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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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beim Tanz des Phoenix), zudem wird das Wissen inzwischen auch an fremde Schüler vermittelt.
    Spieler nutzen Teiche, kleine Seen, überflutete Reisfelder oder eigens errichtete Wasserbühnen für ihre Darstellungen. Bei einer Aufführung stehen sie bis zum Bauch im Wasser und bewegen ihre Stabpuppen mit Hilfe von Bambusstangen. Zwischen dem Publikum und den Puppenspielern befindet sich eine Bambuswand oder im Theater eine kleine Bühne.
    Bis 1993 hielten sich die Musiker hinter der Bühne auf, seither nehmen sie daneben Platz und haben die Puppen so wesentlich besser im Blick. Zum Einsatz kommen seit jeher Trommeln, Zimbeln und das Horn. Im Laufe der Jahrhunderte kamen weitere Instrumente hinzu, wie etwa die Zither, die Flöte oder die
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. Heutzutage benutzen kleinere Ensembles auch Aufnahmen vom Band als akustische Untermalung. Gesang gehört ebenfalls zu einer Aufführung (er kann auch als Sprechgesang vorgetragen werden); oftmals sind bekannte Volkslieder zu hören.

Die Umgebung von Ha Noi
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    Die Umgebung von Ha Noi ist die Wiege der vietnamesischen Zivilisation, und so finden sich hier viele lohnende Ziele für einen Tagesausflug. Im näheren Umkreis liegen bedeutende Pagoden und interessante Handwerksdörfer, etwas weiter entfernt eine alte französische Sommerfrische, Nationalparks und bedeutende Tempelanlagen.
    Preiswerte Tagestouren, die oft mehrere Ziele ansteuern, können in allen Reisebüros gebucht werden (s. S. 240 ). Wer lieber mit einem geliehenen Moped loszieht, sollte neben Helm und langer Kleidung auch Ruhe, Fahrsicherheit und Furchtlosigkeit mitbringen – für Anfänger ist der Verkehr in und um Ha Noi nicht geeignet. Das Sich-Verfahren gehört ebenfalls dazu und sollte als Anreiz genommen werden, das Land auf eigene Faust, abseits der Reiseführer-Routen, zu entdecken.
Spuren der vietnamesischen Frühgeschichte
    Nördlich des Roten Flusses liegt die alte Zitadelle Co Loa , die für die vietnamesische Geschichtsschreibung von großer Bedeutung ist: Sie war im 2. und 3. Jh. vor Chr. die Hauptstadt des jungen vietnamesischen Reiches Au Lac. Nur Reste der Befestigungsanlagen sind übrig geblieben, doch diese zeigen, wie groß die Festung gewesen sein muss: Die innere Zitadelle hat einen rechteckigen Grundriss mit einem Umfang von 1,6 km, der mittlere Wall ist ein Polygon von 6,5 km Umfang, der äußere Wall misst 8 km. Die Basis der Wälle ist 6–8 m breit, die Höhe beträgt heute meist 4–5 m, an manchen Stellen noch 12 m – vietnamesische Historiker vermuten, die Wälle müssten in vorchristlicher Zeit weit größer gewesen sein. Allerdings herrschte hier zwischen 939 und 944 General Ngo Quyen, der die chinesische Armee besiegte – wie weit er den Ausbau der alten Festung vorangetrieben hat und für die heutige Größe verantwortlich ist, lässt sich kaum noch feststellen. Sicher ist jedoch, dass An Duong Vuong, der hier von 257–207 v. Chr. herrschte, die Festung gegen chinesische Übergriffe, bei denen nach chinesischen Chroniken hunderttausende Soldaten ums Leben gekommen sein sollen, behaupten konnte. Erst ein Verrat in der eigenen Familie brachte den Herrscher und die Festung zu Fall.
    Krieger, Prinzessinnen und Zauberbögen
    Jahrelang hatte der Yue-König Trieu Da versucht, Au Lac zu erobern, und war doch immer an der Zitadelle gescheitert. Schließlich griff er zu einer List und schickte seinen Sohn, Truong Thuy, in die Festung seines Gegners: Eine Heirat mit der Tochter von An Duong Vuong sollte den Frieden besiegeln. Drei Jahre dauerte die Ehe, bis der Schwiegersohn dem Geheimnis der Stärke seines Schwiegervaters auf die Spur gekommen war: Er hatte einen Zauberbogen, mit dem er tausende Feinde mit einem Schuss vernichten konnte. Truong Thuy stahl den Bogen und machte sich davon. Wutentbrannt enthauptete der König seine Tochter, der er vorwarf, das Geheimnis verraten zu haben, doch es war zu spät: Trieu Da konnte die Festung erobern und Au Lac war Geschichte: Es wurde dem südchinesischen Königreich Nam Viet („Das Land im Süden“) einverleibt.
    Im Bereich der alten Zitadelle sind noch einige Gedenktempel erhalten: So der An Duong-Tempel , der seit seiner Gründung im 11. Jh. mehrfach umgebaut wurde. Die ältesten Überbleibsel sind die zwei steinernen Drachen aus dem 13. Jh. an der dreistufigen Treppe.

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