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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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nur noch ein paar vereinzelte Räuber, die so groß wie Baumstämme waren. Alle anderen lärmten um unseren Ring herum.
    » Messerwerfen …«, Paula Partanen drehte sich verzweifelt hin und her. » Woher soll ich denn wissen, worin du gut bist? Und was hat das überhaupt mit der Räuberei zu tun? Schiedsrichter!«, sie wurde wieder munter. » Ich protestiere!«
    » Laut der Regeln darf ein Teilnehmer nicht selbst protestieren, nur seine Gruppe kann Einspruch erheben!«, belehrte sie der Schiedsrichter. » Aber das weißt du doch schon von früheren Wettkämpfen, Paula. Sonst würde hier ja immer protestiert werden, sobald es mal ein bisschen eng wird.«
    Das Publikum brüllte vor Lachen.
    » Protest!«, schrie da ein lässig gekleideter, schnurrbärtiger Mann, den ich gesehen hatte, als er Päivikki Partanen brüderlich nach dem Q & R-Vorentscheidungskampf begleitet hatte. » Der zweite Satz der gegnerischen Seite hat nichts mit der Räuberei zu tun. Warum sollte es uns interessieren, ob irgendein kleines Mädchen Messerwerfen kann oder nicht?!«
    Die Räuber stampften mit den Füßen auf dem Boden und buhten.
    » Make Weißwest überrollt seinen Gegner!«, rief einer von den Auto-Stoppern. Worauf der lässig gekleidete Mann lächelte und winkte.
    » Und was ist der Unterschied zu dem Satz, welche Prüfung Pia Partanen abgelegt hat?«, schrie ich zurück.
    » Gar keiner«, sagte der Schiedsrichter. » Protest abgelehnt! Und jetzt keine Unterbrechungen mehr, sonst wird dieser Kampf mit Unentschieden gewertet, und die Runde wird wegen dem vorherigen Sieg von Vilja mit 0:1 bewertet.«
    Daraufhin baute sich Paula Partanein vor mir auf. » Also gut, du dummes kleines Mädchen! Du versuchst wahrscheinlich Extrapunkte zu bekommen, indem du dich selbst lobst. Du bist bestimmt eine gute Messerwerferin in der erbärmlichen Gesellschaft, in der du dich aufhältst. Der Wilde Karlo dürfte es ja nicht einmal schaffen, sich mit der Hand auf seinen eigenen Bauch zu klatschen – selbst wenn er es versuchen würde!«
    Lautes Gelächter.
    » Die Lüge ist die Nummer drei«, tippte sie dann. » Wenn du glaubst, dass man sich auf dem Sommerfest aufführen darf, wie es einem gerade passt, nur weil man nach Art der Räuber lebt, bist du viel zu jung, viel zu unerfahren oder einfach nur von Geburt an dumm. SCHWINDEL ! Schwindel-Meisterin!«
    » Die Teilnehmerin entscheidet sich für Nummer drei«, sagte der Schiedsrichter. » Die Lüge ist aber die Nummer eins! Laut des Kommentars von Vilja-Tuuli Vainisto.«
    Die Räuber kamen, sofern es überhaupt möglich war, noch näher, sodass Gold-Piet, der ganz vorn bei mir stand, eingequetscht wurde. Sein Gesicht verfärbte sich dabei rosarot.
    » Nummer drei ist ganz wahr«, sagte ich ernst. » Die Wasserflaschen von Seita Anteroinen von den Unheilvollen vom Fjäll und von Hele Räuberberg wurden beim Q & R vergiftet! Die Situation war noch nicht geklärt, als wir gingen. Die versuchen gerade, die Schuldigen zu schnappen.«
    Temme von den Unheilvollen vom Fjäll und einige Kumpels von ihm, die ihn beim Vorentscheidungskampf angefeuert hatten, wurden ziemlich unruhig, diskutierten dann einen Moment in der Tür und huschten danach aus dem Zelt. Sie liefen bestimmt zum Q & R-Wettkampfplatz, für den Fall, dass Seita Unterstützung bei einer Massenschlägerei bräuchte.
    » Nummer eins ist gelogen«, betonte ich. » Über die Thronfolge nachzudenken ist niemals einfach. Vor allen Dingen nicht jetzt, wo wir einen Räuberherrscher suchen. Die Jungen beratschlagen viel über diese Sachen: Wird der neue Räuberherrscher wie der alte ebenfalls dreißig Jahre lang regieren? Die Zukunft der Räuberei hängt davon ab, wie die neue Generation erzogen ist und ob ihr Platz geschaffen wird. Die Räuberbergs denken auch viel über diese Dinge nach. Angeblich haben die Auto-Stopper aus Savo ein Verbot verhängt, über diese Sache zu reden.«
    » Ach jaa …« Paula Partanen wollte schon widersprechen, aber der Schiedsrichter gab ihr ein Zeichen, still zu sein. Bevor der endgültige Tipp abgegeben wurde, durfte nur derjenige, der gerade mit Raten dran war, sprechen und erst danach wieder der andere.
    » Euch steht in den nächsten Jahren ja auch noch ein Wechsel bevor«, fuhr ich fort. » Heikki-Teufelsauge würde liebend gerne die stressigen Kapitäns-Aufgaben abgeben. Ihr findet nur keinen, der sich dafür bereit erklären würde. Eure älteste Tochter …« Ich zögerte, weil die um den Ring versammelten

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