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Vilja und die Räuber: Roman (German Edition)

Vilja und die Räuber: Roman (German Edition)

Titel: Vilja und die Räuber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Er hat viele Vorteile, nicht nur für mich. Im Winter müsst ihr nicht mehr in dem kalten Häuschen wohnen. So einen hohen Preis braucht die Räuberei gar nicht zu haben.«
    » Wir haben ja viel Glück gehabt«, überlegte Hilda. » Es war nie jemand ernsthaft krank.«
    » Ich bin dagegen!«, brüllte der Wilde Karlo. » Das ist ja wohl völlig klar! Was stellt ihr euch eigentlich vor? Ihr nehmt mir mit eurer Diskutiererei die Macht weg und reißt sie an euch?! Die Hosenscheißer rebellieren, und alle sagen: › Tolle Idee?‹ Früher haben sie dann wenigstens einen eigenen Wagen gekapert und eine neue Bande gegründet. Jetzt schlagt ihr einen Keil in die eigenen Reihen. Ihr zwingt mich, plötzlich in Rente zu gehen!«
    » Nein, nur in den Urlaub«, sagte Hilda. » Du brauchst auch ab und zu Urlaub, sogar du.«
    » Wenn du so denkst, Boss, dann bin ich auch dagegen«, sagte Gold-Piet. » Ich weiß, dass du für uns alle das Beste willst.«
    Der Plan war drauf und dran zu scheitern, stellte ich fest und kritzelte Blümchen in mein Notizbuch. Die Kinder und Kaija waren dafür, die erwachsenen Männer dagegen, und Hilda traute sich nicht, ihre Meinung zu sagen. Das Ergebnis schien bedrohlich klar: Nichts würde sich ändern; man würde im Räuberbus weiterfahren, nur dass es auf den Rückbänken ziemlich still wäre.
    » Kapiert ihr denn nicht«, sagte der Wilde Karlo. » Wenn ich dafür stimme, fährt Vilja doch nach Hause. Sie hat dafür gesorgt, dass wir jene letzte Bedingung fast vergessen haben. Ein geschickter Schachzug, aber jetzt will ich die Nebelschleier zerreißen! Vilja ist gut für uns, sie hilft uns zu denken. Das hier ist der erste Sommer, in dem wir unsere Räuberarbeit tun können, ohne dass Hele und Kalle – entschuldigt –, also ohne dass ihr die ganze Zeit quengelt und rebelliert. Beim Sommerfest hätten wir alle Disziplinen mit Leichtigkeit gewonnen. Wir haben ein Markenzeichen. Eigentlich sogar drei. Wir werden mehr gefürchtet und verehrt als je zuvor. Es gibt keinen Grund, warum ich mit Ja stimmen und Vilja gehen lassen sollte!«
    » Hast du nicht gerade gesagt, dass die Jugendlichen rebellieren?«, sagte Kaija ruhig. » Was meinst du denn dazu, dass diese Rebellion ausgerechnet auf Vorschlag von Vilja geschieht?«
    » Und wenn Vilja uns hilft zu denken, wieso zum Teufel denkst du dann nicht?«, sagte Hele. » Warum siehst du nicht, wie gut der Plan ist?«
    » Wenn deine Stimme nur davon abhängt, dass Vilja geht«, sagte Hilda, » dann stimme ich mit Ja. Es ist Zeit, dass Vilja nach Hause zurückkehrt. Jedes Kind gehört in sein eigenes Zuhause – jedenfalls wenn es selbst nach Hause will. Dann darf auch kein halsstarriger Räuberhauptmann es daran hindern.«
    Im Raum herrschte Stille. Der Wilde Karlo blickte auf seine Hände, die er abwechselnd zur Faust ballte und wieder öffnete, so als betrachtete er erstaunt die Macht, die ihm gerade aus den Händen glitt.
    » Wir haben gewonnen«, sagte Hele und tanzte vor Freude. » Sieg, Sieg, Sieg!«
    » Augenblick mal!«, sagte der Wilde Karlo schroff. » So geht das nicht. Als Räuberhauptmann sage ich: So geht das nicht. Das ging zu schnell. Ihr habt eure Meinung zu schnell gesagt. Früher haben wir nie abgestimmt. Die Dinge waren erst beschlossen, wenn sie beschlossen waren.«
    » Ja, Papa, du hast alles beschlossen«, sagte Kalle ungewöhnlich laut.
    » Wir haben eine Übereinkunft, Karli. Die kannst du jetzt nicht rückgängig machen«, sagte Kaija. » Wenn du nicht in den Augen des Nachwuchses hier deine Ehre verlieren willst.«
    » So meine ich es nicht«, sagte der Wilde Karlo. » Es stört mich, wenn ein Beschluss plötzlich von einer Mehrheit gefasst werden soll. Die Busbesatzung der Räuberbergs ist immer EINER Meinung, das muss einfach so sein. Ich ändere meine Entscheidung, und das ist mein volles Recht. Ich behalte mir dieses Recht vor, als derjenige, der den Bus befehligt und als Familienvater und als … als … stärkster Mann. Ich will nicht anderer Meinung sein als Hilda. Ich will nicht, dass wir nachher an diese Abstimmung zurückdenken und sagen: ›Wir haben verloren‹. Einstimmigkeit ist am besten. Allein schon, damit später keiner aufmuckt.«
    » Natürlich darfst du deine Entscheidung ändern«, sagte Kaija und warf mir einen Blick zu. » Möchte sonst noch jemand seine Meinung ändern?«
    Gold-Piet hob die Hand. » Also, offenbar ist das ja nun eine neue Sachlage, deshalb stimme ich mit Ja.«
    » Viljas Vorschlag wurde

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