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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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Recht geben, weil er fast immer gewinnt.
    An einem Donnerstag, an dem es heftig gewittert und Castelar fast in Regen ertrinkt, macht Ruso tortas fritas , und Chamaco bringt Würste mit, die er im Juli zubereitet hat, und die fünf stürzen sich in ein langes Turnier, bei dem jeder gegen jeden spielt, mit Rückspiel. Feo beginnt gegen seinen Onkel und führt bald eins zu null. Als Ruso aus dem Hinterzimmer kommt, mit einer neuen Runde Weizenfladen, und die beiden so sieht, hat er einen Geistesblitz. Endlich, das ist die Lösung! Jetzt weiß er, was sie mit Pittilanga machen müssen.
    »Was bin ich nur für ein Idiot!«, ruft er. Die anderen beachten ihn kaum, weil sie ihren Chef und seine Neigung zum Melodramatischen schon kennen. Stattdessen schnappen sie sich lieber schnell eine torta frita , bevor sie kalt wird.
    Aber dann stellt Ruso das Tablett auf den Tisch, geht hinter die Theke, öffnet die Registrierkasse, flucht, weil nur ein paar kleine Scheine drinliegen, und klopft sich die Hosentaschen ab, ob da noch ein bisschen Geld ist. Weil alle sein Verhalten so merkwürdig finden, stellt Feo das Spiel auf Pause. Cristo übernimmt die Rolle des Betriebsrats und fragt Ruso, welche Tarantel ihn gestochen habe. Ruso sieht sie nur mit großen Augen an.
    »Ich kann jetzt nicht, Cristo. Erklär ich euch, wenn ich wieder da bin.«
    »Wieder da?«
    »Ich muss nach Santiago del Estero. Mir ist da was eingefallen.«
    »Nach Santiago? Schon wieder?«, fragt Cristo.
    Aber die Frage bleibt ihm Raum stehen, weil Ruso sich wortlos eine alte Zeitung über den Kopf hält, nach draußen geht und tänzelnd den Pfützen ausweicht, damit seine Turnschuhe nicht nass werden.
    22
    Als der Bus in das gefühlt tausendste Dorf hineinfährt, platzt Ruso der Kragen. Er geht zum Fahrer und fragt, wann sie denn endlich da seien. »Gegen Mittag«, antwortet der, und Ruso kehrt missmutig auf seinen Platz zurück.
    Diese Scheißkreditkarte. Wieso hat das blöde Ding bloß nicht funktioniert? Dann hätte er wieder Sleep Business Bus oder Class oder Flash oder wie das heißt fahren können und wäre in zwölf Stunden da gewesen. So aber sitzt er sich schon seit sechzehn Stunden den Hintern breit in dieser Klapperkiste, die jedes jemals auf einer Landkarte verzeichnete Dorf der Provinzen Santa Fe, Córdoba und Santiago del Estero ansteuert.
    Aber sie hat eben nicht funktioniert. Die Verkäuferin am Busbahnhof von Morón hat es zweimal versucht und sie ihm schließlich mit einem Gesicht zurückgegeben, als hätte er Lepra. Ruso hatte tief in seinen Hosentaschen kramen müssen, damit es wenigstens für den Executive Service reichte. Executive , so ein Scheißdreck, denkt er jetzt, wo es fast elf Uhr ist und der Bus in Dorf Nummer tausendeins einfährt. Ruso hätte sich gern das komplette Training angesehen, dann gut gefrühstückt und Pittilanga in Ruhe auf das vorbereitet, was er ihm zu sagen hat, aber das kann er sich jetzt abschminken.
    Um fünf nach halb eins trudelt der Bus endlich in Santiago del Estero ein. Ruso springt in ein Taxi und fleht den Fahrer an, ihn für zehn Pesos so nah wie möglich ans Stadion zu bringen, mehr habe er nicht. Wenigstens das klappt: Er erwischt einen gutherzigen Menschen, der den Taxometer bei zehn Pesos ausmacht und ihn trotzdem hinfährt.
    Ruso rennt den Weg vom Eingang zum Stadion. Zum Glück ist das Training noch nicht zu Ende. Als er ankommt, lässt er sich erschöpft auf eine Tribünenstufe sinken. Aus der Ferne grüßt ihn der Großvater des linken Verteidigers. Ruso winkt zurück, aber er ist so fertig, dass er kein Wort hervorbringt. Zu allem Übel hat er auf dem Herweg seine Jacke anbehalten, so dass er jetzt, wo die Sonne auf ihn herabbrennt, schwitzt wie ein Schwein. Seine Laune ist am Tiefpunkt: Wie soll er sich von den drei oder vier Pesos, die er noch in der Tasche hat, ein Mittagessen kaufen? Wie soll er die Zeit bis zum Abend überbrücken, wenn sein Executive Class zurück nach Morón fährt? Und ob der Kredit auf seinem Handy reicht, um Mónica Bescheid zu sagen?
    In diesem Moment pfeift Bermúdez das Trainingsspiel ab. Ruso weiß, dass es jetzt erst richtig knifflig wird: wenn er gleich zu Pittilanga geht, ihm unschuldig ins Gesicht lächelt und vorschlägt, sich in Ruhe zu unterhalten.
    Dollars
    An dem Abend, als Mono ihnen von dem Treffen mit seinen Schweizer Chefs erzählte, brauchten Fernando und Ruso einige Minuten, um das Gehörte zu verdauen.
    »Hab ich das richtig verstanden?«, hakte

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