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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Wache an der Tür hatte Laverna zuletzt gesehen: an diesem Nachmittag, und sie hatte das Gebäude in Begleitung eines konservativ gekleideten Mannes mittleren Alters verlassen. Der Butler! »Diese Schlampe!« Maxine fegte den Kommunikator vom Tisch. Dann dachte sie darüber nach, was sie dem Hauptmann erzählen sollte.
     
    »Bist du sicher, dass wir dafür Zeit haben?«, fragte Schubidu.
    »Alle Zeit der Welt«, antwortete Sushi und beugte sich über die abmontierte Frontplatte, auf deren Rückseite komplizierte Schaltungen zu erkennen waren. »Still jetzt, ich muss mich konzentrieren. Und pass auf, dass uns niemand entdeckt.«
    »Ja, in Ordnung«, sagte Schubidu. Er kratzte sich und versuchte, äußerlich den Eindruck eines Mannes zu erwecken, der sich vor der Arbeit drücken will.
    Er ließ den Blick durch die kleine Gasse schweifen, die direkt neben den Kasinobüros lag. Zwar gab es auf Loreley weder Tag noch Nacht, doch orientierte man sich auf der Raumstation nach Galaktischer Standardzeit, derzufolge gerade erst der Abend angebrochen war. Nur wenige Leute waren auf den Straßen unterwegs - manche hatten vielleicht ein frühes Abendessen eingenommen, andere wiederum waren möglicherweise Kasinoangestellte, die gerade ihre Schicht beendet hatten. Niemand schien den beiden Männern große Aufmerksamkeit zu schenken, die in Wartungskleidung vor der abmontierten Frontplatte hockten und ringsherum ihr Werkzeug auf dem Boden verteilt hatten. Benimm dich einfach so, als gehörten wir hierher, hatte Sushi ihm eingebläut, und offenbar funktionierte diese Taktik.
    »Niemand beachtet uns«, verkündete Schubidu.
    Er blickte angestrengt über die Schulter, um zu sehen, wie Sushi mit der Arbeit vorankam. Sein Partner würde unter anderem einen bestimmten Chip entnehmen und ihn durch einen komplexeren Chip ersetzen, bei dessen Herstellung man darauf geachtet hatte, dass er in denselben Steckplatz passte wie der alte. Sushis Eingriff schien zunächst zwar nicht allzu schwielig zu sein, doch manchmal ließ sich der Einbau eines Chips in der Praxis nicht immer so durchführen, wie es die Abbildungen in den Handbüchern vorschrieben. Eine einfache Arbeit konnte zur Unmöglichkeit geraten, wenn man einen begrenzten Zeitrahmen einhalten musste. Sushi entdeckte ein Kabel, das von einer vormaligen Reparatur stammte; er musste es abklemmen, beiseite schieben und nach dem Austausch der Chips wieder anlöten. Das würde zusätzliche Minuten kosten. Deshalb heißt es auch immer, man soll mehr Zeit für eine Arbeit veranschlagen als man eigentlich zu benötigen glaubt, dachte Schubidu.
    Und nun sah zu allem Überfluss auch noch jemand zu ihnen herüber. »Sushi!«, zischte Schubidu und versuchte zugleich seine Nervosität zu verbergen. »Kasinowachmann.«
    »Bleib ruhig«, erwiderte Sushi, während er den neuen Chip auf den Steckplatz drückte und den alten in seine Tasche gleiten ließ. »Ich muss jetzt nur noch das Kabel wieder anschließen, das von der letzten Reparatur stammt.«
    »Dann beeil dich. Er kommt her.«
    »Oh, wenn das so ist ...« Sushi holte den alten Chip aus der Tasche, ergriff seinen Lötlaser und bestrich die Unterseite des Chips kurz mit dem Lötstrahl. Er richtete sich auf und sagte laut: »Jetzt sieh dir mal diesen kleinen Haufen Scheiße an.«
    »Was zum Teufel ...?«, sagte Schubidu, dann blickte ihm der Wachmann bereits über die Schulter.
    »Die haben den falschen Chip eingebaut. Kein Wunder, dass das Scheißding so schnell durchgebrannt ist. Da war wohl einer zu faul, noch mal in den Laden zu laufen und den richtigen zu besorgen.« Sushi ließ den obligatorischen Kritikschwall eines Technikers vom Stapel, der sich über die schlampige Arbeit seines Vorgängers aufregt.
    »Ihr arbeitet aber noch spät«, sagte der Wachmann.
    »Ja, Liverakos hat uns gesagt, wir sollen nur noch diese Reparatur hier vornehmen«, erwiderte Sushi.
    Selbstverständlich hatte er sich vorsorglich informiert, wie der Wartungschef des Kasinos hieß.
    »Seit kurzem arbeitet nämlich so'n junger Spund in der nächsten Schicht, und der ist jetzt schon zu spät dran.«
    »Ja, den hab ich hier schon gesehen«, sagte der Wachmann. Das Kasino stellte unablässig junge Arbeiter an. »Ich schätze, lange ist der nicht mehr bei uns.«
    »Außer, er ist mit jemand Wichtigem verwandt«, meckerte Schubidu.
    Er ließ sich mit dem Wachmann einige Minuten über das Dilemma der Vetternwirtschaft und der Bevorzugung am Arbeitsplatz aus, während Sushi

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