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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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im Jahre 2526, und ...« Er trug sein auswendig gelerntes Wissen noch einige Minuten vor und nannte Detail um Detail.
    »Das reicht, Herr Hauptmann!«, unterbrach Eastman schließlich den Kompaniechef. Das Gesicht des Ministerialbeamten war rot angelaufen. »Sie haben mich davon überzeugt, dass Sie sich in unserer Geschichte auskennen.« Er wischte sich mit einem großen Taschentuch die Stirn ab. »Vielleicht wissen Sie ja dann auch von unserem Wirtschaftszusammenbruch, zu dem es vor einer Generation kam.«
    »Ja. Verschiedene technische Verbesserungen ermöglichten es Ihnen, die gleichen Rohstoffe aus den qualitativ minderwertigen Erzen anderer Planeten zu extrahieren, und schlagartig verloren die Mogule ihr Monopol.«
    »Und der Fremdweltler-Abschaum saugte uns aus, strich die Profite ein, machte sich aus dem Staub und ließ uns dann hier kläglich im Stich«, schimpfte Eastman und schlug mit der Faust auf die Tischplatte. »Daraus haben wir eine wichtige Lektion gelernt, Hauptmann: Niemals wieder wird sich Landohr in die finanzielle Abhängigkeit von Fremdweltlern begeben. Der Landohr-Park wird mit Mitteln finanziert, die wir aus eigener Kraft aufbringen werden, und nicht mit Hilfe von Leuten wie Ihnen.«
    Irgendwie gelang es Narrisch, sich zu beherrschen.
    »Herr Eastman, Sie begehen einen Fehler. Wenn Sie die Situation objektiv betrachten, müssen Sie zugeben, dass meine Legionäre und ich Ihre Wirtschaftseinnahmen bereits erheblich aufbessern. Sollten Ihre Pläne, den Tourismus anzukurbeln, tatsächlich aufgehen, hängen Sie mehr denn je von fremdem Geld ab. Wenn Ihnen ein wenig fremdweltlerisches Startkapital dabei helfen würde, auf die Beine zu kommen, warum nehmen Sie es dann nicht einfach an? Wir reden hier schließlich nicht von einem Nullsummenspiel.«
    Eastman schüttelte den Kopf. »Herr Hauptmann, wir begrüßen es ja, dass Ihre Leute ihr Geld in unseren Geschäften und Restaurants ausgeben. Aber sicherlich ist Ihnen bewusst, dass man diese Finanzspritze nur als Almosen bezeichnen kann. Ihre Legionäre wären für uns von weitaus größerem Nutzen, wenn Sie sie aufs Festland schickten, um ein für alle Mal die Rebellion zu beenden.«
    »Ach wirklich?« Narrisch hob die Augenbrauen. »Ich hatte bislang den Eindruck, die Rebellen seien ein Witz. Wenn ich dem Bericht der letzten Friedenstruppe glauben darf, bestand die seit Jahren einzige Handlung der Rebellen darin, am Tag unserer Landung einen Heckenschützen auf mich anzusetzen.«
    »Die Rebellen stehen für all das, was an der alten Regierung schlecht war«, schäumte Eastman. »Nein, ihr Tun hängt in keiner Weise mit der Befreiung des Volkes zusammen. Tatsächlich stecken sie sogar hinter den meisten Verbrechen, die hier in der Hauptstadt begangen werden. Unablässig sabotieren sie unsere Bemühungen, die Wirtschaft zu sanieren zum Beispiel haben sie beinahe jedes dritte Ankündigungsschild des Landohr-Parks verunstaltet.«
    »Das ist mir aufgefallen, aber ich habe das für unbedeutenden Vandalismus gehalten«, sagte Narrisch. »Ich werde der Sache selbstverständlich nachgehen.«
    Eastman kochte vor Wut. »Der Sache nachgehen? Sie sollten die Rebellen besser ein für alle Mal ausrotten.«
    »Herr Eastman, das entspricht nicht meinen Befehlen«, entgegnete Narrisch. »Meine Order untersagten mir strengstens jede Offensivhandlung. Wenn die Rebellen die Stadt angreifen oder andere Kampfhandlungen eröffnen, werden wir ihnen Einhalt gebieten. Ebenso werden wir Ihre Regierung aufhalten, wenn sie die Rebellen offen angreift. Offen gestanden, möchte ich gegen keine von beiden Seiten vorgehen müssen. Ich wäre weitaus glücklicher, mein Geld in den Wiederaufbau Ihrer Welt investieren zu können. Aus diesem Grunde wollte ich auch mit Ihnen sprechen.«
    »Und ich habe Ihnen nun gesagt, dass wir Ihr Geld nicht wollen«, versetzte Eastman. »Ich denke, unser Gespräch ist nun beendet, Hauptmann.«
    »Damit haben Sie wohl leider Recht«, sagte Narrisch und erhob sich. »Das könnte übrigens die einzige Sache sein, bei der Sie heute Recht hatten.«
    Er stolzierte aus dem Büro des stellvertretenden Ministers und knallte die Tür hinter sich zu.
     
    Die Strände an der Ostküste von Atlantis galten allgemein als die schönsten Landohrs. Sie boten weite Flächen bernsteinfarbenen Sandes, warmes Wasser, eine gefährliche Brandung vor den äußeren Sandbänken und einen sanft abfallenden Ufergrund, der es den Badegästen ermöglichte, anfangs gemütlich zu

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