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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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durchtrieben bis zum Gehtnichtmehr,
oder er sagte die Wahrheit.
    »Sie werden verstehen,«, sagte der Köstlbacher, »dass wir Ihre Angaben erst
überprüfen müssen. Auch die Möglichkeit Ihrer Vaterschaft müssen wir in
Betracht ziehen.«
    »Ich bin mir keiner Schuld bewusst! Machen Sie einen Test!«, sagte der
Roland überraschend schnell, was dafür zu sprechen schien, dass er die Doris
wirklich nicht geschwängert hatte, was aber auch dafür sprach, dass er
sehr genau wusste, welche Möglichkeiten die Kripo an der Hand hatte. »Und mit
dem Tod der Doris habe ich schon dreimal nichts zu tun! Warum in aller Welt
hätte ich so etwas auch tun sollen?«
    Diesmal reagierte der Köstlbacher nicht auf die Frage vom Roland.
    »Wie kam es überhaupt, dass Sie mitten in der Nacht im Villapark waren,
seltsamerweise gerade in dem Moment, als das Fräulein Münzer dort zu Tode
kam?«, entgegnete der Köstlbacher stattdessen. Er wählte bewusst die Worte
zu Tode kam und nicht ermordet wurde, verunglückte, oder Selbstmord begangen
hatte. Der Roland sollte nicht wissen, welche Möglichkeiten bei der
Kripo bereits in Erwägung gezogen worden waren.
    »Ich hatte schon den ganzen Tag über Zoff mit der Doris gehabt«, antwortete
der Roland. »Sie hatte wieder einmal eine dieser zickigen Phasen, die in
letzter Zeit immer öfter auftraten. Wir haben uns im Laufe des Tages
mehrfach getroffen. Ich wusste, wo ich sie finden würde und habe sie auch
immer wieder gefunden. Aber es kam immer wieder aufs Gleiche hinaus: Wir
haben uns jedes Mal angeschrien. Sie wurde sogar mehrfach handgreiflich gegen
mich. Sehen Sie hier, die Narbe von ihrem Biss in meine Hand! Die ist immer
noch zu sehen! Durch meine Lederhandschuhe hindurch!«
    Der Köstlbacher schaute ungläubig, aber die Narbe war tatsächlich
unverkennbar. Eindeutig Bissspuren!
    »Am späten Abend wollte ich mich nochmal mit ihr treffen. Eigentlich
war es die Idee der Hildegard.«
    Der Köstlbacher und der Liebknecht schauten sich an, weil der Name
Hildegard bisher noch gar nicht aufgetaucht war. Das hat der Roland natürlich
sofort gemerkt und deshalb auch gleich eine Erklärung nachgeschoben.
    »Die Hildegard, eigentlich heißt sie Chantal, Chantal Pusch, also die
Hildegard hat gemeint, ich solle mit der Doris noch einmal in aller Ruhe reden.
Die Doris sei irgendwie neben der Spur. Als Freundin der Doris konnte die
Hildegard das vielleicht sogar besser beurteilen als ich.«
    »Und dann wollten Sie sich mitten in der Nacht im Villapark mit der
Doris treffen? Das nehme ich Ihnen nicht ab!«, unterbrach ihn an dieser Stelle
der Köstlbacher, der sich langsam wie in einer Märchenstunde fühlte.
    »Nein! Sie wollte mich bestimmt nicht sehen! Aber so wie mir die Hildegard
die Doris beschrieben hat, machte ich mir echt Sorgen!«, sagte der Roland.
    »Ich dachte, Sie hätten die Doris am besagten Freitag vor dem 1. Mai
bereits öfter getroffen? Warum haben Sie da Ihren Streit nicht irgendwann
beigelegt? Warum erst in der Nacht, zu so später Stunde?«, fragte der
Köstlbacher.
    »Im Nachhinein weiß ich ja selbst nicht mehr, warum ich tagsüber so stur
gewesen bin. Aber die Hildegard hat mir eben erst gegen Abend ins Gewissen
geredet, als ich ihr bei einer Zusammenkunft des Planungskomitees für das anstehende
Gothic Festival im Villapark über den Weg gelaufen bin. Die Doris hat mich
geliebt, aber eben ganz anders, als ich sie. Und das zu akzeptieren ist nicht
gerade leicht.«
    »Und wieso jetzt der Villapark? Bin echt gespannt, wie Sie mir das erklären
wollen. Schließlich trifft man sich in Regensburg doch nicht spät nachts
in einem Park, der zudem abgeschlossen sein dürfte«, sagte der
Köstlbacher.
    »Also das mit dem Abgeschlossensein, das mag für normale Leute
zutreffen. Wir haben immer einen Weg dort reingefunden. Wenn Sie wollen,
kann ich Ihnen gerne mal zeigen, wie. Aber nur wenn uns niemand dabei
beobachten kann, weil sonst kann ich bei meinen Gothic Freunden einpacken!«,
sagte der Roland.
    »Soviel zum Reinkommen in den Park! Womit aber noch nicht geklärt sein
dürfte, warum im Villapark und nicht beispielsweise am Haidplatz oder
so!«, hakte der Köstlbacher nach.
    »Ja! Ja! Wollte gerade dazu kommen! Auf dem Haidplatz, da wäre unsere
Streiterei mit Sicherheit weitergegangen. Dort sind zu viele unserer Freunde,
vor denen sich die Doris keine Blöße hätte geben wollen. Aber dass ich sie noch
im Villapark antreffen würde, da war ich mir ziemlich sicher. Die Doris
ging

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