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Vielen Dank für ihre e-mail

Vielen Dank für ihre e-mail

Titel: Vielen Dank für ihre e-mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Moss
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schreibt der Gesetzgeber vor, dass für E-Mails an Geschäftspartner die gleichen strengen Formvorschriften gelten wie für übliche Geschäftsbriefe.
    Erlaubt ist natürlich, in die Signatur gleich eine Grußformel einzubauen. Wer aber zusätzlich zu Mit freundlichen Grüßen noch ein Übermaß an Sprüchen, Zitaten oder Bildern verwendet, spielt mit der Geduld des E-Mail-Empfängers.
    Zu viel Werbung und zu viele Sinnsprüche aus dem aktuellen Konfuzius-Abreißkalender wirken dann wohl eher kontraproduktiv. Wer will schon eine E-Mail bekommen, deren Signatur noch diesen sicherlich weisen Ausspruch enthält:
    „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten .
    Ihre
    Anita Weber
    Tilkowski & Sedlgruber KG
    Einkaufsabteilung“
    Bei allem Respekt vor Konfuzius: Dies könnte ein Grund sein, warum immerhin 13 Prozent der Personen mit Internetzugang überhaupt nicht privat per Mail erreichbar sind. Sie nutzen ihren Online-Zugang nur, um im Netz zu surfen.
    Und nicht, um Sinnsprüche per E-Mail zu bekommen.
     
BESSER NICHT AM DONNERSTAG
    Die elektronische Kommunikation ist zu einem äußerst lukrativen Geschäft geworden. Inzwischen setzen knapp 600.000 Unternehmen in Deutschland E-Mail-Kommunikation gezielt für Marketingmaßnahmen ein. Dafür haben sie 2009 etwa 2 Milliarden Euro ausgegeben. Fast fünfmal so teuer war es für die Unternehmen allerdings, volladressierte Werbesendungen mit der Post zu verschicken. Und dies erklärt, warum die E-Mail massiv den klassischen Brief bedroht.
    Die Unternehmen haben längst die Vorteile des E-Mail-Marketing erkannt. Interessant ist dabei vor allem die Frage, ob sich der Aufwand am Ende auch lohnt. Wann also kann man am besten Geschäfte mit elektronischer Kommunikation machen?
    Eine Studie des österreichischen Anbieters dialog Mail hat zwischen 2007 und 2008 mehrere tausend Kampagnen mit mehr als 2 Millionen Empfängern ausgewertet. Der beste Versandzeitpunkt, so ein wichtiges Ergebnis, ist der Montagabend. Gut geeignete Wochentage sind auch Dienstag oder Freitag. Am ungünstigsten ist es, E-Mails am Donnerstagnachmittag zu versenden. Und ebenfalls weniger geeignet ist der Mittwoch.
    Antizyklisches Handeln ist also gefragt. Ein Versand zu den sogenannten Tagesrandzeiten, also morgens oder abends, führt zu deutlich höheren Öffnungsraten. Das heißt, Menschen sind dann wesentlich eher bereit, eine solche E-Mail überhaupt zu lesen.
    Dabei gibt es starke saisonale Schwankungen: In den dunklen Monaten November und Dezember etwa werden E-Mails deutlich seltener geöffnet. Besonders hohe Öffnungsraten erzielt man hingegen zu Jahresbeginn, also im Januar und Februar. Außerdem eignen sich die Sommermonate besonders gut – also jene Zeit, in der gemeinhin weniger verschickt wird. Mitarbeiter in Unternehmen öffnen Mails übrigens häufiger als Privatkunden, und Bewohner auf dem Land öfter als Menschen, die in großen Städten leben.
    Wenn die Empfänger besonders viele Aussendungen erhalten, selektieren sie offensichtlich rigoroser – und lesen daher weniger E-Mails. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 4 Prozent für den schlechtesten Wert und 92 Prozent für die erfolgreichste Aktion. Im Schnitt wird gut ein Drittel der E-Mails geöffnet.
    Eine Untersuchung des Internetdienstleisters emarsys kommt zu einem vergleichbaren Ergebnis. Die Auswertung von 30.000 E-Mail-Kampagnen im Jahr 2009 zeigte, dass auch hier im Schnitt knapp drei von zehn Mails geöffnet wurden. Insgesamt sei in den vergangenen Jahren die Öffnungsrate solcher Mails allerdings gesunken.
    Und eine ganz entscheidende Rolle bei der Frage, ob Unternehmen mit E-Mails Geld verdienen oder nicht, spielt die Betreffzeile. Also jener Ort, an dem der Verfasser einer E-Mail seinem Leser schon sehr früh in knappen Worten klarmachen muss, warum er die nun folgende Nachricht eigentlich lesen soll. Diese Feststellung gilt für jeden Tag der Woche – auch für den Donnerstag.
     
MANAGEMENT BY KOHLEPAPIER
    Die E-Mail-Kommunikation orientiert sich auf vielfache Weise am echten Leben. Wenn wir einem Kollegen etwas schicken, dann will vielleicht auch dessen neugieriger Vorgesetzter darüber informiert werden.
    Früher nutzten die Menschen dafür das Kohlepapier – ein besonders geartetes Produkt, das zwischen zwei weiße Papierblätter gelegt wurde. Wenn man dann mit dem Stift oder der Schreibmaschine auf das obere Blatt schrieb, sorgte die Farbe im Kohlepapier dafür, dass auch auf dem unteren

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