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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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mit der Probe weitermachen.«
    »Das war sehr beeindruckend«, flüsterte Grandma Sky zu.
    Sky kicherte.
     
    Während die Cantrip-Schwestern die Probe wiederaufnahmen, ging Grandma in die Küche und setzte sich in den Windsorstuhl neben den Herd. Sie lächelte vor sich hin, als sie über Skys Kräfte nachdachte, und für eine Weile saß sie einfach da und erinnerte sich an die Zeit, als sie selbst noch ein kleines Mädchen gewesen war.
    Es hat so viel Spaß gemacht, magische Kräfte zu haben, dachte sie. Sie erinnerte sich, wie sie Dinge durch ihr Zimmer hatte fliegen lassen, und wie sie gewusst hatte, was die Leute als Nächstes sagen würden oder wen sie am nächsten Tag treffen würde. Dann dachte sie an all die Vögel und Tiere, die sie geheilt hatte, indem sie sie liebevoll und sanft gestreichelt hatte.
    Das war ein wundervolles Gefühl, dachte sie.
    Als Grandma so dasaß, tief in Gedanken versunken, wehte eine Brise durch die Küche, die sich wie ein Eishauch anfühlte.
    Grandma wurde plötzlich sehr kalt. Sie zitterte und erinnerte sich, dass Marina vorhin erzählt hatte, sie habe die Blicke von Verenas Großmutter in ihrem Rücken spüren können. Sie sah sich in der Küche mit ihren hohen Wänden um. Sie war allein – und doch fühlte sie sich beobachtet.
    Irgendetwas geht hier vor, dachte sie. Und dann fiel ihr auf, dass sie jedes Mal, wenn sie heute an das Schulkonzert gedacht hatte, eher besorgt gewesen war als voller Vorfreude.
    Verenas Großmutter … wer ist diese Frau wirklich?, fragte sich Grandma. Ist sie es? Ist sie in mein Leben zurückgekehrt, um sich an mir zu rächen … oder vielleicht sogar an den Mädchen?
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Mum, als sie in die Küche kam und Grandma wie versteinert dasitzen sah. Das passte gar nicht zu ihr.
    »Ich mache mir Sorgen um dich. Du bist wieder so blass«, sagte Mum.
    »Es ist nichts, meine Liebe«, entgegnete Grandma und versuchte, sie anzulächeln. »Ich bin nur ein bisschen müde. Das wird die ganze Aufregung sein. Wie haben die Mädchen gespielt?«
    »Schön! Ich denke, sie werden am Freitag richtig gut sein«, sagte Mum. »Sie scheinen sich sehr darauf zu freuen, obwohl Flame seit ein paar Tagen ein wenig nervös wirkt. Du weißt ja, welch hohe Ansprüche sie an sich stellt.«
    »Hmm«, machte Grandma abwesend und dachte an den Blick, den sie sich beim Tee zugeworfen hatten.
    Ich darf nicht länger warten. Ich muss endlich eine Gelegenheit finden, mit Flame zu sprechen, sagte sie sich.

Vorahnungen

    Donnerstagmorgens spielte Grandma für gewöhnlich Bridge mit ihren Freunden. Jede Woche trafen sie sich reihum bei einem von ihnen. Heute sammelten Maude und Kenneth sie ein. Gemeinsam fuhren sie zu Joans Haus, das ein paar Meilen entfernt lag. Vor Jahren waren Joan und Grandma zusammen zur Schule gegangen, und sie wussten alles – oder zumindest fast alles – voneinander. Doch von Grandmas magischen Kräften ahnten ihre Freunde nichts.
    Sie saßen eine Weile im Garten und tranken Kaffee, dann gingen sie hinein und spielten ihr Kartenspiel. Sie waren alle gute Bridgespieler und mit viel Ehrgeiz bei der Sache, aber sie plauderten auch dabei.
    »Schlimm, das mit Verenas Mutter. Dass sie sich einfach aus dem Staub gemacht hat …«, sagte Joan, während sie den Packen Karten mischte. »Das arme Mädchen.«
    »Ja, schlimme Sache«, stimmte Kenneth zu.
    »Weißt du schon, dass ihre Großmutter gekommen ist, um auf sie aufzupassen?«, fragte Maude Grandma. »Ich glaube, sie ist Sonntag angereist.«
    Grandma holte Luft. Ihr wurde kalt.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte sie.
    »Komisch, dass sie einverstanden war, sich um Verena zu kümmern. Bisher hat sie nie auch nur einen Funken Interesse an dem Kind gezeigt«, fuhr Maude fort, die immer den neuesten Klatsch kannte. »Auf mich wirkt sie ein bisschen wie ein kalter Fisch. Es heißt, sie sei viermal verheiratet gewesen. Alle ihre Ehemänner waren wohlhabend, zwei waren amerikanische Millionäre, der letzte Anwalt. Scheint, als hätte sie den Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und inzwischen wieder den Namen ihres zweiten Ehemannes angenommen. Für mich hört sich das an, als hätte sie nichts im Leben ausgelassen! Keine Ahnung, ob sie Bridge spielt.«
    »Wie ist ihr Name?«, fragte Grandma zögernd.
    »Glenda, Glenda Glass, glaube ich«, sagte Maude.
    »O ja, und ich meine, sie war früher Balletttänzerin! Du kennst sie vielleicht, Marilyn.«
    Grandma schnappte nach Luft,

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