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Vintermørket

Vintermørket

Titel: Vintermørket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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rein ist und strahlt, dann die von Rex. Lass ihn los, Lex. Du kannst ihn nicht halten.“
     
    Das Leben war irdisch. Ich wusste es. Aber wenn man jemanden verlor, egal ob Mensch oder Tier, war es immer schwer zu begreifen. Plötzlich war das Wesen einfach nicht mehr da. Es fehlte ein Stück, der vorher besetzte Platz war leer. Was mir blieb, waren Erinnerungen und das Fortbestehen seines Bildes in meinem Herzen.
     
    Ich nickte, seufzte traurig und drehte mich zu Thore. Immer noch konnte ich seine Lippen auf meinen spüren. Ich fragte mich, welche Veränderung ich zwischen uns verpasst hatte, was dieser Kuss bedeutete. Vielleicht würde mir die Zeit Antworten liefern.
     
    Ich kuschelte mich an ihn, genoss seine Wärme und glitt friedlich in den Schlaf.
     
    ***

Fünf
     
    „Hey Lex, willst du mitkommen?“
     
    Taith stand dick eingepackt im Eingang des Wohnzimmers und lächelte mich strahlend an. Mir ging es heute ein wenig besser, wenn ich auch immer noch zu k ämpfen hatte. Aber mir kam jede Art von Ablenkung gelegen.
     
    „Klar, wohin soll es gehen?“
     
    Ich hob Rasmus von meinem Schoss und schenkte Taith ein Lächeln.
     
    „Thore und ich wollen einen Weihnachtsbaum aussuchen. Frisch aus dem Wald“, grinste sie.
     
    „Wo sind deine Schwestern? Wieder ausgeflogen?“
     
    „Ja, sie sind mit Mama und Papa weg. Ich glaube, sie wollen letzte Besorgungen machen. Du weißt schon, wegen des Festes der Liebe.“
     
    „Ich habe gedacht, ihr feiert ohne Geschenke. Hat sich das geändert?“
     
    Während ich sie fragend ansah, zog ich mir die Jacke an und band mir einen Schal um.
     
    „Eigentlich nicht. Aber ich glaube, dieses Jahr wird einfach eine Ausnahme gemacht. Wir haben schließlich ein verlorenes Familienmitglied zurück.“
     
    Ich knuffte ihr in die Wange und erntete dafür ein Schnauben. Sie konnte man aber auch immer so gut ärgern … Lächelnd begleitete ich sie vor die Tür und bekam im nächsten Moment einen Schneeball ins Gesicht.
     
    „Oh verdammt! Taith, warum duckst du dich denn!“, meinte Thore, während er auf mich zukam und das Lachen unterdrückte. Ich griff wie beiläufig in den Schnee hinter mir und schmierte ihm die Ladung ins Gesicht, als er vor mir stand.
     
    „Hey!“
     
    Er schüttelte sich, als ihm der Schnee in den Nacken fiel. Mit einem verschmitzten Grinsen lief ich an ihm vorbei und gesellt mich zu Taith, die sich ihr Lachen nicht verkneifen konnte.
     
    „Du kriegst auch noch was“, meinte ich trocken und ihr Lachen verstummte augenblicklich.
     
    „Aber Lex! Sei kein Spielverderber.“
     
    „Bin ich nicht. Aber Rache ist süß.“
     
    „Thore, dein Freund ärgert mich!“, wandte sie sich an ihn. Mittlerweile war er zu uns aufgeschlossen und lachte jetzt leise.
     
    „Meinen Segen hat er.“
     
    „Boah, Männer sind doch alle gleich!“, schimpfte sie und stampfte beleidigt von uns. Ich warf Thore einen Seitenblick zu und schmunzelte leicht.
     
    „Sie ist eine kleine Zicke geworden, kann das sein?“
     
    „Ja, oder sie hat ihre Tage“, lachte er und wurde im nächsten Augenblick von Taith mit Schnee beworfen.
    „Du kleines Biest!“
     
    Damit hechtete Thor e seiner Schwester hinterher. Grinsend beobachtete ich das Schauspiel. Thore warf Taith in einen Schneehaufen, kabbelte mit ihr und seifte sie schließlich ein. Ihr beider Lachen hallte weit in die Dunkelheit hinein. In diesem Moment erinnerte mich Thore an den sechzehnjährigen Jungen, den ich damals durch einen ganz banalen Zufall kennengelernt hatte.
     
    Ich war mit meinen Eltern im Urlaub gewesen und hatte absolut keine Lust auf eine Bootstour über den Fjord gehabt. Deswegen versteckte ich mich. Ausgerechnet an dem Platz, wo auch Thore kauerte, weil er sich vor seinen Schwestern in Sicherheit gebracht hatte. Ich konnte mich noch genau an seine ersten Worte und sein spitzbübisches Grinsen erinnern.
     
    „Na, auch die Flucht ergriffen?“, hatte er gemeint und war zur Seite gerutscht. Geteiltes Leid war bekanntlich halbes Leid. Von dem Tage an waren wir unzertrennlich. Wir waren wie Brüder gewesen.
     
    Später hatte ich beschlossen, im Ausland zu studieren und konnte daher viel Zeit mit der Familie verbringen. Damals hatte ich Glück, dass die Studiengänge auf Englisch unterrichtet wurden, sonst hätte ich meinen Master wahrscheinlich nie geschafft.
     
    Norwegisch lag mir partout nicht, obwohl ich schon oft den Versuch gewagt hatte, diese Sprache zu lernen. Ich bedauerte es, dass

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