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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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wurde, obwohl er ihn erst vor einer halben Stunde verlassen
hatte.
    »Kümmere dich um die Überprüfung der Angaben von unserem Roland
später! Wir müssen zur Herzog. Und zwar schnell!«
    Unterwegs berichtete er dem Liebknecht, was ihm vom BKA zugeleitet worden
war. Du kannst dir vorstellen, dass der Liebknecht genauso erstaunt gewesen
ist.
    Auch wenn der Arzt dem Köstlbacher viel Bewegung und so, diesmal hat er
trotzdem den Lift hinauf in die Wohnung der Herzog genommen.
    Die Kriminaler hatten sich bei der Herzog nicht angemeldet. Nicht,
dass es sich die Kripo leisten konnte, nutzlos in der Gegend rumzufahren, aber
immer noch besser erfolglos hier aufzukreuzen, als auf den wertvollen
Moment der Überraschung zu verzichten.
    Und sie waren tatsächlich nicht umsonst hier. Ganz und gar nicht! Und
überrascht war nicht nur die Herzog! Überrascht waren sie alle, der
Köstlbacher, der Liebknecht, die Herzog und der Münzer. Der öffnete ihnen
nämlich die Türe.
    »Die Herren von der Kripo?«, begrüßte der Münzer die beiden Beamten
erstaunt.
    »Wer ist da, Bernd?«, kam es fragend aus der Küche am hinteren Ende
des Flurs. Die Frage zu beantworten war aber unnötig, weil sich die Herzog
inzwischen selbst auf den Flur begeben hatte und die beiden ihr bekannten
Kriminaler erkannte.
    »Was verschafft mir die Ehre?«, fragte sie, nicht weniger erstaunt als
ihr Bruder. »Bernd, bitte die Herren doch herein!«, fügte sie noch hinzu,
weil ihr Bruder nicht aus seiner Erstarrung zu erwachen gedachte.
    »Oh! Entschuldigung! Bitte! Treten Sie ein!«, sagte der Münzer, in den
auf die Worte seiner Schwester hin wieder Bewegung kam.
    »Danke! Es wird nicht lange dauern! Können wir kurz mit Ihnen reden? Da Sie
schon mal da sind, gleich mit Ihnen beiden?«, fragte der Köstlbacher.
    Selbstverständlich hatte der Münzer nichts dagegen und bat die unerwarteten
Gäste ins Wohnzimmer.
    »Tee? Kaffee?«, fragte die Herzog.
    »Machen Sie sich keine Umstände! Es dauert wirklich nur ein paar Minuten.
Wir benötigen lediglich eine Auskunft!«, antwortete der Köstlbacher.
    »Frau Herzog, ist es richtig, dass Sie eine Pistole Kaliber 6.35 als
gestohlen gemeldet haben?«
    Mit der Frage schien keiner der beiden gerechnet zu haben. Sie sahen sich
einen Moment unschlüssig, fast verwirrt an.
    »Ist das nicht schon zwei oder drei Jahre her?«, fragte der Münzer seine
Schwester.
    »Drei Jahre!«, bestätigte der Köstlbacher, bevor die Herzog zu Wort kommen
konnte.
    »Ja! Vor drei Jahren! Das könnte hinkommen! Ich habe damals alle Waffen
meines verstorbenen Mannes verkauft, weil niemand in der Verwandtschaft Jäger
oder Sportschütze ist, und ich selber mich von dem Zeug in der Wohnung eher
bedroht gefühlt habe. Genau habe ich ja gar nicht gewusst, was mein Mann in
seinem Waffenschrank alles verwahrt hatte. Der Abgleich mit seiner
Waffenbesitzkarte hat dann ergeben, dass eine Pistole fehlte. Ich habe der
Polizei damals gesagt, dass ich keine Ahnung habe, wo die sein könnte. Außer
mein Bruder hier hätte niemand den Waffenschrank öffnen können. Ihm habe ich
einmal den Aufbewahrungsort des Schlüssels gezeigt. Falls mit mir mal was sein
sollte! Man weiß ja nie! Aber der Bernd hat den Schrank nie geöffnet und schon
gar nicht eine Waffe daraus entnommen. Oder?«, sagte die Herzog und wandte
zuletzt fragend ihren Blick zum Bernd Münzer.
    »Natürlich nicht, Emma! Was sollte ich mit einer Waffe?«, antwortete der
Münzer.
    »Sehen Sie, das gaben wir damals auch schon zu Protokoll! Die Waffe kann
meinem Mann schon vor zig Jahren abhanden gekommen sein. Was weiß ich? Die
beiden Polizisten, die damals alles aufgenommen haben, meinten, es wäre das
Beste, die Waffe als gestohlen zu melden. Was ich dann auch getan habe. Kann ja
schließlich gut sein, dass sie meinem Mann wirklich gestohlen worden ist. So
eine Waffe zu verlieren, da war er eigentlich nicht der Typ dafür. Mit
seinen Waffen, da war er immer sehr penibel!«, sagte die Herzog.
    »Warum kommen Sie deswegen jetzt hierher?«, fragte der Münzer. »Ist die
Pistole gefunden worden?«
    »Es spricht vieles dafür, dass der Stadtrat Willi Faltenhuber letzte Woche
mit dieser Waffe in seiner Wohnung erschossen wurde!«, sagte der Köstlbacher
und beobachtete dabei genau die Reaktion vom Münzer.
    »Wahnsinn!«, entfuhr es da dem Münzer und er wirkte dabei ehrlich
überrascht.
    So hat das auch der still beobachtende Liebknecht empfunden. Aber
eines darfst du nicht vergessen, wer einen

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