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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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dritt gingen wir durch das Zeltdorf in Richtung unseres eigenen Lagers. Kalle lenkte sich selbst ab, indem er mir von den Q & R-Kämpfen erzählte. Das BeWe-Zelt war neben dem Austragungsort von Q & R gewesen und jedes Mal, wenn er eine BeWe-Aufgabe erfüllt hatte, war er zum benachbarten Ringplatz gegangen, um den Wettkampf seiner Schwester mitzuverfolgen. Diese hatte sich zwar einen Platz im Halbfinale erkämpft, dafür aber auch viele neue Feinde bekommen: Sie hatte die Pärnänen mit einem Krawattenwurf überrascht. A-Ka hatte Päivikki Partanen ohne Umschweife in zwei Runden aus dem Weg geräumt. Und die Grausamkeit der Q & R-Disziplin hatte wieder ein neues Opfer gefunden: Mia Levander bekam von der Schnecken-Quiche eine allergische Reaktion und musste aufgeben, weshalb dann Berta Hurmala nachrückte und den freien Platz bekam. Mich interessierte vor allen Dingen die neue Ringerin: Seita-Mysteria von den Unheilvollen vom Fjäll hatte meisterlich gekämpft – ihre Gegnerin, die junge Julia, würde noch viele Trainingsstunden von der Alten Hanna brauchen!
    » Das hier willst du sicher hören!«, kicherte Kalle. » Im Halbfinale kämpften dann Hele, A-Ka und die › Operation Domposaune‹!«
    In Heles und A-Kas Quiches hatten sich Hefe, Soda und Bohnen befunden, die im Ringkampf für ihre Gegner folgenschwer wurden. Hele und A-Ka hatten sich hingegen mit Säureblockern geschützt. Seita wurde stilvoll zu Boden geworfen, aber Heles Gegnerin, der Giftzwilling Berta, musste bei jeder Drehung und jedem Hüpfer laut pupsen. Aus der armen Berta war » Berta Domposaune« geworden, deren Blähungen alle am Rand des Ringes erheiterten: Das war wahrhaftig ein feierlicher Moment des Furzes!
    » Das war noch bevor du die Giftzwilling-Schwester beim SCHWINDEL n besiegt hast«, sagte Kalle. » Wenn wir die Hurmalas das nächste Mal sehen, umarmen die uns bestimmt nicht zur Begrüßung!«
    Als wir endlich bei unserem eigenen Lager angekommen waren, marschierte der Wilde Karlo vor dem Vorzelt wie ein eifriger Soldat auf und ab.
    » Das Mädel hat gewonnen«, brüllte Gold-Piet. » Die anderen hatten überhaupt keine Chance! Hele hat sie ja auch richtig hart für diese Meisterschaft trainiert.«
    Der Räuberhauptmann tat, als würde er eine Fanfare blasen.
    » Man sollte sich bei Hele bedanken«, schlug ich vor und versuchte, ins Zelt zu kommen.
    » Jetzt nicht, mein Mokkablümchen!«, sagte der Räuberhauptmann ganz sanft zu mir. » Hele tankt da drin neue Kräfte. Der Wille zu siegen, ist eine ernste Angelegenheit, den kriegt der Mensch nicht einfach so, ohne was dafür zu tun – wie zum Beispiel ’ne Verstopfung. Das muss man entwickeln!«
    » Wir sollten noch …«, stammelte ich.
    » Stopp!« Er hielt mich zurück. » Jetzt wird nicht gehetzt! Wir lassen uns nicht von der herrschenden Panik anstecken. Jetzt kommen wir erst mal zur Ruhe«, sagte er hauptsächlich zu sich selbst und marschierte vorwärts, obwohl die Anstrengung ihm bereits den Schweiß von der Stirn strömen ließ – vom Hals in Richtung Jackenkragen. » Ruuuuuuhe! Ich bin ein Eisklotz. Ich bin ein mit Reif überzogener Eisbär. Ich bin die Oberfläche eines kühlen Limo-Glases.«
    Als sich der Wilde Karlo umdrehte, um von der Zeltöffnung wegzumarschieren, schlüpfte ich hinter seinem Rücken hinein.
    In dem schummrigen Zelt befand sich nicht nur Hele, sondern auch A-Ka, die noch ihr Ringertrikot trug.
    » Woher soll ich wissen, worauf ich mich verlassen kann?!«, fragte Hele gerade hitzig. Die beiden Mädchen schienen schon geraume Zeit flüsternd gezankt zu haben. » Also, hat das eine Bedeutung, was wir ausmachen, oder nicht? Fallen dir jetzt schon wieder irgendwelche Geschichten ein? Solche, an die du dich dann erst ein halbes Jahr später wieder erinnerst, wenn’s viel zu spät ist? Warum hast du uns nicht sofort gesagt, dass das Sommerfest vorverlegt wurde? Immerhin haben wir jeden Tag gechattet!«
    » Es war total wichtig, alle anderen davon zu überzeugen, dass wir bei dieser Sache dabei sind! Es wäre für euch nur noch gefährlicher gewesen, wenn das nicht geklappt hätte!«, verteidigte sich A-Ka. » Wenn du nur wüsstest, wie schrecklich das war! Wir haben hiervon doch nichts!«
    Just in dem Moment merkten sie, dass jemand in das Zelt gekommen war und erstarrten.
    » Wartest du bitte noch einen Moment«, bat mich Hele. » Nur noch einen Augenblick. Ich muss wissen, ob ich gleich gegen eine Freundin kämpfe oder gegen irgendjemand ganz

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