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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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mehr. Sie findet vielfach Einsatz bei Theateraufführungen des Cheo (S. 198 ) und des Cai Luong (S. 199 ).
    Die
dan nhi
, auch
co
genannt, ist eine zweisaitige Fidel , bei der der Bogen zwischen den beiden Saiten gezogen wird. Der Klangkörper ist mit einer Schlangenhaut bespannt.
Schlaginstrumente
    Die
dan da
ist ein steinernes Lithophon und gilt als das älteste Instrument der Welt. Sie soll noch aus der Zeit vor der Dong Son-Kultur stammen. Man geht davon aus, dass das Instrument vor 4000–10 000 Jahren erfunden wurde. Das Lithophon besteht aus sechs bis elf Steinplatten, die mit einem schweren Holzschlegel geschlagen werden.
    Die Steinplatten der ältesten erhaltenen Instrumente stammen alle aus einem Steinbruch im zentralen Hochland. Die Klangeigenschaften der hier geförderten Steine waren besonders gut. Überall in Vietnam sind Lithophone ausgestellt, so z. B. in Da Lat.
    Die Tradition der in Vietnam gebräuchlichen Trommeln kommt zum einen aus Indien – das Einfluss auf die Trommelkultur der Cham nahm –, zum anderen aus China. Wichtig sind Trommeln vor allem für das Theater: Im Cheo (S. 198 ) beispielsweise gibt die
trong co
, die kleine Trommel, den Takt vor. Die
trong com
, was übersetzt „Reistrommel“ bedeutet, kommt aus dem Bereich der Cham-Kultur. Es handelt sich um eine zweifellige Trommel, die aus der indischen
mridangam
weiter entwickelt wurde. Die Trommel verdankt ihren Namen der Tatsache, dass eine Paste aus heißem, gekochtem Reis auf die Membran aufgetragen wird, um sie zu stimmen. Genutzt wird die
trong com
bei allen Theaterformen.
    Die
song lang
ist eine Schlitztrommel, die mit dem Fuß gespielt wird. Sie diente bei ihrer Entstehung vermutlich als Ritualinstrument oder auch der Verbreitung von Nachrichten. Im Verlauf der Geschichte Vietnams fand sie am Hofe von Hue bei der Kammermusik ihren Einsatz. Heute kann man sie noch in einigen Bergdörfern erleben.
    Bronzegongs werden von den ethnischen Minderheiten gespielt. Traditionell dienen sie als Instrumente der Ritualmusik, mit der den Göttern für ihre Unterstützung gedankt wird. Zum Einsatz kommen sie auch bei Beerdigungen, Hochzeiten, Erntefesten, Neujahrs- und Siegesfeiern. Diese Tradition wurde von der Unesco in die Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen. Bei manchen Ethnien dürfen Gongs nur von Männern gespielt werden. Die
sac bua
, ein Gong der Muong, wird dagegen von Frauen gespielt.
Blasinstrumente
    Aus Holz und Bambus gibt es diverse Quer- und Langflöten. Diese werden überwiegend für Volkslieder und lyrische Vorträge gebraucht. Auch bei den verschiedenen Theaterformen kommen sie zum Einsatz.
    Die
ken
ist eine Art Oboe, die vor allem auf Beerdigungen gespielt wird. Am Mundstück hängen fünf kleine Knochen, die das zum Spiel nötige Grinsen verbergen sollen, ist dies doch dem Anlass nicht gerade angemessen. Es heißt zudem, die Knochen symbolisieren eine zarte Frauenhand.
    Die
trung
gehört zu den populärsten Instrumenten der Minderheiten (etwa der Bahnar, der Jarai und der E De) und ist eng mit deren spirituellem Leben verbunden. Das Instrument besteht aus verschieden langen Bambusrohren, die mit zwei Bändern der Länge nach aneinandergebunden sind. Die kürzesten
trung
haben fünf Bambusrohre, die längsten bestehen aus 48 Rohren, die in drei Reihen hintereinander befestigt sind. Ähnlich einer Mundharmonika wird die
trung
gerne abends am Lagerfeuer gespielt und dient zur Untermalung von Gesang und Tanz bei kleinen Feierlichkeiten.
    Die
tra pun tu
, als H’mong-Flöte bekannt, ist eine Langflöte mit sechs Löchern. Junge Männer spielen sie, um damit, so heißt es, die Herzen ihrer Frauen zu erreichen, und weil ihnen die Arbeit dann leichter von der Hand gehen soll.
Darstellende Künste
    Musik und darstellende Künste gehören in Vietnam eng zusammen. Dies gilt nicht nur für das Musiktheater , sondern auch für das einzigartige Wasserpuppentheater .
    Tanz in Vietnam
    Die höfische Musik und Tanzkultur Nha Nhac erfuhr während der Nguyen-Kaiser eine Blütezeit am Hof in Hue. Vorbild waren die chinesischen zeremoniellen Tänze. Es fanden rituelle Tänze in den Tempeln und Pagoden statt. Auch auf weltlichen und militärischen Festen wurde getanzt. Für jeden dieser Anlässe gab es unterschiedliche Aufführungen. Mit dem

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