VILLA DER LEIDENSCHAFT
inne. Die ersten Bartstoppeln zauberten einen sexy blauen Schatten um seinen großen sinnlichen Mund. Sein Blick ruhte auf ihr. „Die Chance war da … Du hast sie nicht ergriffen.“
Diese ruhige Antwort ließ sie erschauern. Fassungslos starrte sie ihn an.
Er streckte eine Hand aus. „Komm doch zurück ins Bett, thespinis mou. Ich bestelle etwas zu essen.“
Doch sie hob ihr Kleid auf, streifte vorsichtig das Laken ab und zog sich hastig an. „Das soll wohl ein Witz sein! Ich bin nach Italien gekommen, weil ich dir vertraut habe. Weil ich mich dir und den Kindern gegenüber fair verhalten wollte!“
Alexandros breitete die Arme aus und ließ sie wieder sinken. „Und das warst du auch, wofür ich dir dankbar bin. Heute haben wir die Vergangenheit hinter uns gelassen … Das war ein wichtiger Schritt.“
„Den einzigen Schritt, den ich gemacht habe, war der in dein Bett. Und das halte ich für einen Rückschritt!“
„Aber du hast es genossen“, entgegnete er. „Ich habe keine Beschwerden gehört.“
„Das ist nicht der Punkt …“
Er ließ ein zynisches Lächeln aufblitzen. „Vielleicht ist dein Punkt zu unlogisch für mich, als dass ich dir folgen könnte. Du wolltest mich.“
„Dann war es also in Ordnung, mich hereinzulegen, oder wie? Nur weil ich dich noch attraktiv finde, dachtest du, es sei lustig, mich mit falschen Versprechungen hierher zu locken?“
Alexandros beobachtete, wie sie in ihre Sandaletten schlüpfte. In diesem Moment wurde ihm klar, wie sehr sie ihm gefiel. Er stieß ein ungeduldiges Stöhnen aus. „Ich versichere dir, dass ich diesen lächerlichen Streit ganz und gar nicht lustig finde. Ich verstehe immer noch nicht, was das Problem ist.“
„Wirklich nicht?“ Katie bedachte ihn mit einem Blick voller Bitterkeit. „Du siehst nichts Falsches in dem, was du getan hast?“
Seine Miene blieb ausdruckslos, als er die Achseln zuckte – er war ein kampferprobter Veteran, wenn es darum ging, direkten und unangenehmen Fragen auszuweichen.„Was habe ich denn getan?“
„Etwas, das dir deine kostbare Ehre eigentlich verbieten sollte. Ich hätte die Falle erkennen müssen, sobald ich das wundervolle Picknick gesehen habe. Es war zu schön, um wahr zu sein.“
Allmählich breitete sich Frustration in ihm aus. Er war ein praktischer Mann. Sie liebte Märchen, Himmelbetten und Blumen. Er hatte dafür gesorgt, dass sie all das bekam, und sie hatte sich verzaubern lassen. Soweit es ihn anging, war alles ganz fantastisch verlaufen: Sie war glücklich, er war glücklich. Was war ihr Problem?
„Seit wann ist es schlimm, dir zu geben, was dir gefällt?“
„Es war alles ein einziger Betrug – ein hässlicher, gemeiner Betrug.“
„ Theos mou … Ich will dich heiraten!“, sagte er ungläubig. „Wie kann das Betrug sein?“
Am liebsten hätte sie vor Schmerz geschrien. Sie hatte sich so sehr gewünscht, dass alles real war. Es war fast eine Erleichterung, dass sie in diesem Augenblick ihren BH entdeckte und sich danach bücken konnte, um seinem Blick zu entgehen.
„Ich habe dich gebeten, mich zu heiraten, und du hast Nein gesagt. So leicht gebe ich nicht auf, wenn ich etwas will.“ Herausfordernd sah er sie an.
Dass er seinen Fehler partout nicht einsah, steigerte ihren Zorn noch weiter. Sie richtete sich auf. „Schon damals hast du all diese romantischen Dinge für mich inszeniert, und es hat dir überhaupt nichts bedeutet! Du hast mich dazu gebracht, mich in dich zu verlieben, und dann hast du mich verlassen!“, stieß sie gequält hervor. Dann wandte sie sich um und begann, den schmalen Weg zwischen den Bäumen hindurch zurückzugehen. „Ich werde nicht noch einmal auf dasselbe Spielchen hereinfallen. Mich kannst du nicht wie irgendein Geschäft manipulieren!“
„Definiere ‚romantische Dinge‘“, bat er und folgte ihr.
„Die Rosenblüten in der Badewanne … die Blumen … die Karten … mein Lieblingsfilm … das Buch“, zählte sie über die Schulter hinweg auf.
Alexandros zog eine finstere Miene. „Ich verstehe nicht, warum du einigen kleinen Geschenken und Aufmerksamkeiten so viel Bedeutung beimisst“, erwiderte er knapp. „Es war nicht meine Absicht, dich zu falschen Schlussfolgerungen zu verleiten. Ich hatte noch nie eine solche Beziehung.“
„Ja, ich weiß. Hast du deshalb von mir als ‚das Dienstmädchen‘ gesprochen, als dein Freund zu Besuch gekommen ist?“ Sie lachte humorlos.
Alexandros zuckte zusammen. Er hatte gehofft, sie hätte
Weitere Kostenlose Bücher