Viel Rummel um Nichts
haben«, antwortete der Rebell. »Weiß nicht, was sie vorhatten, doch ich lasse nicht zu, dass sie mit all den Waffen bei uns reinspazieren. Könnte jemand verletzt werden.«
»Du wirst verletzt werden, wenn ich dich jemals in die Finger kriege«, drohte Supermücke und funkelte Hansen finster an.
»Diese Uniformen sehen aus wie die von dem Hauptmann, mit dem Taep die ganze Woche gesprochen hat«, meinte der Wächter. »Wenn sie zum Hauptmann gehören, gefällt es ihm vielleicht gar nicht, dass man sie gefesselt hat.«
»Nun, wenn sie einen Freund besuchen, sollten sie nicht daherkommen und mit ihren schweren Waffen auf Leute zielen«, sagte Hansen. »Taep kann entscheiden, was mit ihnen geschehen soll - das ist schließlich seine Aufgabe, stimmt's? Mitkommen, Leute.« Er bedeutete den Legionären, ihm zum Kommandozelt zu folgen.
Eine junge Frau, die ein rotes Tuch über dem dichten, schwarzen Haar trug, erhob sich, als sich die Gruppe dem Zelt näherte. Sie hielt ein altes Jagdgewehr in den Händen. »Hallo, Hansen«, sagte sie. »Taep ist in einer Dienstbesprechung. Du musst warten.«
»In einer Dienstbesprechung?«, fragte Hansen.
»Zum Teufel, Pilar, früher lief das alles hier noch ganz anders ab. Sollte Taep im hohen Alter etwa noch Allüren bekommen?«
»Er wird im hohen Alter weise«, sagte eine andere Stimme. Der Mann, der Hansens Frage beantwortet hatte, trug eine Uniform. Hinter ihm trat ein Mann in schwarzer Legionsuniform aus dem Zelt.
»Taep!«, rief Hansen. »Ich hab das nicht so gemeint.«
»Herr Hauptmann!«, rief Armstrong beinah im gleichen Atemzug. »Sagen Sie diesem Mann, er soll uns freilassen.«
»Kennen Sie diese Leute?« Taep hob eine Augenbraue und drehte sich zu Narrisch um.
»Allerdings, kenne ich sie«, bestätigte der Kompaniechef. »Falls sie nichts Schlimmeres getan haben, als nach mir zu suchen, lassen Sie sie hoffentlich wirklich frei.«
»Äh, vielleicht könntest du bei der kleinen Dame da eine Ausnahme machen, Taep. Gib mir zumindest einen Vorsprung, ehe sie mir nachjagt«, erbat Hansen und blickte Supermücke ängstlich an.
»Das ist meine Schuld«, sagte Narrisch und legte Taep die Hand auf die Schulter. »Ich muss mich bei Ihnen allen entschuldigen. Die Geheimhaltung meines Projekts erschien mir sehr wichtig, aber nun sehe ich ein, dass ich es übertrieben habe. Ich hätte wissen müssen, dass meine Leute nach mir suchen würden, wenn ich mich nicht bei ihnen melde, und dass es zu einer ernsthaften Auseinandersetzung kommen könnte, wenn sie auf Ihre Leute träfen.«
Auf ein Kopfnicken Taeps hin befreite Hansen den Leutnant von den Fesseln.
»Ich kann die Notwendigkeit militärischer Geheimhaltung nachvollziehen«, meinte Armstrong und massierte sich die Handgelenke. »Wenn mein Kommandant mir etwas verschweigt, muss ich davon ausgehen, dass er einen guten Grund dafür hat. Was auch immer Sie dazu bewegt hat, dieses Lager hier aufzusuchen und mit den Rebellen zu sprechen: Es muss sehr wichtig sein, sonst wären Sie das Risiko kaum eingegangen.«
»Ja, das stimmt«, pflichtete Narrisch bei. »Sie sind sogar genau in dem Moment hier eingetroffen, als wir unserem Vorhaben den letzten Schliff gaben. Die Rebellen sind damit einverstanden, ihre Rebellion zu beenden! Sie wollen nach Atlantis zurückkehren und mit der Regierung in friedlichen Wettbewerb treten.«
»Sie sind einverstanden?« Armstrongs Kinnlade klappte herab. »Das ist hervorragend, Herr Hauptmann, absolut hervorragend. Wie haben Sie die Rebellen überzeugen können?«
»Nun, das war nicht allzu schwer, nachdem ich erst begriffen hatte, wie man auf diesem Planeten denkt«, erklärte Narrisch. »Ich musste den Rebellen nur versprechen, ihnen beim Bau der größten Achterbahn der Galaxis helfen.«
Tagebucheintrag # 420
Die Entscheidung meines Dienstherrn, unmittelbar mit den Rebellen ins Geschäft zu kommen, schien durchaus vernünftig zu sein.
Nachdem Le Duc Taep seine anfänglich feindselige Haltung abgelegt hatte, erwies er sich als weitaus größerer Pragmatiker als die meisten seiner Anhänger. Meinen Arbeitgeber freute es festzustellen, dass Taep ein gutes Auge für Details besaß und überdies bereit war, so manches Dogma zugunsten der erreichbaren Ziele außer Acht zu lassen. Die beiden setzten sich zusammen, um gemeinsam einen Plan für die Rückkehr der Rebellenarmee in die landohranische Gesellschaft auszuarbeiten - in der sie sich als Unternehmer etablieren wollten.
Nachdem das Projekt im
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