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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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stellen die Versorgung des Nassreises auf den Terrassen sicher.
Thai
    Die Untergruppe der Thai dominiert mit etwa 1 Mio. Angehörigen den nordwestlichen Teil des Hochlands. Sie sind entfernt verwandt mit den Thai in Thailand; ihre Kultur ist der der Viet und der Tay sehr ähnlich. Die Thai siedelten erstmals vor über 2000 Jahren aus Südchina kommend in Vietnam. Noch immer leben sie vorwiegend in Pfahlbauten. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich vom Roten Fluss bis nach Thanh Hoa. Die meisten Thai wohnen in den Provinzen Lai Chan und Son La. Sie leben in feudal strukturierten Gemeinschaften in den fruchtbaren Tälern und ernähren sich von der Landwirtschaft. Die Großgrundbesitzer (Feudalherren) stellen das Land, während die Dorfbewohner es bearbeiten.
    Die Thai haben eine auf dem Sanskrit basierende Schriftsprache und können auf ein 500 Jahre altes literarisches Erbe zurückgreifen. Dazu zählen epische Gedichte, historische Dramen und Volkserzählungen. Auch ein großes Tanzrepertoire ist überliefert. Die Thai teilen sich in zwei ethnische Gruppen: Die Thai Trang („weißen Thai“) und die Thai Den („schwarzen Thai“). Die Weißen Thai leben bei Mau Chan und Lai Chan, die Schwarzen Thai vorwiegend in Dien Bien Phu, Tuan Giao und Son La. Die Namen basieren auf der Verwendung des Grundfarbstoffs der traditionellen Kleidung, doch ist diese These nicht unumstritten. Heute kann man an der Kleidung keinen Unterschied erkennen. Die Frauen tragen enge lange Röcke, figurbetonte Blusen und bestickte Kopftücher. Das Handwerk der Thai ist die Web- und Stickkunst: Ihre Kleidung weben sie selbst. Die Herstellung sichert ihnen zudem ein Einkommen. Gekonnt erschaffen die Thai Brokatstoffe; als Verzierung werden Drachen, Vögel und Blumen darauf gestickt.
Minderheiten im zentralen Hochland
    Die zahlenstärkste Gruppe der Hochlandbewohner in Zentralvietnam sind die Bahnar . Auch die matrilinearen Gesellschaftsformen der E De haben sich hier erhalten, wenngleich stark angepasst an die Kultur der Viet. Weit abgeschieden und in mittelalterlichen Strukturen leben noch die Sedang im Hochland.
Bahnar
    Die Bahnar, auch Ba Na genannt, zählen etwa 136 000 Menschen. Einst lebten sie mit den Gia Rai und den Cham in der Küstenebene, heute siedeln sie im Hochland östlich von Plei Ku und Kon Tum. Der Mittelpunkt des Dorfes ist das Gemeindehaus,
rong
genannt. In dem auf Stelzen gebauten Haus mit etwa 20 m hohem Dach werden alle kulturellen und zeremoniellen Angelegenheiten geregelt. Zudem ist es die Heimstatt der Jungen des Dorfes, die hier leben und auch lernen. Gemeinsam werden sie in die Welt der erwachsenen Männer eingeführt, z. B. in die Jagd. Um das Gemeindehaus herum gruppieren sich Pfahlbauten mit Stroh- und Ziegeldächern zu einem Dorf. Viele Häuser sind mit geometrischen Motiven geschmückt. Als Gartenbauern pflanzen die BahnarSüßkartoffeln, Mais, Hirse, Indigo, Tabak und Hanf an. Sie treiben seit jeher regen Handel mit den Viet und den Cham. Ein erwähnenswertes Kunsthandwerk haben sie nicht ausgebildet.
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    Traditionelles
rong
-Haus der Bahnar bei Kon Tum
Bru und Ta-Oi
    Die Bru und die Ta-Oi sind miteinander verwandte Völker, die an der Grenze zu Laos im Gebiet des 17. Breitengrads siedelten. Die Bru wurden im amerikanischen Krieg aus ihrem angestammten Gebiet um Khe Sanh vertrieben. Sie dienten als Milizionäre der Amerikaner. Heute haben die etwa 40 000 Bru in ihrem alten Gebiet kaum mehr Einfluss, denn Khe Sanh wurde zu einer neuen Wirtschaftszone erklärt und es siedeln hier viele Viet. Die Häuser der Bru sind an ihrer runden Form zu erkennen – sie sehen beinahe aus wie eine Schildkröte. Manche sind an Vorder- und Rückseite mit geschnitzten Vögeln und Büffelhörnern verziert. Die Bru leben in einem Patriarchat und betreiben Brandrodungsfeldbau. Sie hängen der Ahnenverehrung und dem Geisterglauben an.
    Die Ta-Oi haben heute etwa 26 000 Angehörige. Im Krieg halfen einige Orte den Viet dabei, den Ho-Chi-Minh-Pfad zu erhalten – andere standen auf Seiten der Amerikaner. Wie auch die Bru flohen im Krieg viele dieser Ta-Oi vor den Kommunisten gen Süden ins Gebiet der E De. Oder sie gingen über die Grenze nach Laos. Ihr altes Gebiet wird heute vermehrt von Viet bewohnt.
E De
    Die E De (etwa 195 000 Angehörige) leben heute im Herzen des Dac Lac-Hochlands. Bevor sie nach dem Krieg in Dörfern

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