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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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letzten Blick auf Chloes Gesicht. Ihr spöttisches Lächeln war ein Bild, das er in die Dunkelheit mitnehmen konnte. Wenn die Schatten wieder begannen, ihn zu ersticken, würde er an sie denken und daran, wie ihre Gegenwart sein höllisches Reich erhellt hatte. Er würde sich daran erinnern, wie es sich angefühlt hatte, zu lachen und wieder er selbst zu sein, seine Zurückhaltung aufzugeben und einem anderen Menschen zu vertrauen, wie er es früher mit solcher Leichtigkeit getan hatte.
    Auf gewisse Weise war er froh, dass Ares mit ihr gegangen war. Der verdammte Hund war zu einem Risiko geworden -wenn auch nicht mehr als Dominics Verwicklung mit der begehrenswerten Dame, die seine tiefsten Geheimnisse erfahren hatte.
    Niedergeschlagen kehrte er in sein Versteck zurück. Er konnte sehen, wie Edgar dort unten auf der Auffahrt der Kutsche nachblickte. Der vollkommene Gastgeber. Der vollkommene Soldat. Der Mann, der sein eigenes Land und seine Familie für Geld verraten und der ohne Gewissensbisse getötet hatte. Der Gedanke, wie sein Onkel Chloe angestarrt haben musste, machte Dominic schaudern.
    Einen Augenblick lang blieb er im Durchgang stehen. Er musste an dem chiffrierten Brief arbeiten - er benötigte den richtigen Zugang, den er einfach nicht fand. Irgendwie passte die Nachricht in das Bild von Edgars Verrat, aber wer hatte ihn geschrieben? An wen war er adressiert gewesen?
    Zögernd stieg er die Treppen hinunter in den Keller. Himmel, es war kein Wunder, dass er in diesem feuchten Loch nicht klar denken konnte! Die Dunkelheit verwirrte seine Gedanken. Er musste atmen. Er brauchte etwas kühle Nachtluft.
    Beinahe eine halbe Stunde später kroch er aus dem Kreidetunnel, der in den Hügel gegraben worden war, und stieg durch eine hölzerne Falltür im Fußboden der verlassenen Mühle. Die Reise war ihm heute Nacht endlos erschienen, und er war beinahe trunken vor Erleichterung, als er in die Nacht hinaustrat.
    Ein Ast brach in der Dunkelheit. Er fasste nach seiner Pistole. Zum zweiten Mal an diesem Abend hatte er Gesellschaft.
    Tante Gwendolyns markerschütternder Schrei hallte durch das ganze Haus. Chloe war gerade erst zu Bett gegangen, als sie durch das Kreischen geweckt wurde. Als sie ihr Neglige gefunden hatte und zur Tür geeilt war, wobei sie natürlich zuerst über Ares stolperte, waren die Schreie bereits verstummt.
    Tante Gwendolyn wirkte sogar ziemlich ruhig, als Chloe und Onkel Humphrey sie im Salon fanden.
    „Mein Gott, Frau", sagte er und setzte umständlich seine Brille auf. „Was hat das zu bedeuten? Warum stehst du hier im Mantel und weckst das ganze Haus mit deinen Schreien?"
    „Ich habe ihn gesehen, Humphrey", rief sie aufgeregt und zog ihren Mann ans Fenster. „Ich habe gesehen, wie er auf seinem Pferd durch den Wald geritten ist. Ich habe den Geist gesehen!"
    Humphrey und Chloe sahen sich an. „Es war nicht der Geist, Tante Gwendolyn", sagte Chloe zögerlich. „Wenn du überhaupt jemanden gesehen hast, war es wahrscheinlich Devon."
    „Devon?", fragte ihre Tante verwirrt.
    „Ja, Devon", bestätigte Humphrey gereizt. „Der Tunichtgut wollte sehr wahrscheinlich hierher kommen und uns um Hilfe bitten, und du hast ihn mit deinem Gekreische verjagt."
    „Es war nicht Devon", erwiderte sie. „Ich kenne den ungezogenen Teufel. Diese Erscheinung war größer als Devon, so groß wie dieser böse Bursche vielleicht sein könnte. Außerdem ritt er Stratfields Pferd."
    Onkel Humphrey schüttelte besorgt den Kopf. „Vielleicht sollte ich dich für einen Monat von hier fortbringen. Wir könnten unsere Freunde in Dorset besuchen und einige ruhige Wochen dort verbringen."
    „Nein", sagte sie mit solchem Nachdruck, dass Chloe sich vom Fenster zu ihnen umdrehte. Sie hatte einen verstohlenen Blick nach draußen geworfen. „Bist du vollkommen verrückt, Humphrey? Wir können jetzt nicht fortgehen. Unsere Chloe hat sich verliebt."
    Chloes Herz setzte einen Schlag aus. Verliebt? Ihr erster Gedanke war, dass ihre Tante etwas über Dominic herausgefunden hatte. Doch das war unmöglich. Gwendolyn hätte einer solchen Verbindung wohl kaum ihren Segen gegeben. Außerdem war sie nicht in ihn verliebt, oder etwa doch? Das schreckliche Elend, über das sie im einen Augenblick hemmungslos lachen und im nächsten verzweifelt weinen wollte, konnte man doch sicher nicht als Liebe bezeichnen. Verliebt. In Dominic. Ihre Brüder würden wahnsinnig werden.
    Sie konnte sich vorstellen, wie sie ihre Handlungen würde

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