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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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optischen
Reize und den aufmunternden Sprüchen vom Liebknecht leicht gefallen, weil die
Nachfrage nach Typen wie ihm weitaus geringer, als das Angebot. Nur die Klein,
die hatte ihm einmal signalisiert, dass Interesse. Aber im Gegensatz zum
Liebknecht für den Köstlbacher dienstliche Mitarbeiterinnen tabu.
Zumindest in letzter Konsequenz!
    *
    Als der Köstlbacher an dem sonnigen Tag im Mai über den Domplatz gegangen
ist, da hat er seine Aufmerksamkeit aber nicht nur auf bestimmte Details
sommerlicher Bekleidungsrituale und die sich daraus ergebenden Wahrnehmungen
gerichtet. Weil eigentlich ja dienstlich unterwegs. Normalerweise der
Köstlbacher ja nur sehr selten ohne seinen Dienstwagen und fast genauso selten
ohne den Liebknecht. Aber der Liebknecht zur Verstärkung mit am AAG wegen
Schülervernehmung. Und in der Innenstadt, so um den Domplatz herum, da
kommst du ohne Auto definitiv schneller voran. Drum hat der Köstlbacher
seinen Dienstwagen am Donaumarkt geparkt, von wo es nur ein paar Meter ins
Zentrum sind. Das mit der Schülervernehmung, das hat der Köstlbacher
so angeordnet, dass die in gerade freien Klassenzimmern im AAG
durchgeführt wurden, weil die Schüler in ihrer gewohnten Umgebung weniger
beklemmende Angstgefühle. Und solche können auf dem Präsidium schon einmal
aufkommen, wenn dir da beim Reingehen auf dem Flur schon alle
möglichen zwielichtigen Gestalten über den Weg laufen, die eine Vorladung und
so.
    Schülervernehmungen, auch wenn die Kids schon fast erwachsen, hat der
Köstlbacher vermieden, wenn es sich irgendwie hat einrichten lassen.
Weil, eines musst du wissen, der Köstlbacher trifft bei den Schülern einfach
nicht den richtigen Ton. Drum ist es ihm ja auch schon nicht gelungen, aus
der Evi was rauszuholen, als die bei seiner Clara zu Besuch. Nicht, dass sich
der Köstlbacher zu sehr als Kripo aufgeführt hätte. Aber so zwanglos mit einem
Kind reden, quasi ganz zufällig eine Tüte Gummibärchen in der Hand, von denen
du zwischendurch eines anbieten kannst, das kann der Liebknecht tausend Mal
besser, der Pirzer und die Koch ebenso. Vielleicht, weil die alle drei noch
viel jünger als er. Obwohl, in jüngeren Jahren klappte das beim Köstlbacher
auch nicht viel besser. Er konnte gut mit den hartgesottenen Typen umgehen,
denen selbst der Respekt vor der Kripo schon abhanden gekommen war. Der
Köstlbacher hat noch nie handgreiflich werden müssen, weil seine breite Statur
physische Kraft ausstrahlt, auch wenn sie ihr gar nicht innewohnt.
Wenigstens ein Vorteil, wenn du nicht zu den Bohnenstangen gehörst,
denen eher ein Magengeschwür im Gesicht geschrieben steht, weil nervlich
immer auf Hochspannung. Beim Köstlbacher Nerven gut in Fett gepolstert.
Und, davon war er überzeugt, besser können Nerven nicht gelagert sein.
    Und so ist der Köstlbacher auch ganz ruhig geblieben, als ihm dann
plötzlich doch noch eingefallen ist, womit er die rosarote Farbe in Verbindung
und so. Neben der Leiche im Villapark, also neben der toten Doris, da hatte ein
Rucksack gelegen. Natürlich war nicht von allem Anfang an sicher, dass dieser
Rucksack zur Doris gehört hat. Weil, rein theoretisch wäre es ja auch
möglich gewesen, dass ihn der Mörder hat liegenlassen. Genau genommen hätte er
auch weder Eigentum der Doris noch Eigentum des Mörders gewesen sein
können. Nur, im Rucksack befanden sich lauter pinkfarbene
Bekleidungsstücke. Der Konfektionsgröße nach hatten die Teile der Doris gehört.
Aber ganz sicher war man sich bei der Kripo erst, nachdem die aus Kenia
zurückgekehrten Eltern kontaktiert worden waren, weil die Mutter eindeutig
bestätigen konnte, dass ihre Doris ab und an diese Pinksachen getragen
hatte.
    Und jetzt das Mädchen in Pink auf der Domtreppe. Und vor ein paar Tagen, es
muss noch vor dem Mord gewesen sein, weil die ärgerliche Sache mit dem Fahrrad
noch vor dem ersten Mai gewesen ist, da hatte der Köstlbacher ein weiteres
Mädchen in Rosa vor dem AAG gesehen. Und wenn er es sich recht überlegte, dann
hätte dieses Mädchen sogar die Doris sein können. Schließlich war die Schülerin
am AAG und schließlich lebte sie an diesem bewussten Tag noch. Und die Anna
hatte auch irgendwas mit ›rosarot‹ gesagt. Was das genau war, da würde sie der Edmund aber nochmal fragen
müssen. Vielleicht war das von der Anna aber auch gar nicht wichtig. Vielleicht
war es nur, dass der Anna ihre Pinkäußerung ihn an das Mädchen erinnert
hatte, oder an den Rucksackinhalt.
    Vielleicht war

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