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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Conny. » Wenn diese Geschichte wahr sein sollte, werdet ihr noch dafür bezahlen! Dann geht’s bei den Pärnänens rund!«
    Die P-Westen brüllten gemeinsam im Chor, wurden dabei aber von dem mürrischen Moderator unterbrochen: » Zweite Runde: Martha Hurmala gewinnt. Sie bekommt fünf Punkte!«
    Als ich an der Reihe war, durchgekitzelt zu werden, hatten Martha und ich Punkte-Gleichstand. Das war nicht gut, wenn man an den Gruppenwettkampf dachte. Ich MUSSTE einfach gewinnen, obwohl ich gar keine Ahnung hatte, wie ich in der Runde klarkommen sollte. Der Giftzwilling lächelte, sie war siegessicher und streckte ihre vogelartigen Hände aus, um mich zu erschrecken. Schon floss der Angstschweiß in Bächen von mir herunter. Dort wo ich auf der Matte saß, begannen sich richtige Pfützen zu bilden. Mein T-Shirt war schon so schwer geworden, dass man daraus Wasser hätte wringen können. Die Uhr klingelte, und die Runde begann.
    » Ich weiß nichts über den Aufenthaltsort von Helmeri Kvists Räuber-Ratgeber«, sagte ich gemäß der Regeln und legte in meine Stimme so viel Verachtung, wie ich nur konnte – als unausgesprochenen Protest darüber, dass die Regeländerung mir gegenüber unfair war. Ich hatte beim Halbfinale mit Sicherheit nicht damit angegeben, dass ich über Helmeri Kvist irgendetwas wusste. Ich hatte von dem ganzen Mann ja erst ein paar lächerliche Wochen zuvor das erste Mal gehört! Aus meiner Sicht hatte ich das Spiel so gespielt, wie man es spielen sollte, und jetzt schien ich die Strafe dafür zu bekommen.
    Als ich mich auf die Ringmatte schmiss, merkte ich, dass sie ziemlich hart war. Fünf Minuten. Dreihundert Sekunden. Würde nicht so ziemlich jeder dreihundert Sekunden überstehen?
    Contra-Conny war als Erster mit Kitzeln dran. Er sah aus, als wollte er nun den Spieß umdrehen. Nach dem Startzeichen versuchte er, eine kitzelige Stelle am Bauch, den Achselhöhlen und den Fußsohlen zu finden. Als er mein klatschnasses Hemd berührte, verzog er sein Gesicht. » Wenn das hier soooo schrecklich ist, würde es vielleicht Sinn machen, abzubrechen. Du schwitzt dich ja noch zu Tode«, sagte er und sah für einen Moment hoffnungsvoll aus. » Willst du aufhören?«
    Ich schüttelte den Kopf und kniff meine Augen zusammen, sodass ich seine Augen nicht mehr sah, die vor Entschlossenheit glänzten. Ich schien seine Gedanken lesen zu können: Das ist ja nur ein kleines Mädchen, das wird babyeinfach, sie durchzukitzeln!
    Dann versuchte ich mir vorzustellen, dass die Person, die mich kitzelte, Vanamo wäre: ein Mädchen mit gekrepptem Pferdeschwanz, fies-glänzendem Nagellack und Nagel-Tattoos. Irgendwie half das. Die Angst war weg, und ich wurde stattdessen wütend. So viele Jahre hatte mich Vanamo herumgestoßen und gekitzelt und gezwickt. Ich würde das nicht mehr länger mitmachen!
    » Erzähl jetzt mal dem Onkel Conny, wo ihr dieses Buch versteckt habt?«, der Vizekapitän begann mit seinem Verhör und versuchte mich unter den Armen zu kitzeln. » Natürlich habt ihr das! Ihr habt immer so ein Idiotenglück. Sobald der Wilde Karlo seinen fetten Hintern auf irgendwas Faules setzt, ist da drunter ein Kilo Gold!« Er wechselte zu meinen Fußsohlen, hörte aber im gleichen Moment auch schon wieder auf. » Weggerutscht!«, fluchte er. » Du bist viel zu verschwitzt, man kann dich gar nicht richtig kitzeln!« Ein paar frustrierende Versuche später schrie er: » Mädel! Um Himmels willen – hör endlich auf, so zu schwitzen!«
    Die Uhr klingelte – jetzt war klar, dass er keine Chance mehr hatte, die Goldmedaille zu gewinnen.
    Martha Hurmala setzte sich auf mich drauf. Sie war wie ein dünner Telefonmast mit Kräusellocken und bösartig dreinblickenden Augen. Sie faltete die Hände verkehrtherum und knackte mit ihren Gelenken wie zum Zeichen, dass es gleich zur Sache gehen würde.
    Um weniger Angst zu haben, schloss ich meine Augen. Vanamo Vainisto, hypnotisierte ich mich selbst. Das ist nur Vanamo.
    Die Uhr klingelte, und Martha versuchte, bei mir den gleichen Ohr-Trick anzuwenden, wie schon bei Conny. Ihr Pech, dass ich gar nicht an den Ohren kitzelig war!
    » Wie fantastisch, dass du die sauber machst!«, säuselte ich. » Wattestäbchen hab’ ich diesen Sommer viel zu selten benutzt. Es könnte sein, dass da schon ziemlich fauliger Ohrenschmalz drin ist.«
    » Iiiiiiiiih«, kreischte der Giftzwilling und versuchte, ihren Finger wieder sauber zu bekommen. » Du Monster! Du Ohrenschmalz-Monster!«
    »

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