Viel besser als fliegen - wahre Geschichten für Teens
umbringt!“
„Es gefällt mir nicht, wie sehr du dich unter Druck setzt“, antwortete Mama. „Versprich mir, dass du dir beim nächsten Mal von Gott helfen lässt, okay?“
„Was meinst du damit?“, fragte ich.
„Ich möchte, dass du dein Bestes gibst und es dann in Gottes Hände legst.“
Du hast leicht reden , dachte ich und es ärgerte mich, dass es bei ihr so einfach klang. Scheinbar hatte sie vergessen, wie es wäre, wenn sie in meiner Haut steckte.
„Ich will doch Tierärztin werden und brauche die richtige Note, um Medizin studieren zu können.“ Ich blieb hartnäckig. „Beten wird mir ja wohl kaum eine bessere Note bescheren.“
Einen Moment lang saß Mama still da und überlegte. Dann sagte sie sanft: „Wenn du Gott um die Kraft und den Mut bittest, ihm zu vertrauen, und wenn du von Herzen glaubst, dass die Dinge am Ende so werden, wie er es will, dann fühlst du dich bestimmt viel besser.“
Obwohl ich noch lange nicht überzeugt war, versuchte ich doch, Mamas Rat zu befolgen. In den Wochen vor der Prüfung redete ich mit meinen Freunden aus der Jugendgruppe über meine Prüfungsangst. Und jeden Abend las ich vor dem Schlafengehen in der Bibel und betete ungefähr so:
„Wenn es dein Wille ist, Gott, gib mir bitte das Wissen und die Kraft, um in dieser Prüfung eine gute Note zu schreiben. Aber hilf mir bitte auch zu lernen, dass mein Leben immer dann ein gutes Leben ist, wenn ich dir vertraue und dich mit meinem ganzen Herzen und meiner ganzen Seele lieb habe.“
Schließlich war der große Tag da. Auf der Fahrt zur Prüfung fiel mir ein Vers ein, den ich vor Kurzem in der Bibel gelesen hatte: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes“ (Römer 15,13; LU). Ich atmete tief durch und schickte ein kurzes Gebet los, und da stieg in mir plötzlich ein tiefer Friede auf.
Als ich den Prüfungsraum betrat, fühlte ich mich anders als bei meinem ersten Prüfungsversuch. Diesmal pochte mein Herz nicht, mein Magen krampfte sich nicht zusammen und meine Hände zitterten nicht vor Angst. Vielmehr fühlte ich mich erstaunlich ruhig, denn ich wusste: Egal, welche Note ich in dieser Prüfung – oder in jeder anderen Prüfung – schreibe, meine Zukunft liegt in den Händen eines liebenden Gottes, dem ich absolut vertrauen kann.
Melissa Hill
KOPFWEH, INSEKTENSTICHE UND HUNGER
„Wir fasten am Samstag. Faste du doch auch mit!“, sagten meine Freunde.
Schweigen.
„Ich bete mal drüber“, sagte ich.
Alle machen’s!
Ich war auf einem Sommer-Missionseinsatz und meine Teamkameraden hatten beschlossen, für die nichtgläubigen Familien, bei denen wir untergebracht waren, zu beten und zu fasten.
Meine Antwort klingt vielleicht so, als hätte ich Angst gehabt oder als hätte ich nicht einen Tag für Jesus aufs Essen verzichten wollen. Das stimmt jedoch nicht.
Sicherlich war ich nicht gerade erpicht darauf, einen Tag lang nichts zu essen. Ich mag Essen. Hunger dagegen mag ich nicht. Außerdem löst Fasten bei mir manchmal Migräne aus und das macht keinen Spaß. Dennoch schwieg ich nicht wegen all dieser Gründe, sondern weil ich weiß, dass Fasten eine Sache zwischen mir und Gott sein soll. Ich möchte nie nur deshalb fasten, weil es mir jemand befiehlt oder weil mir jemand Druck macht. Ich möchte fasten, wenn Gott es mir ans Herz legt.
Viel zu oft versuche ich, etwas Gutes zu tun, nur weil es alle anderen auch machen und weil es eine gute Tat ist. Ich vergesse dabei, dass Gott solche Sachen sehr ernst nimmt. Gott nimmt das Fasten nicht auf die leichte Schulter; in seinen Augen ist es nicht etwas, was man aus einer Laune heraus entscheidet, weil man „grad Bock drauf hat“. Es geht nicht darum, was die anderen Leute denken. Ich möchte versuchen, mich selbst aus Gottes Blickwinkel zu betrachten.
Darum betete ich: „Gott, ich will dich ehren. Ich will dir zeigen, wie sehr mir meine Gastfamilie am Herzen liegt und dass ich mein Gebet für sie sehr ernst meine. Ich möchte meine Bedürfnisse für die Bedürfnisse der anderen opfern. Mein Team will am Samstag fasten. Möchtest du, dass ich auch mitfaste?“
Ich wartete, schrieb ein paar Gedanken auf und dachte nach. Auf welche Sache, die mir wichtig ist, könnte ich verzichten? Welcher dringende Wunsch wird mich dazu bringen, für meine Gastfamilie zu beten?
Mehr als ich erwartet hatte
Durch diese Gebetszeit zeigte Gott
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