Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
Vom Netzwerk:
Moment, als von der Verkehrspolizei einer unten an der
Haustüre war, da hab ich weiß Gott was befürchtet! Und du, du hast im Traum
deine Arbeit, meinen Anruf und den Tatort, den du vor dem Schlafengehen
angeschaut hast, vermischt! Rausgekommen ist dann dieser schreckliche
Albtraum!«, vermutete die Anna Köstlbacher.
    Wenn er jetzt auch gewusst hat, was eigentlich los gewesen war, aber Sorgen
gemacht hat er sich trotzdem, der Köstlbacher, Sorgen um sich selber.
Weil, eines musst du wissen, solche Träume kommen nicht einfach so! Erzählen
durfte er das freilich niemandem, weil psychologische Betreuung dann das
Mindeste, was er verordnet bekäme. Womöglich sogar ein paar Nächte zur
Überwachung ins Bezirksklinikum und so, weil quasi Lehrbeispiel für Sigmund
Freud Seminaristen in Sachen Traumdeutungen!
    Und die im Bezirksklinikum, die hätten dann auch noch einen Grund dafür
gefunden, warum er im Traum den Anruf am Domplatz bekommen hat und nicht am
Haidplatz.
    Oder war er womöglich nie am Haidplatz?
     

Regensburger
Gothic Treffen
    (Kapitel 13)
     
    Am letzten Freitag im Juni startete das Regensburger Gothic Treffen mit
einem Mittelaltermarkt im Villapark. Dies war der Auftakt zu einem Spektakel
mit viel Musik und mittelalterlichem Lagerleben. Auch wenn die Gothic
Leute in der nachempfundenen geschichtlichen Epoche in der Form, wie sie heute
auftreten, nie wirklich existent waren, Events wie dieses verkörperten schon
seit längerer Zeit die Plattform, auf der sie sich überregional trafen,
sich amüsierten, aber auch gerne sich einem gaffenden Publikum präsentierten.
Dass Teile ihrer Kommune einem Satanistenkult frönten, der nicht unbedingt
nur friedliebende Freizeitgestaltung im Gothiclook zum Inhalt hatte, das
machte sie in den Augen der Betrachter nur noch interessanter.
    Weil, eines musst du wissen, die Menschenmenge im Villapark vom
Freitag bis zum Sonntagabend nur teilweise Gothics. Der Rest, wie auf der
Landshuter Hochzeit, zahlende Besucher, die neugierig. Bestimmt auch ein
paar Sympathisanten. Aber auch genug Leute, die keinerlei Hintergrundwissen und
Beurteilung nur visuell. Da kannst du dir sicher vorstellen, dass eine solche
Beurteilung des Gesehenen schnell Vorverurteilung! Obwohl ich ehrlich
sagen muss, dass die Gothics im Villapark irgendwie authentischer als auf dem
Domplatz, wo sie umringt von all den Japanern waren.
    *
    Vom Domplatz hatte der Köstlbacher, wie du dir denken kannst, erst einmal
die Nase voll. Immerhin kostete es ihn noch eine ganze Zeit lang enorme Mühe,
auseinanderzuhalten, was er nun dort tatsächlich gesehen hatte und was
nicht. Weil so ein Traum, der wird schnell zum Trauma! Zum Glück konnte dem
Köstlbacher der Liebknecht zumindest partiell weiter helfen. Weil der nicht nur
gemailte Fotos von der MZ. Der Liebknecht hatte auch selbst mit seiner Digi
Erfolg gehabt. Auf seinem Foto war die Lady in Pink mit drauf, neben dem Typen
mit dem schwarzen Zylinder. Nur haben spätere Recherchen dann ergeben, dass die
Lady in Pink nicht die Doris Münzer war und der mit dem Zylinder nur ein Hobbygothic,
der eigentlich nur ein Student der Kunstgeschichte. Das mit der
Doris, das war natürlich von vorne herein klar, weil die zum Zeitpunkt des
Fotos ja schon fast 2 Monate tot und immer noch im Kühlfach der Gerichtsmedizinischen.
    Wie dann der Liebknecht dem Köstlbacher vom Domplatz erzählt hat, da war
das für den fast wie ein Déjà-vu, weil der Liebknecht quasi genau das in Worten
wiedergegeben hat, was der Köstlbacher geträumt hatte. Aber gesagt hat dazu der
Köstlbacher nichts. Auch die Anna hatte er gebeten, ja kein Wort darüber zu
verlieren. Weil, wenn du so esoterische Erlebnisse, dann kann es dir schnell
passieren, dass du in eine Schublade für solche mit einem Dachschaden und so.
Und das wäre schließlich das Letzte, was ein gestandener Kriminalhauptkommissar
noch gebrauchen könnte.
    Überhaupt hat es dem Köstlbacher gereicht, sich weiterhin
ermittlungstechnisch von Gefühlen im Bauch oder gar von Träumen beeinflussen zu
lassen. Wie sollte man auch derart unfundierte Erkenntnisse mit Fähnchen auf
der Pinnwand fixieren. Vielleicht violette für Träume und giftgrüne für
Bauchgefühle? Was hätte dazu der Dr. Huber gesagt? Dem konnte man zwar
viel verkaufen, aber bestimmt keinen derartigen Blödsinn.
    Drum hat sich der Köstlbacher auch vorgenommen, Gothics, Neonazis oder
Punks nicht mehr in seine Ermittlungen weiter einzubeziehen, solange er nicht
er von

Weitere Kostenlose Bücher