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Vielleicht gab es keine Schuld (German Edition)

Vielleicht gab es keine Schuld (German Edition)

Titel: Vielleicht gab es keine Schuld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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bekam ich Bauchschmerzen.
Einer sagte zu mir, heute gäbe es mal FrauenSex, ich brauche aber nicht mitzumachen. Das beruhigte mich, und ich schlug vor, unten so lange zu warten. Doch das wollten sie nicht. Sie sagten, sie hätten die Verantwortung für mich und würden mich nicht aus den Augen lassen. Das fand ich wiederum sehr schön, dass sie sich so um mich sorgten.
Sandy zog sich ganz nackt aus. Sie hatte, genau wie in meinem Sexlexikon, eine Scheide. Da musste der Penis rein. Das nannte man dann Geschlechtsverkehr.
Dann zog Sandy Danny ganz nackt aus. Der hatte direkt einen steifen Penis, obwohl er gar nicht onaniert hatte. Ich sah, wie die beiden turnten und er zum Schluss tatsächlich in der Scheide war. Es ging also wirklich.
So machte es auch der nächste Junge.
Ich dachte, Musik wäre nicht schlecht. Für mich, gegen die Langeweile.
Dann sagte einer: „Jetzt du.“ Ich sah ihn an. Ich? Ich wollte keinen FrauenSex! Ich wollte überhaupt keinen Sex!
Ich kann mich gar nicht richtig erinnern, wie alles abgelaufen war. Sie legten mich auf Sandy drauf. Sie sagte: „Hab keine Angst, ich tu dir nicht weh.“ Sie fasste mich an, machte irgendwas, und dann sah ich Sternchen.
Frauen-Sex ist wirklich schöner als Männer-Sex. 
Ich dachte, das war's und blickte allen stolz in die Augen. Ich konnte das auch!
Sandy zog sich wieder an und verließ das Zimmer. Ich zog mich auch an. Aber außer mir tat das niemand. Im Gegenteil, sie zogen mich wieder aus …!
    Ich vergaß auf dem Heimweg die CD. Ich vergaß, wie ich hieß, und ich vergaß, wo mein Zimmer war.
Also blieb ich in der großen Halle des Schulgebäudes stehen und wartete auf jemanden, der mir mein Zimmer zeigte.
Irgendwann kam Billy. Er fragte: „Warum warst'e nicht Mittagessen?“
Ich sagte mit leiser Stimme: „Weil ich keinen Hunger habe.“ Ich fragte Billy: „Kannst'e mich in mein Zimmer bringen?“
Er sah mich zwar komisch an, aber er tat es.
Ich ging ins Bett.
Mit den vier Jungs bin ich nie wieder weggegangen. Aber ich habe sie auch nie verpetzt.
    Seit dem Tag fiel mir nichts Gutes mehr ein. Ich war ständig traurig und müde. Ich malte nicht mehr und hatte auch keine Lust zum Schreiben.
Das Essen schmeckte mir nicht mehr und Bob konnte ich auch nirgends finden. Die Geigenmusik interessierte mich nicht mehr, und die Sportspiele im Hof konnten mich nicht mehr locken.
Ich wollte mal mit Mr. Mintz sprechen, wo Bob denn sei. Aber sein Zimmer war abgeschlossen. Ich fragte einen Betreuer, wo Mr. Mintz sei. Er sagte mir, dass Mr. Mintz für zwei Wochen in Urlaub sei. Das brauche er. Ich wusste Bescheid: Zwei Wochen in einem Wohnwagen.
Ich wartete immer noch auf sein Puzzle. Mir war wegen seiner Prügel mächtig die Lust vergangen, ihm mein Puzzle zu zeigen.
Ich saß gelangweilt in der großen Halle und sah, wie ein Postbote einem Betreuer ein Paket brachte. Sicher für Mr. Mintz, denn der Betreuer schloss das Büro auf und legte das Paket hinein. Dann ging er weg ohne abzuschließen.
Das hielt ich für eine gute Gelegenheit, mich mal in Mr. Mintz‘ Sessel zu kuscheln. Das könnte ich gut gebrauchen. Und es würde niemanden stören. Ich vermisste Bob wie die Hölle.
Also ging ich hinein in das Büro, schloss die Tür hinter mir, kuschelte mich in seinen großen Sessel und schlief ein.
Ich wurde wieder wach, als jemand die Tür abschloss. Ich dachte, schrei nicht, sonst gibt's mächtigen Ärger. Und so konnte ich etwas länger drinbleiben. Ich hatte sowieso keinen Hunger, und niemand würde mich suchen.
Die Ruhe tat gut. Ich war sehr traurig und schlapp. Gut, dass Ferien waren.
Das Büro von Mr. Mintz sah sehr geheimnisvoll aus. Es wäre ein tolles Zimmer für einen Geheimbund gewesen. Überall standen riesige, dunkle Ordner voller Geheimformeln. Mann, was hätte man daraus machen können!
Ich las die Rücken der Ordner. Vielleicht fand ich eine neue Idee, die mir die Traurigkeit vertrieb.
Auf einem Ordner stand mein Name: Christopher Gelton. Meine Geheimformel versuchte ich mir vorzustellen.
Doch da war sicherlich nichts Interessantes drin. Das kannte ich schon von Bobs Ordnern. Aber ich dachte, es könnte nicht schaden, mal hineinzuschauen.
Ich zog den schweren Ordner raus und setzte mich, wie Mr. Mintz, an den großen Schreibtisch. Ich schaltete die Lampe ein und schlug das schwere Ding auf.
Ja, was sah ich da! Mr. Mintz' Puzzleteile vom Mörderbaby . Er hatte ja gar nichts damit gemacht! Er hatte die Teile nur abgeheftet!
Ich sah sie gelangweilt durch, bis

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