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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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Arsch nicht hochkriegst und den ganzen Tag Zeitung liest oder mit der PlayStation spielst? Aber er hält lieber den Mund.
    »Was machst du überhaupt hier? Hast du heute frei?«, fragt ihn Ruso.
    »Heute unterrichte ich im Nachmittagsturnus. Schon vergessen?«
    »Lehrer müsste man sein. Oder, Cristo? Und dann schreien die auch noch alle Nase lang nach einer Gehaltserhöhung.«
    »Nerv nicht, ich muss mit dir reden.«
    »Ist was passiert?«
    »Wie man’s nimmt. Du warst ja neulich selber dabei, als ich mit Mauricio aneinandergerasselt bin.«
    Rusos Gesicht verdüstert sich. Plötzlich scheint der Stuhl, auf dem er sitzt, fürchterlich unbequem zu sein. So was nimmt ihn immer mit, denkt Fernando. Ruso streitet nicht gern, geht Auseinandersetzungen lieber aus dem Weg.
    »Ich wusste, dass es irgendwann so kommen würde und Mauricio uns im Regen stehen lässt.«
    Ruso runzelt die Stirn. »Wie: ›im Regen stehen lässt‹?«
    »Na, in Sachen Pittilanga.«
    Fernando macht eine Pause, um sicherzugehen, dass Ruso ihn verstanden hat. Aber der blinzelt ihn nur erstaunt an.
    »Was ist los mit dir?«, fragt Fernando.
    »Mit mir? Nichts.«
    »Warum schaust du mich dann so an?«
    »Wie schaue ich denn?«
    »Was soll das? Fandst du es etwa gut, wie Mauricio sich verhalten hat?«
    Zu dem Blinzeln gesellt sich ein Fingertrommeln auf die Theke und ein Pusten in Richtung Stirn, wie um die Locken aus dem Gesicht blasen. Fernando wird allmählich sauer.
    »Ich hab dich was gefragt.«
    »Na ja, ›gut‹ nicht. Aber was heißt in dem Zusammenhang schon › gut ‹ ?«
    »Dass man seinen Freunden hilft, zum Beispiel? Dass man sie nicht hängenlässt. Frage geklärt?«
    »Schon. Andererseits, das, was Mauricio sagt, also, das hat auch …«
    »Was?«
    »Es ist halt kompliziert, Fernando. Alles. Du sagst, man muss weitermachen, immer weitermachen. Die Frage ist nur: wie?«
    »Wenn ich das wüsste, wären wir alle schlauer.«
    »Siehst du. Vielleicht wollte dir Mauricio genau das sagen: Solange uns nichts einfällt, sollten wir erst mal abwarten.«
    »Abwarten? Wie, abwarten?«
    »Abwarten eben. Keine Ahnung. Abwarten, was so passiert …«
    »Wenn wir diesen Kerl nicht verkaufen, läuft sein Vertrag aus. Und wenn er erst mal vereinslos ist, dann ist das Geld futsch, endgültig futsch. Kapierst du?«
    »Ist mir schon klar, Fer, kein Grund, mich so anzubrüllen.«
    »Ich brüll dich nicht an, aber du quatschst schon genauso daher wie dein Freund Mauricio.«
    »Mein Freund? Aber er ist doch auch dein Freund … unser Freund.«
    »Ich fass es nicht. Ich fass es einfach nicht. Am Ende bin ich derjenige, der falschliegt.«
    »Nein, das nicht. Ich versteh schon, dass die Zeit drängt.«
    »Wenn du verstehst, dass die Zeit drängt, wieso sagst du dann, dass wir erst mal abwarten sollen?«
    »Weil wir keine Ahnung haben, wie wir vorgehen sollen.«
    »Und wie lange sollen wir abwarten? Bis uns die Aasgeier auffressen? Wie du mit …«
    »Ich mit was?«
    Fernando hält inne. Er atmet mehrmals durch die Nase, deren Flügel vor lauter Wut geweitet sind. »Egal. Lass gut sein.«
    »Jetzt sag.« Rusos Ton spricht Bände. Auch wenn sie unausgesprochen blieb: Die Beleidigung ist angekommen.
    Fernando wendet sich der Theke zu und trinkt seinen Kaffee aus, der bitter und kalt geworden ist. Er ist enttäuscht. Fühlt sich von Ruso verraten. Alleingelassen.
    »Lass uns von was anderem reden. Wie geht’s Mónica?«
    »Gut.« Rusos Gesicht nach zu urteilen ist dieses Thema auch nicht sonderlich verheißungsvoll.
    »Ärger?«
    »So weit würd ich nicht gehen.«
    In diesem Moment hält ein Wagen vor dem Büro. Cristo springt auf und geht raus, um mit dem Fahrer zu sprechen.
    »Sie macht Panik wegen der neuen Waschanlage«, fügt Ruso hinzu. »Sagt, wir würden bald pleitegehen. Wie immer halt.«
    Fernando denkt an die Turniere auf der PlayStation. Es fällt ihm schwer, Mónicas Pessimismus nicht zu teilen.
    »So viel Konkurrenz. Scheint mir nicht ganz einfach«, sagt er schließlich.
    »Wie man’s nimmt«, entgegnet Ruso und kratzt sich an der Nase, wie immer, wenn er vertraulich wird. Er beugt sich vor, um Fernando ins Ohr zu flüstern, was vollkommen unnötig ist, schließlich sind sie allein im Büro. »Cristo und ich haben da so eine Theorie.«
    Fernando will es eigentlich lieber nicht wissen. Er zieht die Augenbrauen hoch und wappnet sich gegen das, was da kommen mag.
    »Je mehr Waschanlagen aufmachen, desto besser.«
    Fernando nickt nur. Wozu fragen, wenn

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