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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Der grinsende Totenschädel war während des größten Teils der Zeit, in der er sich versteckt hatte, Dominics stummer, wenn auch nicht eben angenehmer Gefährte gewesen.
    „Hier, mein Freund, du siehst aus, als ob du frierst."
    Obwohl er nur mit dem Rüschenhemd aus weißem Batist, den Kniehosen und den Schaftstiefeln eines schneidigen Straßenräubers bekleidet war, spürte Dominic die Kälte seines Verstecks an diesem Abend nicht. Chloe zu lieben hatte ihn belebt und ihn mit neuer Energie versorgt. Die strahlende Wärme ihres Wesens war immer noch bei ihm.
    Er hob seinen Degen und verbeugte sich tief vor dem Skelett mit dem Umhang. „Lieber Knochenbaron, dies wird entweder das letzte Mal sein, wo wir zusammen sind, oder ich werde dir bald auf ewig Gesellschaft leisten. Hilf mir, wenn du kannst. Wenn ich überlebe, so gebe ich dir mein Wort, dass ich deine Überreste an einem Ehrenplatz zur Ruhe betten werde."

22. Kapitel
    War es nur Einbildung, oder warf Onkel Humphrey ihr mehr fragende Blicke zu als sonst? Chloe hatte das unschöne Gefühl, dass er mit ihr sprechen wollte. Sie hatte auch das Gefühl, dass es für sie kein angenehmes Gespräch sein würde.
    Dementsprechend ergriff sie sofort die Flucht in ihr Zimmer, als sie das gemütliche alte Haus erreicht hatten. Während sie die knarrende Treppe hinaufeilte, spürte sie, dass ihr Onkel sie von unten aus der Eingangshalle beobachtete.
    Was stimmte nicht? Hatte er gesehen, wie sie sich beim Ball mit ihrem maskierten Straßenräuber davongeschlichen hatte? Wenn dem so war, konnte er nur vermuten, dass sie eine Verabredung mit Lord Wolverton gehabt hatte, und sie konnte ganz wahrheitsgemäß beteuern, dass das nicht stimmte. Schließlich hatte sie den Mann erst heute auf dem Ball kennengelernt, und er war wieder in den Ballsaal zurückgekehrt, um ihr Intermezzo mit Dominic zu decken.
    Es sei denn, Onkel Humphrey hegte einen anderen Verdacht. Er war ein intelligenter Mann. Am oberen Ende der Treppe zögerte sie und war versucht, zu ihm hinunterzublicken. Sie konnte ihre Tante und Pamela im Salon lachen hören. Die beiden waren in Hochstimmung, weil Tante Gwendolyn mit ihrem Kostüm den ersten Platz gewonnen und Pamela in Justins Bruder Charles einen glühenden Verehrer gefunden hatte.
    Nur was konnte ihr Onkel entdeckt haben? Brandons verschlüsselte Nachricht? Nein. Das hätte ihn nicht so nachdenklich gestimmt, beschloss Chloe, als sie die Schulter gegen die verzogene Tür legte und drückte.
    Die Tür war bereits offen, sodass sie förmlich in das Zimmer flog und dabei über den regungslosen warmen Körper stolperte, der auf dem Boden lag. Blind ließ sie sich auf ein Knie herunter, denn dummerweise hingen ihr die Flügel im Gesicht und verdeckten ihr die Sicht.
    „Dominic?", flüsterte sie hoffnungsvoll, im Wissen, dass er es natürlich nicht sein konnte.
    Ares sprang auf und gab ihr einen nassen, nach Schweinefleisch duftenden Kuss auf den Mund.
    „Igitt. Du hast wieder Wurst gefressen." Sie wischte sich mit den behandschuhten Händen über die Lippen. „Ich nehme nicht an, dass wir Gesellschaft haben?"
    Der Hund stapfte hinter ihr her, als sie aufstand und direkt ins Ankleidezimmer ging, um vergeblich nach einem Zeichen zu suchen, dass Dominic vielleicht gekommen war oder ihr eine Nachricht hinterlassen hatte.
    „Er war nicht hier", murmelte sie. „Ich werde mich mit seinem dicken Hund trösten müssen."
    Sie zog ihre Truhe ans Fenster und setzte sich mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln darauf. Wie konnte es ihm nur gelingen, diese Schlacht alleine zu gewinnen? Nein, nicht alleine. Mit der Hilfe seines besten Freundes. Sie konnte nur beten, dass die beiden so klug waren, wie sie selbst glaubten.
    Mein Onkel unterrichtete früher einmal Angelos Technik in Venedig. Er brachte mir alles bei, was ich über das Fechten weiß.
    Dominics Worte fielen ihr wieder ein, als sie das Kinn nachdenklich auf die Fensterbank lehnte. Sie unterschätzte seine Kraft und Entschlossenheit nicht, aber Sir Edgar hatte die Instinkte eines Mörders und keinerlei Gewissen. Wenn Dominic ihn in die Ecke drängte, würde sein Onkel bis auf den Tod kämpfen. Das würden beide Männer. Sie legte die Arme auf die Fensterbank und setzte sich auf der Truhe zurecht, um im Wald und auf Stratfield Hall nach einem Zeichen von ihm Ausschau zu halten.
    Was erwartete sie?
    Ein Feuerwerk? Ein ehrenhaftes Duell vor dem Ententeich im Morgengrauen? Dominic war inzwischen meisterhaft darin,

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