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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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wetteiferten übermütig im Sackhüpfen und in einem Grimassenwettbewerb miteinander. Trotz ihrer Sorgen gelang es Chloe, sich zu amüsieren, und zu ihrer eigenen Überraschung begann sie sogar, sich zu entspannen, als sie und Justin sowie eine Gruppe junger Leute gewürztes Bier aus Silberbechern tranken und Trinksprüche mit übermütigen Komplimenten aufeinander ausbrachten.
    Dann bemerkte sie, wie Onkel Humphrey mit gerunzelter Stirn aufblickte, weil ein eleganter Reiter die kleine Brücke zu der Wiese hinter dem Mühlteich überquerte. Sir Edgar war mit einem Lakaien angekommen, der sogleich mit den Pferden im Hintergrund verschwand.
    Der große und düster elegante Sir Edgar Williams sah Dominic aus der Ferne ähnlich genug, dass Chloes Herz vor Verlangen einen Sprung tat. Er war älter und beherrschter und weckte in ihr eine so unangenehme Erinnerung an Schmerz und Verlust, dass sie sich fühlte, als wäre ein kalter Schatten auf sie gefallen.
    „Habe ich den Spaß verpasst?", rief er. Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er zu dem Tisch, an dem sie mit Pamela, einer weiteren jungen Frau, Justin, seinem Bruder Charles und Justins ältlicher Tante saß.
    „Wir wollten uns auf eine Schatzsuche nach Miss Redmonds Handschuh machen", erklärte Lord St. John mit einem freundlichen Lächeln. „Möchten Sie sich uns anschließen?"
    Sir Edgar lachte und hob die schwarzen Brauen. „Wenn man bedenkt, welche Schurken ich in meiner Karriere zur Strecke gebracht habe, ist es wirklich verlockend, sich einem so frivolen Zeitvertreib hinzugeben. Wie sieht der vermisste Handschuh aus?"
    „Er ist buttergelb mit winzigen Perlenknöpfen", antwortete Pamela.
    Der Colonel blickte zu Chloe hinunter. In seinen verhangenen Augen war Unsicherheit zu entdecken. „Gibt es einen Preis für denjenigen, der den verlorenen Schatz findet?"
    Charles hob die Hand. „Eine Flasche von dem berühmten Brombeerwein meiner Mutter."
    „Und Miss Redmonds ewige Dankbarkeit", fügte Justin mit einem Grinsen hinzu und deutete auf die lachende junge Frau am Tisch hinter ihnen.
    Die Jagd war zeitlich auf eine Stunde begrenzt: Der Nachmittag war kühl geworden, nachdem die Sonne hinter den Bäumen verschwunden war. Chloe und Justin waren gemeinsam losgezogen, hatten sich jedoch getrennt, als er einer Eingebung gefolgt und an den Rand des Teiches getreten war, um zwischen dem Schilf nach dem Schatz zu suchen.
    „Ich werde für Georginas Handschuh nicht meine Schuhe und Strümpfe ruinieren", rief Chloe ihm mit einem leichten Schauern nach. Ihr Schultertuch war zu dünn für die feuchte Kälte.
    „Wir könnten den Brombeerwein ja zusammen trinken, Chloe", sagte er und zeigte das Grübchen in seiner Wange.
    „Nur wenn du nicht ertrinkst, Justin."
    „Ich werde nicht ertrinken."
    Chloe runzelte die Stirn. Sie hatte nicht die Absicht, sich in das kalte, brackige Wasser oder in den überwucherten Wald zu wagen, um nach einem albernen Handschuh zu suchen. Irgendwo zwischen den hohen Traubeneichen hörte sie Pamela kichern, und die sorglose Freude dieses Geräusches zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Wenigstens genoss eine von ihnen den Nachmittag. Chloe hätte es auch getan, wenn nicht so viele dunkle Sorgen ihren Horizont verdüstert hätten. Sie vermisste Dominic und konnte sich nicht entspannen, solange sie nicht wusste, wo er war oder was er tat.
    Ein paar Minuten lang beobachtete sie Justin, wie er durch das struppige Schilfrohr watete, bevor sie sich umwandte. Ihre Geduld war am Ende.
    Die Mühle stand verlassen und verlockend hinter ihr.
    „Der perfekte Ort, um einen Schatz zu verstecken", dachte sie laut.

18. Kapitel
    „Bist du hier?", flüsterte sie beinahe lautlos in der Dunkelheit der Mühle. Wenn jemand sie fragte, was sie tat, würde sie natürlich sagen, dass sie nach dem Handschuh suchte. Aber das war eine Lüge. Sie hoffte verzweifelt, einen Hinweis darauf zu finden, dass Dominic vor Kurzem hier gewesen war.
    Es kam keine Antwort, kein Zeichen von ihm. Zerbrochene Bretter, etwas Seil, ein Pfosten und mehrere rostige Achsen zwangen sie dazu, sich vorsichtig einen Weg ins Innere der Mühle zu suchen. Der Saum ihres hellen Wollkleides war schon jetzt mit einer Rüsche aus Staub und Spinnweben verziert.
    Dominic hatte keinen Hinweis auf seine Besuche an diesem gottverlassenen Ort hinterlassen.
    „Wo bist du?", flüsterte sie.
    Ein Rechteck aus Licht zeichnete sich neben ihr auf dem Boden ab: Die Tür zur Mühle wurde geöffnet. Sie

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