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Vierbeinige Freunde

Vierbeinige Freunde

Titel: Vierbeinige Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wera Tschaplina
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sondern drückte auf den Gashebel, und der Trolleybus raste mit einer Geschwindigkeit dahin, daß die Laternen nur so vor den Augen flimmerten …
    Als Soja beim Käfig anlangte, befanden sich dort bereits Tante Nastja und der Zootechniker Iwan.
    Iwan stand auf einer Leiter. Tante Nastja reichte ihm Sperrholzplatten hinauf, mit denen er den Käfig verkleidete, um ihm vor dem Winde zu schützen.
    Der Käfig war hell erleuchtet. Soja sah, daß die Stare mit gesträubten Federn dasaßen und sich dicht aneinander schmiegten. Sie holte schnell eine Schüssel voller Mehlwürmer aus dem Vorratsraum.
    Im Nu waren die Stare munter. Sie flogen von den Stangen herab und umflatterten Soja. Jeder wollte soviel Futter wie möglich erhaschen.
    Iwan hatte inzwischen das Verkleiden des Käfigs beendet. Hanffinken und Stare fingen wieder fröhlich an zu pfeifen und zu zwitschern.
    Zum Glück hielt der heftige Frost nicht lange an. Bereits am nächsten Tage wurde es wärmer, und nach etwa zwei Wochen tropfte es vom Dach. Die Gefahr war vorüber. Der Frühling kam.
    Anfangs drangen nur ein paar schwache Sonnenstrahlen in den Käfig. Die Vögel spürten die Wärme sogleich. Sie fanden jedoch nicht alle Platz auf dem besonnten Stückchen, und es gab oft eine Rauferei.
    So war es aber bloß in der ersten Zeit. Die Sonne schaute immer häufiger in den Käfig, und das von ihr erleuchtete Fleckchen wurde immer größer. Bald konnten sich alle Vögel nach Herzenslust sonnen.
    Laut zwitscherten die Hanffinken, während sie in der Sonne saßen, und die Stare flöteten und pfiffen um die Wette. Schon an ihrem Gesang konnte man erkennen, daß der Frühling da war.
     

MUSSIK
    Als Mussik zur Welt kam, war er so winzig, daß Jekaterina, die Wärterin vom Affenzwinger, ihn nicht gleich entdeckte. Er hatte sich mit seinen Händchen fest an die Mutter geklammert, preßte sich an ihre Brust und war kaum bemerkbar.
    Er war das erste Kind des Rhesusaffenweibchens Micky. Die Mutter war äußerst unruhig. Vor lauter Aufregung vergaß sie, den Knirps zu säugen: Dauernd schaute sie sich nach allen Seiten um und deckte ihn mit ihren Händen zu. Streckte Jekaterina Micky einen Apfel entgegen, schrie sie erschrocken auf und kletterte zum höchsten Sitz unter der Käfigkuppel empor.
    Der Wärterin wollte ein solches Verhalten gar nicht gefallen. Sie betreute die Affen seit mehr als zwanzig Jahren und kannte ihre Gewohnheiten gut. Jetzt war sie überzeugt, daß die viel zu unruhige Micky niemals eine gute Mutter werden würde.
    Und Jekaterina hatte sich nicht geirrt.
    Micky mochte nicht fressen. Sie saß auf der obersten Querstange. Erst wenn niemand mehr im Affenhaus war, stieg sie, den Knirps fest an sich gepreßt, hinunter, schnappte das am nächsten liegende Stückchen Brot oder Grütze, stopfte es sich in die Backentaschen und kletterte schnell wieder hoch. Natürlich hatten die anderen Affen inzwischen das beste Futter zusammengerafft.
    Jekaterina wollte Micky in einen Einzelkäfig setzen. Doch daraus wurde nichts. Es ist ja auch nicht so leicht, einen Affen in einem riesigen Käfig zu fangen. Außerdem hatte Micky den Knirps. Sie konnte ihn fallen lassen. Es blieb also nichts anderes übrig, als Micky im großen Käfig zu lassen.
    Die Wärterin merkte, daß Micky immer magerer wurde. Offenbar hatte sie sich auch noch erkältet, denn sie hustete heftig. Dazu kam, daß sie wenig Milch hatte.
    Mussik quiekte häufig ganz jämmerlich, wenn er sich von der Mutterbrust losriß. Und wenn die Mutter fraß, griff er mit seinen Händchen in ihr Maul. Nun war er aber erst zwei Wochen alt, und in diesem Alter durfte Mussik nur mit Milch ernährt werden.
    Schließlich beriet sich Jekaterina mit der Ärztin und beschloß, den Knirps von der Mutter zu trennen. Es blieb kein anderer Ausweg.
    Jekaterina bedeckte den Boden des Käfigs mit einer dicken Strohschicht, damit Mussik, falls er herunterstürzte, sich keinen Schaden zufügte. Dann nahm sie die Hängeleitern und Stangen ab und holte Hilfe herbei. Das Einfangen konnte beginnen.
    Vergeblich! Micky entging den Affenkeschern immer wieder. Sie sauste zwischen ihren Verfolgern hin und her, kletterte hurtig nach oben, stieß sich vom Netz ab und sprang wie ein Ball auf die gegenüberliegende Seite.
    Da geschah es aber, daß Micky, um sich am Netz festzuhalten, bei einem ihrer Sprünge die Hand öffnete, mit der sie den Knirps an sich drückte. Mussik stürzte ab. Glücklicherweise fiel er zwischen den Querbalken hindurch

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