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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wollten und nervös wurden, wenn sie ihn nicht erreichen konnten, hatte er das verflixte Telefon bei sich. Er rief das Sheriffrevier an.
    »Schatz, was möchtest du lieber tun?«, fragte Fair nach dem Telefonat seine Frau, deren Neugierde schon über den Schock siegte. »Bei dem Toten bleiben oder zum Reverend gehen und ihm sagen, er soll die Leute in den Innenhof schicken?«
    »Du bist Mediziner. Du bleibst hier. Ich gehe.« Sie lief über den Friedhof zurück und rief über die Schulter: »Tucker, komm mit.«
    Harry erklärte dem Reverend, was passiert war, gerade als das blaue Team knapp vor dem Sieg stand.
    Reverend Jones sagte zu Harry: »Wir lassen sie das Spiel beenden, dann ist es leichter, alle Leute in den Hof zu schicken. Ich muss sowieso den Pokal überreichen.« Er hielt inne.
    Harry lief am Spielfeldrand entlang zu BoomBoom und bat sie, nach dem Spiel zu helfen.
    Wie Reverend Jones vorausgesagt hatte, erwies es sich als leicht, die Leute nach dem Spiel in den herrlichen Innenhof zu drängen. Tucker war dabei eine große Hilfe, indem sie die Leute vorsichtig in die Hacken zwickte. Harry war zu aufgewühlt, um sie wegzurufen.
    Im Innenhof überreichte Herb den siegreichen Blauen den Pokal und sagte dann in entschiedenem Ton: »Es gab einen Unglücksfall. Ich bitte euch alle, geht nach Hause, und Craig, wenn die Leute aufbrechen, lassen Sie sie – Susan, holen Sie einen Notizblock aus dem Vorratslager. Lassen Sie sie ihre Namen und die Namen ihrer Familienmitglieder eintragen. Ich bedaure, dass das sein muss, Leute, aber es wird sich später klären. Wir brauchen einen möglichst vollständigen Überblick darüber, wer heute hier war.«
    Die Menge murrte ratlos, und dann ertönten laute Sirenen.
    Cooper hatte zu der Feier kommen wollen, war aber aufgrund eines Unfalls auf der alten Umgehungsstraße aufgehalten worden. Zum Glück war er glimpflich abgegangen. Sie hatte Ricks Anruf erhalten und Marcie, den diensthabenden Beamten, informiert. Sie hoffte, Rick werde kurz nach ihr eintreffen.
    Während die Leute aufbrachen, wurde das Gemurmel zum Getöse, insbesondere, als sie Coops Wagen zur Garage des Reverend brausen sahen. Sie trat auf die Bremse und stieg aus.
    BoomBoom, die in einer brenzligen Situation gelassen blieb, scheuchte die Leute weiter. Sie sah Harry an. »Was da passiert ist, muss was Schlimmes sein.«
    Harry nickte nur.
    Susan stand mit dem Notizblock auf einer Seite des Innenhofs. Auch sie sah Harry fragend an, die ihr signalisierte, Schluss zu machen.
    Dank des Geschicks der Mitglieder des Kirchenvorstands im Umgang mit Menschen war das Gelände binnen zwanzig Minuten geräumt. Unterdessen war Harry wieder auf den Friedhof gelaufen.
    BoomBoom stand in dem großen Geviert und fragte Alicia, Susan, Craig und Reverend Jones: »Was ist da los? Sollen wir hingehen?«
    Herb verzog das Gesicht. »Nein. Warten wir hier auf den Sheriff. Es besteht immer Gefahr, dass Beweise zertrampelt werden.«
    »Was meinen Sie damit? Beweise wofür?«, fragte Alicia ruhig.
    »Am Trumbull-Grabstein lehnt ein Toter. Warten wir hier. Wenn Rick uns braucht, gibt er uns Bescheid.«
    »Ausgerechnet jetzt und hier«, entfuhr es BoomBoom. »Kein Wunder, dass Harry so blass war.«
    Cooper sah in die Augen des Toten und sprach kein Wort. Die Position des Toten bereitete ihr Kopfzerbrechen.
    »Ich darf ihn nicht bewegen. Wir müssen auf die Leute von der Gerichtsmedizin warten.« Sie sah auf die Uhr. »Verdammter Mist.«
    »Saubere Arbeit. Keine Verletzungen.«
    »Keine sichtbaren Verletzungen. Es besteht die entfernte Möglichkeit, dass er sich hier hingesetzt hat und einen Herzinfarkt hatte.«
    »Dafür sieht er viel zu jung aus«, stellte Fair fest.
    »Bis der Bericht des Gerichtsmediziners vorliegt, können wir nichts ausschließen.«
    Rick kam nach zehn Minuten. Er schlug die Tür des Streifenwagens zu und begab sich eilends zu der kleinen Gruppe am Grab.
    »Nicht froh«, bemerkte Eloquenz.
    »Leichenfunde beeinträchtigen ihr inneres Gleichgewicht«, erklärte Lucy Fur weise.
    Pewter setzte sich aufrecht. »Ein toter Mensch macht immer Ärger. Ist ja nicht wie ein überfahrenes Eichhörnchen. Der Mann kam mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, woher.«
    Die Gerichtsmediziner trafen gleich nach Rick ein. An den Wochenenden war nicht viel los, aber eine Notmannschaft war immer verfügbar. Rick war vor langer Zeit aufgefallen, dass die schlimmsten Sachen am Wochenende passieren konnten und tatsächlich passierten.
    Nina

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