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Vielleicht Verliebt

Vielleicht Verliebt

Titel: Vielleicht Verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Loebner
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meinen Namen gefunden!«
    Die Augenbrauen von Oma und Opa Eins flutschen nach oben.
    »Aha?« Tristan schiebt den Löffel unter die Nudelportion und schaufelt sie raus. Ein zäher Käsefaden zieht sich bis in höchste Höhen. »Welchen denn?«
    »Holly.«
    Klatsch. Die Tortellini landen spritzend auf der Käsekruste vom Auflauf.
    »Aua«, ruft Mai und reibt sich erschrocken die Stelle an ihrem Arm, die ein heißes Tröpfchen Flug-Soße abbekommen hat.
    Tristan starrt Holly entgeistert an. »Holly?!«, fragt er.
    »Schöööön«, jubelt Juni und küsst sie auf die Schulter.
    »Du musst den Auflauf aufräumen«, sagt Mai zu Tristan. »Wir haben Hunger.« Demonstrativ hält sie ihm ihren Teller entgegen.
    Aber Tristan reagiert nicht, er steht nur da. Sein Gesicht wird vom Essensdampf umwabert. »Wo hast du den denn her?« Dunkel und skeptisch sehen seine Augen aus.
    Dass er den Namen wiedererkennen könnte, das hat Holly sich nicht klargemacht. Für sie hatte ›Holly‹ nichts mit Nikola und Tristan zu tun. Nur mit ihr selbst.
    »Ist das nicht egal, wo ich ihn herhab?« Es sollte gar nicht patzig klingen, aber nun ist es zu spät.
    Tristan sagt nichts mehr.
    Oma und Opa Eins sagen auch nichts, schicken sich aber gegenseitig einen merkwürdigen Blick. Wahrscheinlich soll das ein trauriger Papa-Paul-Blick sein, weil Elisa den Namen, den er ihr gegeben hat, nun hinter sich lassen will, blah, blah, blah. Diesen Blick werfen sie sich immer zu, wenn es um ihren armen toten Sohn geht. Aber Holly findet, dass sie sich lieber freudig angucken sollten, jetzt, wo dieser Riesen-Fehler, den Papa Paul nun mal begangen hat, endlich aus der Welt geschafft ist!
    In der Haustür klimpert Evas Schlüssel. »Bin wieder dahaaa!«, ruft sie aus dem Flur. Strahlend kommt sie ins Esszimmer, dreht dabei ihre Haare zu einer Wurst zusammen und verknotet sie im Nacken.
    »Verkauft?«, fragt Opa Eins.
    »Jawoll.« Eva bleibt hinter ihrem Stuhl stehen und atmet tief ein. »Aber es war ein schönes Stück Arbeit. Plötzlich gab es an allem was zu meckern. Die Zimmeraufteilung, der Teppichboden, der Ausblick, der Lärm von der Straße, die Nachbarn …«
    »Wollten sie dich runterhandeln?«
    Eva schüttelt den Kopf. »Nein. Das war echte Panik, sie könnten was falsch machen mit der Wohnung. Ich kann’s ja verstehen, ist ja auch ’ne wichtige Entscheidung.«
    »Und? Was hast du ihnen gesagt?«
    Eva lächelt. »Nichts. Ich bin zum Auto gegangen und hab unsere große Decke geholt.«
    »Unsere Picknickdecke?«
    »Genau. Dann hab ich die beiden im Schneidersitz auf den Boden gesetzt, mitten im Wohnzimmer. Sie sollten sich angucken und dabei Händchen halten. Und dann hab ich die Decke über ihnen ausgebreitet.«
    Holly kapiert sofort, was das sollte. »Und dann haben sie in der Höhle gefühlt, dass die Wohnung richtig für sie ist! Als sie sie nicht mehr sehen konnten.«
    Eva schickt ihr einen Volltreffer-Blick zu und nickt. »Ganz genau. Sie waren nach dieser Aktion ein bisschen verdattert, aber total glücklich. Das war echt schön.« Eva macht eine Runde um den Tisch und begrüßt alle. Dann setzt sie sich auf ihren Platz. »Mmmh, wie das duftet. Soll ich mal verteilen?« Sie greift nach dem Löffel und kehrt die runtergefallenen Tortellini von der Käsekruste. »Und? Hab ich im Hause Bonnekamp irgendwas verpasst?«
    »Ja!« Juni springt auf. »Einer von uns hat einen neuen Namen, und du musst raten, wer!«
    Eva hält mitten in der Bewegung inne und sieht Holly an. »Nein!«, ruft sie. »Ehrlich? Du hast ihn?«
    Holly nickt.
    »Manno, woher wusstest du, dass das Elisa ist?«, motzt Juni.
    Eva lacht. »Purer Zufall«, tröstet sie mit einem Augenzwinkern. »Wie heißt denn Elisa jetzt?«
    »Holly.« Holly, Juni und Tristan sagen es gleichzeitig, und Tristans Unbegeisterung kann man dabei ziemlich deutlich raushören.
    Eva sieht ihn fragend an, aber Tristan schüttelt nur leicht den Kopf, nach dem Motto: Das erzähl ich dir später in aller Ruhe .
    Toll. Holly verkündet ihren Namen, und Tristan macht mit seinem vorwurfsvollen Meckerton und dem Kopfgeschüttel Evas Reaktion kaputt, auf die sich Holly so gefreut hatte!
    Eva konzentriert sich auf die Essensverteilung. »Aha«, sagt sie dabei leise. »Ungewöhnlich.«
    Ungewöhnlich?! Ist das alles?
    Eva sieht hoch, erst zu Tristan, der demonstrativ nicht zurückguckt, dann zu Holly, die versucht, ihm einen möglichst giftigen Blick zu schicken. »Ähm.« Sie reicht Holly den Tortellini-Teller. »Kann

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