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VILLA DER LEIDENSCHAFT

VILLA DER LEIDENSCHAFT

Titel: VILLA DER LEIDENSCHAFT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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griff er nach ihrem Handgelenk und zog sie zu sich heran. „Lass mich nicht zu lange warten.“
    Katie versteifte sich und wich seinem Blick aus. „Ich will nicht, dass zwischen uns etwas passiert, okay? Wir haben es schon versucht, und es ist nicht gut gegangen. In einer eigenen Wohnung würde ich mich viel wohler fühlen. Ich gehöre nicht hierher. Ich mag es nicht, in deiner Nähe zu sein.“
    „Falsch. Du magst es zu sehr.“
    Sie zuckte zurück, als sei sie geschlagen worden. „Die Zwillinge und ich brauchen deine Hilfe, um in eine anständige Wohnung ziehen zu können.“
    Alexandros fluchte leise. „Wenn die DNA-Tests bestätigen, was ich ohnehin schon vermute, glaubst du, dass ich mich damit begnüge, dir ein Apartment zu suchen?“
    „Du kannst die Kinder jederzeit besuchen“, murmelte Katie. „Aber mehr auch nicht.“
    Abrupt ließ er ihre Hand los. „Das ist es, was du willst?“
    „Ja“, entgegnete sie und wusste, dass sie log.
    Seit langer Zeit hatte er nicht mehr solche Wut empfunden. Er blickte ihr nach. Es hatte ihm immer gefallen, dass sie die üblichen weiblichen Spielchen nicht an ihm ausprobiert hatte. Sie hatte immer gesagt, was sie meinte. Er hasste Heuchelei. Dass sie sich ihm verweigerte, wenn er doch ihren Hunger nach ihm spüren konnte, machte ihn zornig. Hinter ihrem Verhalten musste ein verborgenes Motiv liegen.
    Die Haushälterin, eine adrette Frau mittleren Alters, wartete am Fuß der Treppe auf sie. Katie fühlte sich, als hätte sie einen Boxkampf mit zehn Runden hinter sich und würde gerade nach dem letzten K.-o.-Schlag wieder aufstehen. Sie wusste, wie knapp sie Alexandros entkommen war. Er hätte auf dem Sofa mit ihr geschlafen, und sie hätte es zugelassen. Wie hätte sie sich das jemals verzeihen sollen?
    Während sie die Treppe hinaufging, fiel ihr Blick auf ein riesiges Ölgemälde an der Wand. Es war das Porträt einer Frau, die ihr vage bekannt vorkam. In Irland hatte sie ein Foto von ihr gesehen. „Wer ist das?“, fragte sie unvermittelt.
    „Die verstorbene Mrs. Christakis, Madam.“
    Sie war eine atemberaubende Blondine in einem wunderschönen blauen Abendkleid. Mrs. Christakis? Verstorben? Alexandros war Witwer? Er hatte geleugnet, verheiratet oder geschieden zu sein, welche Möglichkeit blieb dann noch? Katie betrachtete das Porträt, das nun eine unheilvolle Faszination auf sie auswirkte. „Wann ist sie gestorben?“
    „Im Oktober vor zwei Jahren, bei einem Autounfall in Südfrankreich. Es war eine furchtbare Tragödie“, erwiderte ihre Begleiterin.
    Katie musste sich regelrecht zwingen, den Blick von dem Bild abzuwenden. Bei den Worten der Haushälterin breitete sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen aus. Ihre Haut fühlte sich feucht und kalt an. Vielleicht war ihre Reaktion nicht allzu überraschend, wenn man bedachte, dass sie gerade erfahren hatte, eine Affäre mit einem Mann gehabt zu haben, der nur wenige Wochen zuvor seine Frau hatte beerdigen müssen. Und er hatte ihr nichts davon gesagt. Tatsächlich hatte er ihr absichtlich die schmerzliche Wahrheit verschwiegen.
    „Wer ist das?“, hatte sie ihn gefragt, als sie damals das kleine Foto in dem Büro der Villa in die Hand genommen hatte.
    „Niemand Wichtiges“, war seine kühle Antwort gewesen.
    Nein, nur seine Frau. Die er, dem Globe -Artikel zufolge, im Alter von zwanzig Jahren geheiratet hatte. Natürlich war es zu schmerzlich für ihn gewesen, über sie zu sprechen. Danach hatte Katie das Foto nie wiedergesehen, was sie aber nicht weiter verwunderte. In jenem Winter war sie so unglaublich glücklich gewesen, dass sie an keinem seiner Worte oder Taten zweifelte.
    Doch nun war es, als hätte ihr jemand das fehlende Teil eines Puzzles gereicht, von dem sie gedacht hatte, es schon zusammengesetzt zu haben. Alexandros war nach Irland gekommen und hatte sich in der wunderschönen Villa eingeschlossen, weil er getrauert hatte. Seine Trauer und Wut waren von ihr unbemerkt geblieben. Sie hatte einfach angenommen, er sei ein erfolgreicher Manager, der an Überarbeitung litt.
    Tobys und Connors Weinen boten einen kurzen Aufschubfür ihre unglücklichen Gedanken. Auf dem ängstlichen Gesicht des Kindermädchens breitete sich Erleichterung aus, als sich die Kinder beim Anblick ihrer Mutter allmählich beruhigten. Katie setzte sich auf den Teppich, nahm ihre Söhne auf den Schoß und hielt sie eng an sich gedrückt. Als sie den vertrauten Duft der beiden einatmete und erst den einen, dann den anderen

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