Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
Kichern kaum einkriegen konnten. Das war überhaupt nicht komisch. »Ich hab mich verändert und gebessert - findet euch damit ab.«
    »Wir mochten auch die alte Laura, du warst bloß manchmal ein bisschen sehr mit dir selbst beschäftigt«, sagte Jen ruhig. »Aber es ist schon seltsam: Du bist jetzt noch hübscher, aber nicht mehr so eingebildet. Ist ja auch egal, wir sind alle cool und du bist jetzt echt ein Supermodel. Für mich noch mal das Gleiche.«
    Laura spielte die Angesäuerte, nur um sie wissen zu lassen, dass sie nicht eine total andere und bessere war, und kämpfte sich dann durch eine Gruppe solariumgebräunter Mädchen zum Tresen, von denen jede die angesagte Prada-Clutchbag umklammerte. Und plötzlich stand sie direkt vor Tom und Cassie.
    Eine Sekunde lang war sie sich nicht sicher, ob sie es wirklich waren. Vor allem deshalb, weil sie sich die beiden in Gedanken immer mit eitrigen Pickeln im Gesicht vorgestellt hatte. Als sie sie nun in Wirklichkeit Hüfte an Hüfte sah, durchzuckte Laura ein brennendes Wiedererkennen, als hätte sie soeben eine Berühmtheit erspäht.
    Von wegen.
    Niemand sagte etwas, obwohl Laura am liebsten laut gebrüllt hätte: »Ich werde in der Vogue sein, du Wichser!«
    Cassie hätte sowieso nichts sagen können, weil sie ihre Lippen zu einem selbstzufriedenen Grinsen verzerrt hatte, was Laura ihr am liebsten mit den Fäusten aus dem Gesicht gewischt hätte. Glücklicherweise hatte Laura das Marni-Kleid an, das sie sich noch schnell von Holly »geliehen« hatte. Holly war nicht da gewesen, um das abzusegnen, aber Laura wusste, dass sie nichts dagegen hatte. Und so wie Cassies Augenbraue in die Höhe zuckte, erkannte sie, dass sie genau wusste, dass Laura und ihr Kleid in eine ganz andere Klasse gehörten. Vielleicht gab sie deshalb Tom jetzt einen Kuss auf die Wange. Sie hätte ihm genauso gut ans Bein pinkeln können, um ihr Terrain zu markieren.
    »Laura«, murmelte Tom und schaute lieber auf seine verlogenen Füße als in ihr Gesicht. »Geht’s dir gut?«
    »Mir geht’s super. Wie läuft’s in der Schule ?« In das letzte Wort legte sie alle Verachtung, zu der sie fähig war. Tom hatte sie vielleicht sitzen gelassen, aber er war immer noch derjenige, der zwischen neun und vier den Finger hochheben und einen Lehrer fragen musste, ob er aufs Klo durfte.
    »Hast du in letzter Zeit mal wieder mit Typen gepennt, die du nicht kanntest?«, fragte Cassie zuckersüß. »Oder konntest du zuerst ihre Namen rauskriegen?«
    Hey, gab es da nicht dieses ungeschriebene Gesetz, dass man das schwärzeste Geheimnis seiner Exfreundin nicht der Schlampe verriet, mit der man gerade zusammen war? Falls es das noch nicht gab, wäre es höchste Zeit dafür. Laura durchforschte fieberhaft, doch vergeblich ihr Hirn nach einer passenden Antwort, aber ein Klaps auf die Schulter rettete sie.
    Gott sei Dank. Als sie sich umdrehte, um Jen oder Cath ein dankbares Lächeln zuzuwerfen, starrte sie in die klaren braunen Augen eines ihr unbekannten Jungen.
    »Entschuldigt die Störung«, sagte er lässig, als gäbe es gar nichts zu entschuldigen. »Das ist ein bisschen peinlich, aber ich hab mit meinen Freunden gewettet, dass du ein Model bist. Du hast doch diese Show gewonnen, oder?«
    Das war zwar allerhöchstens eine Vier auf der Anbaggerskala von eins bis zehn, aber Laura klammerte sich daran wie an einen Rettungsring in stürmischer See. Und das war nicht nur bildlich gesprochen, sondern so fühlte es sich tatsächlich an.
    »Du störst überhaupt nicht«, sagte sie freundlich und zeigte Cassie und Tom die sprichwörtliche kalte Schulter. »Ja, ich hab sie gewonnen, und ich hab gerade erfahren, dass ich demnächst in der Vogue bin, demnach müsste ich also ein Model sein.«
    »Oh, dann würde ich dich gern zu einem Drink einladen, um das zu feiern.«
    Er war nicht ihr Typ. Laura hatte gar keinen Typ mehr, weil sie mit Jungs durch war. Sie waren die Herzschmerzen nicht wert. Auch nicht die süßen mit sonnengebräunter Haut und Anzügen von Dior Homme. Aber es war ein Superabgang.
    »Cool«, strahlte sie. »Ich bin mit Freundinnen hier - warum holst du nicht einfach eine Flasche Champagner und kommst mit deinen Freunden zu uns rüber?«
    Oh ja, sie hatte es drauf.
    Er nickte überwältigt. Laura hatte das Gefühl, wenn sie ihn darum bäte, würde er sich mit Freuden sein Jackett ausziehen und es über den Boden breiten, damit sie sich die Füße nicht beschmutzte.
    Sie gestattete ihm, sie am Ellenbogen

Weitere Kostenlose Bücher