die bleiben unter der Wasseroberfläche, und ihr Aktionsradius ist ziemlich begrenzt. Sie können nur so weit sehen, wie ihr Lichtstrahl reicht.«
    »Gut, aber warum haben uns die Rochen noch nicht erwischt?« sagte Anna gereizt.
    »Woher soll ich das wissen?« antwortete ich ebenso verdrossen. »Vielleicht sind sie gar nicht so wild auf Menschenfleisch. Nicht auszuschließen, daß sie davon Magenbeschwerden bekommen. Wir sind auf dieser Welt Fremdkörper, zumindest im biochemischen Sinn.«
    »Ich verstehe trotzdem nicht, warum wir beim ersten Rochenangriff nicht dran glauben mußten?« sagte Moses Moses.
    »Armitrage war bis zur Halskrause voller Smuff«, sagte ich traurig. »Möglicherweise hat sie das vergiftet. ›Die Auswirkungen von Smuff auf Rochen‹, das könnte direkt der Titel einer Forschungsarbeit Professor Armbrusters sein.«
    Stunden vergingen. Eine fliegende Insel explodierte über dem Kontinent. Keiner von uns sagte ein Wort. Dafür waren unsere Münder zu ausgedörrt.
    Gegen Mitternacht war ich an der Reihe, das Luftkissen wieder aufzublasen. Als ich den Kopf unter Wasser steckte, hörte ich etwas Unglaubliches: ein dumpfes, nachklingendes Donnern von tief unten.
    Ich tauchte wieder auf und sagte: »Hört doch mal. Habt ihr das mitbekommen? Taucht die Ohren unter Wasser.«
    Jetzt hörten wir es alle. Ein lautes Donnern, so als würde jemand auf eine straff bespannte Trommel schlagen. »Was mag das sein?« fragte Anna überdrüssig. Keiner von uns hatte eine Ahnung. »Vielleicht Fische«, krächzte Moses. »Solche, die sich akustisch orientieren oder so.«
    Wir wußten damit nichts anzufangen, ganz im Gegenteil zu

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