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Vintermørket

Vintermørket

Titel: Vintermørket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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ja?“
     
    Die heißesten Szenen schossen mir, fast mit sofortiger Wirkung, durch den Kopf. Er wusste ganz genau, welches durchtriebene Spiel er mit mir spielte. Das war unfair, aber unglaublich einheizend. Ich nahm mir fest vor, ihn dafür später zu quälen, damit er genau wusste, was er mir antat. Rache war bekanntlich süß. Strafe noch besser. Ich lachte mir ins Fäustchen, beschloss, ihn jetzt schon zu foltern und ging nicht weiter darauf ein.
     
    „Japp. Lass uns zu den anderen gehen. Sie warten sicherlich schon.“
     
    Beinahe ungläubig sah mich Thore an. Ich lächelte unschuldig. Er sagte nichts, schien aber sichtlich verwirrt. Hand in Hand kamen wir schließlich bei den anderen an, die gerade kehrt gemacht hatten, um zum Haus zurückzugehen.
     
    In der Blockhütte angekommen, versammelten wir uns alle im Wohnzimmer, um die Bescherung durchzuführen. Es waren Kleinigkeiten, die einander geschenkt wurden. Aber die Freude war umso größer, weil es von Herzen kam.
     
    Eine Weile war jeder mit seinen Sachen beschäftigt, bis Thore sich schließlich erhob und aus dem Zimmer verschwand. Irritiert sah ich ihm nach und warf Sorcha einen fragenden Blick zu.
     
    „Er will nur kurz ein Kilo Mehl holen.“
     
    „Mehl? Wofür?“
     
    „Lass dich überraschen.“
     
    Wirklich abkaufen tat ich Sorcha diese Aussage nicht. Mehl für Heilig Abend war definitiv sonderbar. Aber ich beließ es dabei und wartete ab.
     
    Thore kam nach einem Moment wieder. Statt Mehl trug er eine Kiste ins Zimmer und stellte sie vor mir ab. Seine Augen waren unergründlich.
     
    „Mach auf“, meinte er und ein zaghaftes Lächeln erschien auf seinen Lippen. In der Kiste raschelte etwas. Neugierig beugte ich mich vor und lauschte. Aber das Innenleben gab mir keinen weiteren Hinweis.
     
    „Ich wollte doch nichts.“
     
    „Egal. Schau nach.“
     
    Ich tat wie geheißen … und starrte sprachlos auf den Inhalt. Ich wusste, dass alle Blicke auf mir lagen, aber ich war nicht fähig, etwas zu sagen. Runde, glänzende Knopfaugen schauten mich an, die Zunge hing leicht aus der Schnauze. Das Fell war schwarz-weiß. Meine Hand zitterte, als ich sie in die Kiste steckte, den kleinen Körper umfasste und das Tier langsam herausholte. Tränen traten mir in die Augen.
     
    „Er wird Rex´ Platz nicht ersetzen können. Aber …“
     
    Thore rang sichtlich um die richtigen Worte. Ich wandte den Blick vom Husky und sah ihn an.
     
    „Danke“, brachte ich erstickt heraus. Das meinte ich wirklich von ganzem Herzen. Rex würde nie ersetzt werden können, aber ich hatte schließlich nicht vor, ihn durch einen anderen Husky auszutauschen. Dieser Welpe würde seine Stellung haben. Als ein Freund. Als neuen Begleiter. Er stand für den Neuanfang.
     
    „Ich werde ihn Ianus nennen. Nach dem Gott des Anfangs. Ich denke, das ist der richtige Name für ihn.“
     
    Wie zur Bestätigung gab der Welpe einen kleinen Laut von sich, der mich zum Lächeln brachte. Thore hatte mir mit diesem Hund mehr als nur ein Geschenk gemacht.
     
    Ich reichte den Welpen an Taith, die ihn freudig entgegen nahm, und stand auf. Ich ging auf Thore zu, zog ihn am Hosenbund zu mir und küsste ihn ohne Vorwarnung. Für einen Moment war er wie erstarrt, bis er schließlich die Arme um mich schlang und den Kuss erwiderte.
     
    „Ich liebe dich so sehr“, flüsterte ich heiser, war endlos gerührt und kämpfte wieder mit den Tränen. Er lachte warm, zog mich dichter an sich und vergrub das Gesicht an meinem Hals. Ihn ließ das alles nicht kalt, das spürte ich an seiner Körperspannung und so strich ich ihm zärtlich über den Rücken.
     
    Ich genoss den Augenblick, denn ich wusste, dass uns in Zukunft noch eine harte Zeit bevorstand. Die erste Trennung, die unsere Beziehung auf die Probe stellen würde, wäre bereits nach Silvester. Aber daran wollte ich nicht denken. Jetzt gab es noch keine Probleme, keine Schwierigkeiten. Im Moment zählten nur er und ich. Diese Zweisamkeit wollte ich in vollen Zügen nutzen. Es uns so leichter machen, die spätere Zeit zu überstehen.
     
    Ich liebte ihn. Das sollte er spüren und nie wieder vergessen.
     
    -ENDE-

Nachwort
     
     
    Euch hat die Geschichte gefallen?
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