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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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die Seite der Bühne, die der Fensterfront am nächsten war. »Sky, die Norden ist, muss rechts von dir sitzen«, fuhr Marina fort und deutete auf die andere Bühnenseite.
    Kaum waren sich Flame und Marina über die Sitzordnung einig, bemerkte Flame, dass Verena mit ihrer Familie die Konzerthalle betrat. Sie unterhielten sich mit Mr Blenkinsop und dem Wasserspeier.
    Flame berührte Marina am Arm. »Glenda ist hier.«
    Die zwei Schwestern kehrten sofort zu ihrer Familie zurück und stellten sich rechts und links neben ihre Großmutter.
    Grandma holte tief Luft, sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Sie drehte sich nicht um, obwohl ihr Herz begonnen hatte, sehr schnell zu schlagen. Stattdessen richtete sie sich kerzengerade auf, nahm Haltung an und kehrte der Glass-Familie, die langsam auf die Cantrips zukam, weiterhin den Rücken zu.
    Als Flame Glendas Gesicht sah, keuchte sie erschrocken. Es war das Gesicht aus ihrem Albtraum.
    »Sie ist es!«, flüsterte sie.
    »Vertraut der Magie«, erinnerte Grandma sie.
    Flame atmete langsam aus und versuchte, Ruhe zu bewahren.
    Verena und ihre Großmutter, eine große, elegant gekleidete Frau, die einen wunderschön geschnittenen lila Seidenrock und das dazu passende Jackett trug, führten die Gruppe an. Hinter ihnen gingen Verenas Onkel, Oswald Foffington-Plinker, und seine Frau Gloria. Er trug eine dunkle Brille, während sie auf ihren hohen Schuhen neben ihm her stöckelte und eine riesige goldene Handtasche umklammerte.
    Als die Glass Familie näher kam, drehte Grandma sich um, bereit, Glenda entgegenzutreten.
    Dad und Mum unterbrachen das Gespräch mit ihren Freunden und gingen auf die Neuankömmlinge zu.
    Glenda Glass und Marilyn Cantrip, entfernte Cousinen und ehemalige Rivalinnen im Tanz und in der Liebe, trafen nach über vierzig Jahren in der Schulaula aufeinander. Sie waren in etwa gleich groß und besaßen eine ähnliche Gestalt und jeder, der sie zusammen gesehen hätte, hätte darauf kommen können, dass sie verwandt waren. Die beiden sahen sich in vielerlei Hinsicht verblüffend ähnlich, mit ihrem adretten Äußeren und dem Sinn für elegante Kleidung. Aber während die eine eine herzliche Wärme ausstrahlte, wirkte die andere eiskalt.
    Glendas blaue Augen musterten die Rivalin starr und ohne mit der Wimper zu zucken – es war der Blick einer giftigen Schlange.
    »Sieh einer an, wenn das nicht Marilyn Cantrip ist. So treffen wir uns also wieder«, sagte Glenda. Ihr Mund verzog sich zu einem verächtlichen Lächeln.
    »Hallo, Glenda«, sagte Grandma.
    Keine der beiden Frauen ging auf die andere zu. Keine wollte der anderen die Hand reichen.
    »Es ist lange her«, sagte Glenda.
    »So ist es«, erwiderte Grandma. »Du siehst gut aus.«
    »Du ebenso.«
    Glenda Glass betrachtete die beiden Cantrip-Schwestern, die neben ihrer Großmutter standen.
    Sie sieht aus, als schätzte sie unser Gewicht für das Abendessen, dachte Marina.
    »Ein paar schöne Bodyguards hast du da«, sagte Glenda zu Grandma. »Wie süß, das müssen deine Enkelinnen sein. Ich habe schon so viel von ihnen gehört und freue mich schon sehr darauf, sie spielen zu hören.«
    Flame fühlte sich wie benebelt. Es war, als sei sie zurück in ihrem Bett, schweißbedeckt, das Gesicht aus ihrem Albtraum vor Augen.
    Mum und Dad wechselten erstaunte Blicke.
    »Ich bin Colin Cantrip«, sagte Dad und machte mit ausgestreckter Hand einen Schritt auf Glenda zu. »Sie müssen Verenas Großmutter sein. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Mutter und Sie sich kennen.«
    Glenda musterte Dad von oben bis unten. Ihr Blick brachte ihn aus der Fassung, aber er lächelte höflich und hielt ihr weiter seine Hand hin. Glenda streckte ihm nun doch ihre rechte Hand entgegen, aber als Dad sie schütteln wollte, zog sie sie so abrupt zurück, dass Dad ihr nur noch die Fingerspitzen schütteln konnte.
    Zu seinen Töchtern sagte er stets, dass der Händedruck eines Menschen eine Menge über ihn verrate. In diesem Moment hatte Dad das Gefühl, einer extrem berechnenden Person gegenüberzustehen. Ihr Händedruck, ihre kalten Augen, ihr unhöfliches Benehmen seiner Familie, vor allem seiner Mutter gegenüber – jedes einzelne Detail an Glenda Glass flößte ihm Misstrauen ein.
    Es war Oswald Foffington-Plinker, der das eisige Schweigen brach.
    »Colin, alter Knabe!«, sagte er anbiedernd, trat nach vorn und schüttelte stürmisch Dads Hand, als seien sie die besten Freunde
    Eine Sekunde später hatte er seinen Arm um Dads

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