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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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steht auf einem 1 m hohen Sockel und ist von einer Galerie umgeben. In ihrer Vorhalle stehen zwei große Wächterfiguren (Ho Phap). In der Haupthalle befindet sich eine beeindruckende, große Statue des Bodhisattva Avalokiteshvara (Kwan Yin) mit 11 Gesichtern und 42 Armen. Weitere 900 Hände gruppieren sich wie ein Heiligenschein um die Gnadengöttin. Der lotosgeformte Sockel wird von einem Drachen gestützt. Eine Inschrift besagt, dass ein Bildhauer mit Familiennamen Truong dieses Werk im Herbst des Jahres 1656 schuf.
    Weitere Gebäude schließen sich an: Über eine steinerne Brücke gelangt man zur Tich Thien-Pagode („Haus der Güte“), in deren Inneren sich eine über 7 m hohe, achteckige, neunstöckige Gebetsmühle befindet, die um ihre Längsachse gedreht werden kann – eine Seltenheit in Vietnam. Sie ist mit aufwendigen Schnitzereien verziert. Darauf folgen das „Mittlere Heiligtum“, Treffpunkt der Mönche, das „Gebetshaus“, in dem einiger Damen gedacht wird, die sich im 17. Jh. besonders um die Pagode verdient machten, und das „Hintere Heiligtum“, in dem einige Patriarchen verehrt werden. Um die Pagoden herum gruppieren sich die Gräber einiger Mönche; auch der Bao Nghiem-Turm wurde 1647 für einen zuvor verstorbenen Mönch errichtet.
    Für die Anreise folgt man der N5 für 12 km in Richtung Hai Phong und biegt in Phu Thuy links ab in die N179, dann die nächste größere Straße rechts (N182, wird zur N282) bis nach Dau, von wo es noch 4 km Richtung Fluss sind.
    In Dau befindet sich neben einem quirligen Markt eine weitere interessante Pagode mit vielen Statuen und einem hohen Glockenturm. Einige Fachleute halten die Dau-Pagode (eigentlich: Thien Dinh-Pagode) für eine der Wiegen des vietnamesischen Buddhismus, denn hier soll sich im zweiten nachchristlichen Jahrhundert ein bedeutender Hafen befunden haben, an dem indische Mönche an Land gingen und ihre Lehre predigten. Die heutige Pagode stammt ebenso wie die Chua But Thap aus dem 17. Jh. und wurde auf den Grundmauern eines Gebäudes aus dem 13. Jh. errichtet. Sie ist der Wolkengöttin Phap Van gewidmet (s. Kasten).
    Die Legende der Wolkengöttin Phap Van
    Am Ende des 2. Jhs. lebte in der Region Ke Dau das Mädchen Man Nuong. Mit 12 Jahren wurde sie von ihren Eltern in die Linh Quang-Pagode am Nordufer des Duong-Flusses geschickt, um bei dem indischen Mönch Khau Da La die buddhistische Lehre zu studieren. Eines Nachts stolperte der Mönch versehentlich über das auf dem Boden schlafende Mädchen, das daraufhin schwanger wurde. Man Nuong wurde nach Hause geschickt und gebar ein Jahr und zwei Monate später ein Baby, das sie zu dem indischen Mönch in die Pagode brachte. Der trug das Neugeborene zu einem Banyan-Baum am Flussufer, spaltete den Stamm mit ein paar Mantras und seinem Zauberstab und setzte das Baby hinein. Das Mädchen erhielt den Zauberstab und das Versprechen, dass es Regen herbeizaubern könne.
    Später, als eine Dürre das Land heimsuchte und die Bauern zu verhungern drohten, konnte Man Nuong tatsächlich das ersehnte Nass herbeizaubern – mit Blitz und Donner. Einen Tag später stürzte der Banyan-Baum am Flussufer um und trieb davon. Man Nuong, die gerade ihre Wäsche im Fluss wusch, konnte ihn an Land holen. In der gleichen Nacht noch erschien den Dorfbewohnern ein Geist in ihren Träumen, der ihnen auftrug, aus dem Holz des heiligen Baums Statuen zu schnitzen. Vier Statuen entstanden, und die wichtigste ist die der Wolkengöttin Phap Van, die seither in Dau verehrt wird. Ihr Fest wird am 8. Tag des 4. Mondmonats gefeiert – dem Geburtstag des im Baum eingeschlossenen Babys.
    Folgt man von der Dau-Pagode aus der N282 für weitere 4 km nach Osten, gelangt man an die Kreuzung mit der N38. Links geht es nach Bac Ninh; folgt man dieser Straße, ist nach weiteren 4 km das Südufer des Duong-Flusses erreicht. Links davon liegt das kleine Dorf Dong Ho , auch als „Mai“ bekannt, das Kennern vietnamesischerKunst wegen der hier hergestellten Holzdrucke ein Begriff ist. Für die bunten Drucke werden meist mehrere geschnitzte Druckvorlagen benötigt. Auf ein spezielles Papier, das aus einer Wildpflanze namens
do
hergestellt wird, werden in mehreren Drucken Farben aufgetragen, die alle ebenfalls aus Naturmaterialien hergestellt sind. Motive sind Szenen des täglichen Lebens der

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