Viel Laerm um Stratfield
Lady Ellington. „Wir benötigen eine Frau mit genügend Lebenserfahrung, um dieser Seele Ruhe zu verschaffen."
Lady Wheaton, eine Baroness, die selbst fünf Töchter hatte, stimmte zu. „Dies ist ein gefährliches Unterfangen. Eine ältere Frau würde eher mit ihm fertig werden, wenn er sich gegen sie wendet."
„Hat Stratfield ... versucht, zudringlich zu werden?", fragte Lady Ellington Gwendolyn.
„Ich habe Vorsichtsmaßnahmen getroffen, meine Lieben", erwiderte Gwendolyn recht selbstzufrieden.
Die acht anwesenden Damen lehnten sich gleichzeitig vor.
„Vorsichtsmaßnahmen?", flüsterte die Baroness.
Gwendolyn nickte. „Ich habe einen schützenden Kreis aus Salz um meine Füße gestreut, bevor ich mit dem Ritual begonnen habe."
Die Gruppe blickte erwartungsvoll zu Chloe, die die Augenbrauen hob. „Nun, sehen Sie mich nicht so an. Ich habe den Geist nicht gesehen", murmelte sie.
Das konnte man wirklich nicht als Lüge bezeichnen. Der Dominic, den Chloe kannte, war ein atmender Mensch aus Fleisch und Blut, der einen zur Raserei bringen konnte. Ein Mann, der in der Lage war, überaus fleischliche, irdische Gefühle in ihr zu wecken. An der Art, wie er von ihrem Leben Besitz ergriffen hatte, war auf jeden Fall gar nichts Flüchtiges.
„Wie sollen wir diese Falle stellen?", fragte Lady Wheaton.
„Sollen wir alle dabei mitmachen?"
„Sollte der Pastor anwesend sein?"
„Wird es nötig sein, ihn anzulocken? Ich meine den Geist von Stratfield und nicht den Pastor."
Ein erneuter Sturm von Geplapper brach los. Die Auswirkungen eines solch mutigen Opfers wurden in allen Einzelheiten diskutiert. Die Versammlung war nicht eben unglücklich, als sie zu der Schlussfolgerung gelangte, dass der Geist seine nächtlichen Verführungen sehr wahrscheinlich fortsetzen würde, bis man ihm Einhalt gebot.
Der genaue Schlachtplan für die Falle trat vorübergehend in den Hintergrund, weil zuerst lebhaft darüber diskutiert werden musste, wer wohl das nächste Opfer des Geistes sein würde, nun, da Pamela unter dem Schutz ihrer Mutter stand.
„Ich weiß nicht, warum er überhaupt zu Ihnen gekommen ist, Gwendolyn", bemerkte Lady Harwood ein wenig säuerlich.
Pamela sprang ihrer Mutter verteidigend zur Seite. „Zunächst einmal leben wir in einem Haus, das früher ihm gehört hat. Wir waren seine nächsten Nachbarn."
„Und wir haben seinen geliebten Hund unter unsere Fittiche genommen", fügte Tante Gwendolyn hinzu.
Die Damen blickten den massigen Hund an, der sich vor dem Kamin breitgemacht hatte, als wäre ihnen eben erst der Gedanke gekommen, das Tier mit seinem verruchten Herrn in Verbindung zu bringen. Vor ihren Augen schien der brave Ares plötzlich die bedrohliche Gestalt eines Höllenhundes anzunehmen.
„Glauben Sie, das Tier kommuniziert mit dem Geist des Viscounts?", flüsterte Lady Ellington hinter vorgehaltener Hand.
Tante Gwendolyn nickte. „Natürlich."
Lady Fernbrook verengte die Augen. „Warum bitten wir ihn nicht darum, uns das nächste Opfer seines Herrn zu zeigen?"
„Eine ausgezeichnete Idee", stimmte Tante Gwendolyn zu. Sie schloss die Augen und presste die Fingerspitzen in einer gebetsähnlichen Haltung aneinander.
In dem gemütlichen Salon wurde es so ruhig, dass nur noch das Knacken der Kohle im Kamin zu hören war. Eine Fliege schwirrte gegen das Fenster. Dann war sogar das Insekt still, als wäre es von der herrschenden Spannung ergriffen worden.
„Ares", hauchte Tante Gwendolyn so leise, dass Pamela Chloe belustigt mit dem Ellbogen knuffte. „Nimm Verbindung mit deinem Herrn auf. Frage ihn nach dem Namen derjenigen, bei der er als Nächstes Trost suchen wird."
Ihre Nasenflügel bebten vor Erregung.
Der Hund hob ein Augenlid und blickte sich träge im Raum um. Sein Schwanz schlug beim Wedeln auf den Teppich.
„Zeige sie uns", befahl Tante Gwendolyn und erhob die Stimme. „Zeige uns die Frau, die dein Herr aufsuchen wird, wenn sie sich in diesem Raum befindet!"
Natürlich geschah nichts.
Amüsiert verzog Chloe das Gesicht, als der faule Köter, der mit Sicherheit fünf Pfund zugenommen hatte, seit er auf Dewhurst Manor angekommen war, sich dazu herabließ, sich zu erheben, um sich am Hintern zu kratzen.
Chloe war stundenlang mit diesem Hund spazieren gegangen. Sie hatte das nutzlose Tier gebürstet und gestreichelt und ihm erlaubt, in ihrem Zimmer zu schlafen. Aber Tante Gwendolyn hatte Ares seit Tagen unter dem Tisch Wurstreste zugesteckt.
Jetzt stapfte der Hund
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