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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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während sie beobachtete, wie Sir Edgar sich in dem Raum umblickte und nacheinander jedes der maskierten Gesichter studierte. Hatte er herausgefunden, dass Dominic noch lebte? Dass er heute hier war? Oder war sein geheimnisvoller Freund bei ihm? Es schien nicht sehr wahrscheinlich, dass der Colonel seine geheimen Geschäfte an einem Ort wie diesem abwickeln würde. Falls er in die Richtung der Abstellkammer ging, in der sie Dominic zurückgelassen hatte, sollte sie dann versuchen, ihn aufzuhalten?
    Sie spürte, wie ihr Onkel ihren Arm fester umklammerte. Verwirrt blickte sie zu ihm auf.
    „Lass uns diese Limonade holen, Chloe", sagte er ruhig.
    Sie nickte und schaute Sir Edgar nach, wie er im Ballsaal verschwand. Eine schlanke Gestalt im Umhang, die in einer Ecke stand, hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Ihr wurde heiß, als ihr bewusst wurde, dass Lord Wolverton die Maskerade wieder aufgenommen hatte. Der Viscount blickte sie unverwandt an und nickte kaum merklich, dann lächelte er freundlich zu der Traube plappernder Damen hinab, die ihn umgab.
    War dieses Nicken seine Art, ihr mitzuteilen, dass Dominic wieder versteckt und in Sicherheit war? Ja. Auch er musste Sir Edgar gesehen haben. Er hätte nicht dort gestanden und auf so unerhörte Weise mit all diesen Frauen kokettiert, wenn er um das Wohlergehen seines Freundes gefürchtet hätte.
    Sie konnte nur beten, dass der Rest von Dominics Plänen ebenso gut aufging.
    Beruhigt wandte sie sich wieder ihrem Onkel zu. „Limonade, ja, genau das brauchen wir."
    Er starrte sie einige Sekunden lang an, bevor er sie in den Erfrischungsraum führte. „Es tut gut, zu sehen, dass du wieder glücklich bist, Chloe. Wir alle haben uns in der letzten Woche Sorgen um dich gemacht. Dieser Tanz scheint dir unendlich gutgetan zu haben."
    Sie tanzte nicht noch einmal mit dem Viscount. Er war den Rest des Abends von weiblichen Bewunderern umgeben, was sie als gutes Zeichen wertete. Sicherlich hätte er nicht so entspannt gewirkt, wenn der Verbündete des Colonels angekommen wäre. Sir Edgar hatte sich gerade mit dem Pastor unterhalten, als Chloe den Ball verlassen musste.
    Weder sie noch Lord Wolverton machten einen weiteren Versuch, miteinander ins Gespräch zu kommen. Es wäre nicht klug gewesen, Aufmerksamkeit darauf zu ziehen, dass es eine Verbindung zwischen ihnen gab. Sie kannte ihn nicht, sie hatte sein Gesicht noch nicht einmal ohne Maske gesehen, aber er war ein Mann, dem es spielend gelang, dass Frauen sich in seiner Gegenwart beschützt, verteidigt und sicher vor jeder Gefahr fühlten.
    Vielleicht lag das daran, dass er sein Leben damit verbracht hatte, für andere zu kämpfen. Er war der letzte Mann auf Erden, den man als künftigen Duke erkannt hätte, sein Aussehen und Benehmen schienen die Gerüchte zu bestätigen, die über ihn in Umlauf waren. Manche dieser wilden Erzählungen mussten wahr sein.
    Und doch konnte sie nicht umhin, ihn zu mögen. Er war ein Mensch, der einem sofort Vertrauen einflößte, und wenn Dominic nur einen einzigen Verbündeten hatte, so war sie froh, dass es Adrian Ruxley war.
    Sie riss sich von seinem Anblick los und stellte fest, dass Justin direkt hinter ihr stand. Zum ersten Mal, seit sie ihn kennengelernt hatte, lächelte er nicht, als ihre Blicke sich begegneten, und er wirkte auch nicht jung und sorglos. Ein Angstschauer lief ihr den Rücken hinunter. Er wirkte so ungewohnt ernst.
    „Es ist also wahr", sagte er und schüttelte missbilligend den Kopf.
    Chloe blinzelte. Sie schien in der letzten Zeit so viele Geheimnisse zu hüten, dass sie langsam den Überblick verlor. „Was ist wahr, Justin?", fragte sie vorsichtig.
    „Sie sind in ihn verliebt."
    „Äh - in ihn?"
    „Ja." Er schnaubte wie ein verwöhntes Kind und nickte in die Richtung des Viscounts. „Versuchen Sie nicht, es zu leugnen."
    Chloe blickte sich beschämt um. Justins Stimme wurde lauter. Glücklicherweise standen sie alleine da. „Ich habe ihn heute zum ersten Mal gesehen."
    „Was es nur noch schlimmer macht", platzte er heraus, und der Turban seines Sultanskostüms rutschte ihm in die Stirn. „Ich habe Sie verteidigt, Chloe, als alle mich davor gewarnt haben, dass Sie eine schamlose Herzensbrecherin sind."
    Ein paar Gäste hatten begonnen, zu ihnen hinüberzublicken. Chloe zog in Erwägung, ihn hinter die Topfpalme zu schieben. Hatte sie nicht schon genug Sorgen, ohne dass Justin einen öffentlichen Eifersuchtsanfall bekam?
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie

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