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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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Eine Statue von An Duong wird nur am 6. Tag des ersten Mondmonats gezeigt; ansonsten erinnert ein Gewand auf dem Hauptaltar an den Gründer des Au Lac-Reichs. Auf Seitenaltären wird links seiner Eltern und rechts seiner Ehefrau gedacht. Der My Chau-Tempel ist der Tochter des Königs gewidmet. Symbolisiert wird sie durch einen Stein, der wie ein enthaupteter Mensch aussieht (s. Kasten). Mindestens ebenso beeindruckend ist der wohl über 1000 Jahre alte Banyan-Baum vor dem Tempel.
    Am 6. Tag des ersten Mondmonats wird in der Anlage ein großes Fest mit traditionellem Cheo-Gesang, Bogenschießwettbewerben, Hahnenkämpfen und Schach mit menschlichen Figuren begangen.
    Anreise : Von Ha Noi aus überquert man die Chuong-Duong-Brücke und folgt der N1A, überquert den Duong-Fluss und biegt anschließend auf die N3. Am Kilometerstein (eigentlich: „Meilenstein“) 15 rechts abbiegen; nach 2 km ist die historische Stätte erreicht.
    Der Den Hung (Tempel der Hung-Könige) erinnert an die legendären Gründer des erstenvietnamesischen Reiches Van Lang (2879–257 v.Chr.). Er liegt etwa 90 km nordwestlich von Ha Noi und umfasst mehrere Bauwerke, die sich auf halber Höhe des 175 m hohen Nghia Linh-Bergs befinden. Weitere Tempel auf dem Berg huldigen den Erd- und Himmelsgöttern. Am Fuße des Berges liegt der Den Co („Tempel der Quelle“), wo sich die Töchter des letzten Hung-Königs beim Kämmen in einem wundertätigen Brunnen gespiegelt haben sollen.
    In der weiteren Umgebung wurden bronzene Speerspitzen, Steinäxte, Keramikscherben und andere Hinterlassenschaften der Van Lang-Zivilisation gefunden. Jedes Jahr vom 9. bis zum 11. Tag des dritten Mondmonats wird ein großes Fest zu Ehren der Hung-Könige begangen, auf dessen Höhepunkt hunderte Ballons in den Nachthimmel steigen.
    Der Tempelkomplex liegt etwa 15 km von Viet Tri entfernt und ist von dort ausgeschildert.
    Wer sich für chinesische Architektur interessiert: Der Ziegelturm Thap Binh Son ist eines der letzten Baudenkmäler aus der Zeit der chinesischen Herrschaft. Er wurde im 10. Jh. errichtet, ist 11-stöckig und 16 m hoch. Als er nach einem Erdrutsch 1972 umzukippen drohte, restaurierte man ihn umfassend. Die Fundamente liegen nun 4 m höher als zuvor. Der Turm befindet sich etwa 60 km nordwestlich von Ha Noi. Anfahrt über die N2, hinter Vinh Yen rechts in die N305 bis Lap Tach, von dort nur noch wenige Kilometer auf der N307.
Tam Dao
    Als die Franzosen zu Beginn des 20. Jhs. in den Bergen nördlich von Ha Noi einen Kurort einrichteten, um der sommerlichen Hitze in Ha Noi zu entkommen, suchten sie sich ein hübsches Plätzchen aus: Tam Dao bedeutet „Drei Inseln“ – ein passender Name für die drei bis zu 1592 m hohen Bergspitzen, die oft aus einem Meer von Wolken emporragen.
    Die ehemalige Sommerfrische, von den Kolonialherren nach einem nahe gelegenen Wasserfall „Cascade d’Argent“ (Suoi Bac, „Silberfall“) genannt und einst auch als „Da Lat des Nordens“ bekannt, liegt auf 900 m Höhe. Von den einst zahlreichen prächtigen Villen sind nicht viele übrig geblieben: Bei ihrer Flucht 1954 sprengten die Franzosen ihre schönen Häuser lieber, als sie den Vietnamesen zu überlassen. Oder wurden sie doch von den Viet Minh zerstört? Die Quellen widersprechen sich; man schiebt sich hier wohl gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Jedenfalls sind von den meisten Häusern heute nur noch Ruinen und Grundmauern übrig, und diese machen in zunehmendem Maße neuen Gästehäusern Platz. Westliche Touristen sind hier zwar noch selten, doch bei den Vietnamesen aus Ha Noi ist Tam Dao schon lange als Ausflugsziel beliebt. Eine Fülle mittelmäßiger Hotels und ebensolcher Karaoke-Bars zieht an Wochenenden und in den Ferien Erholungs- und Vergnügungssuchende an.
    Das Bergmassiv, auf dem Tam Dao liegt, befindet sich isoliert von den Bergen des Nordens in der Ebene. Wie auf einer ökologischen Insel hat sich hier eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt. Seit Mitte der 1990er-Jahre sind Biologen damit beschäftigt, sie zu katalogisieren. Mehr als 30 zuvor unbekannte Reptilien und Amphibien wurden bereits entdeckt. Um das dicht bewaldete Gebiet zu schützen, wurde es 1996 zum Tam Dao-Nationalpark erklärt. Mit einer Ausdehnung von 36 900 ha ist er einer der größten des Landes.
    Unkontrolliertes Jagen

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