Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
hatte ihr die gestrige Nacht gezeigt, wie sehr sie sich verändert hatte und wie anders das Verhältnis zu ihren Schwestern nun war.
    Flame war sich darüber im Klaren, dass ihre magischen Kräfte sie mit ihren Schwestern verbanden, sie sich dadurch aber von ihren Freunden unterschied. Was sollte sie tun? In einer Stunde würde eine Flut von SMS auf ihrem Handy eintreffen und sie würde wieder endlos mit ihren Freundinnen quatschen. Flame wollte nicht anderes sein. Sie wollte dazugehören, aber als eine Cantrip mit magischen Kräften würde das bei ihr nie ganz der Fall sein. Sie mochte aussehen wie ein ganz normales Mädchen, aber sie würde immer anders sein – anders als alle anderen, abgesehen von ihren Schwestern und Verena. Wenn ihre Cousine jetzt dagewesen wäre, hätten sie über das Dilemma gesprochen, magische Kräfte zu besitzen und anders zu sein. Aber Verena war mit ihren Eltern in die Ferien gefahren und Flame spürte instinktiv, dass sie nichts davon in einer SMS erwähnen durfte. Die Magie der Cantrips war geheim und über sie durfte nur von Angesicht zu Angesicht gesprochen werden.
    Verenas Familie war die ganzen Sommerferien über fort gewesen, aber sie würde ihre Cousine schon bald in der Schule wiedersehen. Vom Herbst an würden Flame und Marina zusammen mit Verena die Drysdale als Internatsschüler besuchen. Flame und Marina waren schon im letzten Jahr so eingebunden in die Schulaktivitäten gewesen, sei es Musik, Theater oder Sport, dass sie erst am Abend nach Hause kamen. Ottalie und Colin hatten entschieden, dass es das Beste für alle wäre, wenn die älteren Mädchen unter der Woche das Angebot der Internatsunterbringung nutzten.
    Flame lächelte in sich hinein. Es ist schon komisch, wie sich die Dinge ändern können, dachte sie. Früher hatte sie Verena nicht ausstehen können. Die beiden Mädchen waren erbitterte Konkurrentinnen gewesen, im Unterricht ebenso wie auf dem Hockeyfeld. Flame hatte Verenas kühle, herablassende Art nicht gefallen. Es war grundsätzlich nicht schwer, Flame auf die Palme zu bringen, aber Verena war es innerhalb von Sekunden gelungen. Doch als Marina sich mit Verena angefreundet hatte, war Flame allmählich bewusst geworden, dass die Kälte des Mädchens eine Maske war, hinter der sich ihre Einsamkeit verbarg.
    Flame dachte daran zurück, wie Verenas Großmutter, Glenda Glass, vor zwei Sommern auf Eichenruh eingezogen war. Das Haus der Familie Glass lag nicht weit von Cantrip Towers entfernt. Als Verenas Mutter auf und davon gerannt war (das hatten zumindest damals alle gedacht), hatte Verenas Vater seine Mutter gebeten, bei ihm einzuziehen und nach Verena zu sehen. Glenda war seiner Bitte gefolgt und hatte beinah auf der Stelle ihre dunkle Magie gegen die Cantrip-Schwestern eingesetzt. Die folgenden sechs Monate hatten sie eine Schlacht nach der anderen geschlagen, um Glenda davon abzuhalten, ihnen zu schaden und sich Cantrip Towers unter den Nagel zu reißen. Die Schwestern hatten ihre Kräfte des Feuers, des Wassers, der Erde und der Luft eingesetzt, um sich und das Haus zu beschützen. Solange die vier Schwestern ihre Kräfte vereint hatten, waren sie in der Lage gewesen, Glendas dunkle Magie in Schach zu halten.
    Während die Zeit ins Land ging und die Kämpfe mit Glenda sich fortsetzten, hatte Flame sich stets gefragt, ob Verena die magischen Kräfte der Cantrips geerbt hatte. Und natürlich hatte Flame Sorge gehabt, sie könne unter dem Einfluss von Glendas dunklen Kräften stehen. Dann hatte Verena ihre magischen Fähigkeiten entdeckt und den Cantrip-Schwestern davon erzählt. Gleichzeitig hatte Flame eine Karte gefunden, die sie zu dem Schatz führen würde, von dem Mrs Duggery behauptet hatte, er sei auf Cantrip Towers in etwas versteckt, das sie den von vier Linien durchkreuzten Kreis nannte.
    Es hatte sich gezeigt, dass dieser Schatz kein materieller war: Es war ein Weg, das Gleichgewicht in der Familie wiederherzustellen und ihnen Frieden zu bringen. Verena war ein Schlüssel zu dieser Magie – genau wie Glenda. Als Verena erfuhr, was ihre Großmutter alles angerichtet hatte, war sie so wütend geworden, dass es Glenda dazu bewogen hatte, ihre dunkle Magie in Zweifel zu ziehen. Sie erkannte, dass sie ihr kein Glück brachte. Und als Verena sie bat, ihnen zu helfen, den von vier Linien durchkreuzten Kreis zu bilden, hatte Glenda eingewilligt, wenn auch widerstrebend.
    Und welche Magie sie an jenem Tag gewirkt hatten! Sie waren zu acht gewesen:

Weitere Kostenlose Bücher