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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Entführung, da mischen unweigerlich
Personenkreise mit, auf die ich absolut keinen Einfluss habe!«
    »Und ich? Soll ich da sitzen und Däumchen drehen? Das halte ich nicht
aus!«, sagte die Anna.
    »Wenn ich mich bis um 22.00 Uhr nicht melde, rufst du den Pirzer im
Präsidium an und erzählst ihm die ganze Story. Der Pirzer hat heute
Spätschicht. Auf ihn ist Verlass! Aber wirklich nur, wenn ich nicht rechtzeitig
zurück bin oder dich nicht zumindest ausdrücklich telefonisch darum bitte! Einverstanden?«,
fragte der Edmund seine Anna.
    »Nein! Aber ich mache es natürlich trotzdem so, wie du sagst. Bleibt mir ja
auch nicht viel anderes übrig!«, antwortete die Anna jetzt doch mit Tränen in
den Augen. »Was sagst du deinen Kollegen? Ich meine, du hast ja noch ein paar
Stunden Dienst und musst jetzt doch nochmal in die Bajuwarenstraße?
    »Vorläufig nichts! Ich habe bis heute Abend genug Arbeit im Büro. Da treffe
ich nur auf die Klein und vielleicht noch auf den Liebknecht. Kann schon sein,
dass mich der Liebknecht fragt, warum ich so schnell davongerannt bin.
Aber da fällt mir schon was ein«, antwortete der Edmund. »Bitte sag’ du nichts
zum Karl! Oder hast du schon ....?«
    »Nein! Der Karl ist noch in der Schule. Die haben heute Bigband Probe. Er
wird erst zum Abendessen wieder da sein«, sagte die Anna.
    »Ich komme vor meinem Treffen im Villapark nicht nach Hause. Hier würde ich
nur durchdrehen!«, sagte der Edmund.
    »Wie’s mir geht, das interessiert dich wohl nicht?«, sagte die Anna mit
Ärger und Frust in ihrer Stimme, weil ihr Mann immer nur davon redete, was er
zu tun gedenkt.
    »Spinn doch nicht!«, antwortete der Edmund. »Das ist doch jetzt nicht fair!
Du weißt genau, dass es nichts bringen würde, wenn ich hier bei dir bis um
21.45 Uhr warten würde. Außerdem wäre ich dann denen im Präsidium
gegenüber auch noch Rechenschaft schuldig, wo ich den Nachmittag verbracht
habe. Oder hast du vergessen, dass wir jede Minute, die wir nicht im Präsidium
sitzen, protokollieren müssen?«, rechtfertigte sich der Köstlbacher.
    »Lass uns nicht streiten!«, sagte die Anna. »Bitte ruf mich an, wenn es was
Neues gibt!«
    »Du mich auch! Kann ja sein, dass sich der Entführer nochmal bei dir
meldet!«, antwortete der Köstlbacher.
    Nach einer kurzen Umarmung, die herzlicher ausfiel als gewöhnlich und
irgendwie gegenseitig trösten und gleichzeitig Mut machen sollte, machte sich
der Köstlbacher auf zum Präsidium. Weil der Liebknecht das Auto hatte, und sein
Privatwagen im Präsidium stand, hat der Köstlbacher den Bus genommen. Auf
sein Rad hat er verzichtet, obwohl er unter anderen Umständen gerade in so
einer Situation bestimmt auf seinen Drahtesel zurück gegriffen hätte. Aber,
weil ihm verständlicher Weise so viele Gedanken durch den Kopf gegangen
sind, da hätte er vermutlich wieder eine Ampel überfahren. Und das
hämische Grinsen von einer Verkehrsstreife, das fehlte ihm jetzt gerade
noch.
    Es ist auch ziemlich schnell ein Bus gekommen. Sitzplätze gab es mehr als
genug. Und in dem Moment, wo der Bus abfahren wollte, der Köstlbacher
hatte sich schon hingesetzt, da sah er den Schwarzbekleideten aus der
Von-der-Tann-Straße auf einem Fahrrad kommen und am Café Pernsteiner nach
rechts abbiegen. Der Typ befand sich nun quasi direkt neben dem Bus.
    Du kannst dir vorstellen, wie sich der Köstlbacher in diesem Moment
gefühlt hat. Aussteigen konnte er nicht mehr, weil der Bus schon unterwegs war.
Im Normalfall wäre jetzt ja die Ampel an der Kreuzung Minoritenweg/Gabelsbergerstraße
auf Rot gestanden. Im Normalfall! Jedes Mal ärgerlich, weil kaum bist du
in den Bus gestiegen, schon wieder Vollbremsung. Typisch für Regensburg! Bus in
der Innenstadt und den Innenstadt nahen Bezirken kaum schneller als Fußgänger
und mit Sicherheit langsamer als Fahrrad. Aber diesmal kein Normalfall.
Diesmal grüne Welle! Und diesmal Bus erheblich schneller als Radfahrer.
    Einzige Aktionsmöglichkeit Handy. Umständlich kramte es der Köstlbacher aus
seiner Jackeninnentasche. Die Jacke hatte er mitgenommen, weil sich darin so
einiges verstauen ließ und er bis zum Abend noch entscheiden wollte, was das
alles sein würde, das er in den Villapark mitzunehmen gedachte.
    Endlich: Handy einsatzklar! Bus inzwischen fast an der
Adolf-Schmetzer-Straße. Ampel dort wieder grün! Der im Nazilook inzwischen
wieder auf gleicher Höhe, direkt neben dem Köstlbacher seinem Sitzplatz. Hätte
der Bus ein offenes Fenster

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