Vier zauberhafte Schwestern
Schule mit einer beeindruckenden Anzahl von Gebäuden, an deren Mauerkronen das Schulwappen prangte. Die Schulgebäude waren von einem großzügigen Campus umgeben. Es gab riesige Hockey- und Kricketfelder, und etwas abseits stand eine Kapelle mit einer Glocke, die jeden Morgen zur Schulversammlung läutete.
Die Schüler trugen elegante dunkelblaue Blazer, die mit einer gelben Litze verziert waren. In den Pausen zogen die jüngeren Mädchen und Jungen matrosenblaue Overalls an, damit sie auf dem Gelände herumrennen konnten und keine Angst haben mussten, ihre Schuluniform schmutzig zu machen.
Die Cantrip-Schwestern besuchten die Drysdale, seit sie sieben Jahre alt waren, und sie konnten sich keine bessere Schule vorstellen. Sie würden dort bleiben, bis sie ihren Schulabschluss machten. Im Moment waren sie alle vier noch in der Unterstufe, aber im Herbst würde Flame in die Mittelstufe wechseln. Marina würde ihr im Jahr darauf folgen.
Als die Schwestern an diesem Morgen aus dem Auto stiegen, sagte Flora zu Sky: »Vergiss nicht, was Grandma uns über das Geheimhalten unserer magischen Kräfte gesagt hat.«
»Ja, ja«, erwiderte Sky.
»Sky, es ist wirklich wichtig!«, ermahnte Flora sie. »Es ist kein Scherz! Und sprich mit niemandem über die Schnecken!«
»Was ist, wenn sie mich danach fragen?«, fragte Sky.
»Behaupte einfach, du weißt nichts darüber«, riet Flora ihr. »Und jetzt los, sonst kommen wir noch zu spät.«
Flame war im Begriff sich umzudrehen und Sky zur Sicherheit noch einmal zu ermahnen, als Quinn neben ihr auftauchte. Er hatte dunkles Haar und strahlende dunkle Augen, und Flame fand ihn einfach umwerfend.
»Hallo!« Er lächelte.
»Hallo!« Flame wurde rot. Sie wünschte sich, sie würde nicht ständig rot, wenn Quinn sie ansprach, aber es passierte ihr jedes Mal. Er war ein Jahr älter als sie und schon in der Mittelstufe. Seine Schwester Janey war Marinas beste Freundin, und sie wohnten in der Nähe von Cantrip Towers.
»Das war eine tolle Party am Samstag, danke für die Einladung«, sagte Quinn.
»Ja, es hat viel Spaß gemacht«, erwiderte Flame zustimmend.
»Wir haben euch gerade im Fernsehen gesehen.« Quinn grinste.
»Oh«, sagte Flame.
»Ihr standet alle an der Haustür und euer Vater meinte, er wisse nichts über die Schnecken, die in der Nähe eures Hauses gefunden wurden«, erzählte Quinn.
»Ich schätze, jeder hier hat es gesehen«, sagte Flame besorgt. Sie biss sich nervös auf die Lippe.
»Ach, da ist doch nichts dabei!«, erwiderte Quinn lachend. »Das ist mal wieder typisch für euch Cantrips. Andere Leute reißen sich darum, ins Fernsehen zu kommen, aber ihr nicht, was?«
Flame lächelte.
»Wir sehen uns nachher«, sagte Quinn, drehte sich um und schlenderte davon.
»Bis dann«, hauchte Flame und schwebte wie auf Wolken auf den Eingang der Schule zu.
Als Marina, Flora und Sky auf den Haupteingang zugingen, tauchten plötzlich die Tolver Zwillinge vor ihnen auf.
»Morgen!«, riefen sie gut gelaunt.
Alex und Bill waren zwölf Jahre alt und ähnelten einander wie ein Ei dem anderen. Mit ihrem sandfarbenen Haar und den blauen Augen waren sie kaum voneinander zu unterscheiden. Sie waren wilde Jungs, total chaotisch und immer zu Streichen aufgelegt, und sie liebten es, Marina, Flora und Sky zu ärgern. Vor Flame hatten sie zuviel Respekt.
»Wir haben euch heute Morgen im Fernsehen gesehen!«, riefen sie lachend.
Die drei Schwestern sahen sich überrascht an.
»Komisch, dass all diese Schnecken
vor
eurem Grundstück gefunden wurden«, sagte Bill und trat mit seinem abgewetzten Schuh nach einem kleinen Kiesel.
»Warum?«, fragte Marina.
»Weil wir sie
in
euren Garten getan haben, deshalb!« Alex lachte.
»Was soll das heißen, ihr habt sie in unseren Garten getan?«, fragte Marina und baute sich vor Bill auf.
Er erstarrte.
»Nun?«, sagte sie fordernd, die Hände in die Hüften gestemmt.
»Wir haben diese zwei gigantisch großen Schnecken vor ein paar Monaten im Naturpark gesehen.« Bill lachte. »Wir haben ein paar ihrer Eier auf ein Blatt gepackt und mit nach Hause genommen. Dort haben wir sie in ein mit Blättern und Erde gefülltes Aquarium getan. Wir haben es unter Alex’ Bett versteckt. Die Schnecken sind geschlüpft und wir haben sie aufgezogen – bis Mum es herausgefunden hat. Da waren es schon über hundert. Mum ist vollkommen durchgedreht und hat darauf bestanden, dass wir sie loswerden. Also haben wir uns überlegt, sie über eure
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