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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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Unterstützt wurden sie von den Regierenden des Nordens, die ab 1959 über den Ho-Chi-Minh-Pfad Menschen und Material in den Süden brachten mit dem Ziel, den Süden zu befreien und die Einheit des Landes wiederherzustellen. Im Dezember 1960 gründete sich auf Geheiß aus dem Norden die Nationale Befreiungsfront (FNL) des Südens.
    Auf diese Bewegung reagierten die Amerikaner mit dem Abwurf der ersten Napalm- und Chemiebomben zum Zwecke der Vernichtung der Ernte in den Rückzugsgebieten der FNL. Verhaftungen und Verfolgung nahmen bis zum Höhepunkt im Frühjahr 1963 weiter zu. Nachdem im Mai 1963 ARVN-Truppen in Hue auf Mönche schossen, die gerade Buddhas Geburtstag feierten, kam es zu heftigen Unruhen. Die Buddhisten reagierten mit dem extremen Mittel der öffentlichen Selbstverbrennung (s. Kasten). Die Bilder der brennenden Bonzen gingen um die Welt, und so erfuhr auch die Weltöffentlichkeit von den Zuständen unter dem Diem-Regime. Als Diems Frau ihre zynische Zunge nicht zügeln konnte und die brennenden Menschen als BBQ bezeichnete, kam es zum Sturz des Despoten. Die Amerikaner ließen ihn kurzerhand fallen, billigten den Putsch buddhistischer Generäle und halfen auch nicht, den Mordanschlag auf den ehemaligen Machthaber am 1. November zu verhindern. Diem wurde zusammen mit seinem Bruder erschossen.
    Nach seinem Sturz dauerte es zwei Jahre, bis wieder eine stabile Situation hergestellt war. Bis dahin gab es fast jede Woche Putsche und Gegenputsche. So kam es, dass zwischen 1963 und 1965 mindestens sieben Militär- und Zivilregierungen den Versuch unternahmen, den Süden zu regieren. Erst mit der von Amerika unterstützten Machtergreifung durch General Nguyen Van Thieu Mitte 1965 beruhigte sich die Lage etwas. Diese Regierung hatte den Rückhalt der Armee. Wie alle Regierungen zuvor hatte sie kein Interesse an einer gemeinsamen Wahl aller Vietnamesen. Doch zu diesem Zeitpunkt war bereits der Vietnamkrieg ausgebrochen, der im Land selbst amerikanischer Krieg heißt.
Der amerikanische Krieg (1964–1975)
    Am Jahresende 1963 versprühten die USA zum ersten Mal Agent Orange. Nur kurze Zeit später betraten die ersten amerikanischen Bodentruppen das Land. Damit begann ein Krieg, der auf der ganzen Welt live am Bildschirm miterlebt wurde. Im Laufe der Kriegsjahre veränderte diese Auseinandersetzung auch die Gesellschaften des Westens.
Der Krieg beginnt (1964)
    Der amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson traf im Februar auf Hawaii mit dem Ministerpräsidenten von Südvietnam zusammen. Dort unterstrich er die amerikanische Entschlossenheit zur Unterstützung Südvietnams in der Deklaration von Honolulu . Auf keinen Fall wollte Johnson den Krieg verloren geben. In Manilasetzte er sich einen Monat später mit Regierungschefs befreundeter Länder zusammen, um nach einer Friedenslösung für den pazifischen Raum zu suchen. Sicherheit und Ordnung sollten wiederhergestellt werden. Doch eine Lösung wurde nicht gefunden, stattdessen wurde von den USA weiter im südostasiatischen Raum aufgerüstet: Thailand wurde zum größten Stützpunkt amerikanischer Fliegerstaffeln. Politiker aus aller Welt versuchten zu vermitteln – doch alle scheiterten.
Aufrüstung der Nationalen Befreiungsfront
    Nicht nur das Süd-Regime rüstete auf. Aus dem Norden kamen über den Ho-Chi-Minh-Pfad unter dichtem Blätterwald Kämpfer und Waffen für die mit Weisung aus Nordvietnam gegründete FNL im Süden. Der Zusammenschluss südvietnamesischer Freiheitskämpfer und oppositioneller Kräfte mit denen des Nordens einschließlich der regulären Truppen der DRV wurde in den Medien schnell zu einer Einheitsfront unter dem Namen Viet Cong („vietnamesische Kommunisten“) – ein Name, der so nur von den Feinden des Nordens benutzt wurde und heute noch als abschätzig empfunden wird. So hatte Diem kurzerhand alle Aufständischen genannt, und die Presse übernahm die Bezeichnung. Bereits im März 1964, so schätzte der amerikanische Verteidigungsminister Robert S. McNamara, kontrollierten die „Viet Cong“, also die FNL-Kämpfer des Nordens, 40 % des Südens. Unterstützung fanden sie bei China und Russland. Beide Länder halfen mit Geld und Waffen. Auf die Aussendung von Truppen verzichtete Nordvietnam jedoch ausdrücklich.
    Getrieben vom Ehrgeiz, Südvietnam nicht den Kommunisten zu überlassen,

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