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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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war für alle, auch für mich ein Rätsel, dass ich soviel über Medizin wusste, denn ich konnte mich an kein Jahr, keinen Tag, keine Sekunde einer Ausbildung erinnern. Es fühlte sich so an, als wäre ich dort geboren worden. Ich war dort und erledigte von Anfang an meinen Job, als hätte ich nie etwas anderes getan.
     
    Hat dir die Arbeit als Doc Spaß gemacht?
    Sie machte mir Angst! Ich sehnte mich nach Geborgenheit und Liebe und der einzige Mensch, der die Leere in meinem Herzen ausfüllen konnte, war sie. Und sie spielte jeden Tag mit ihrem Leben.
     
    Du sprichst von Freija.
    Ja. Wöchentlich behandelte ich neue Verletzungen. Täglich wartete ich auf das Trauma, das ich nicht werde heilen können. Es machte mich krank vor Angst. Drei Tage bevor ich aus dem Skygate fliehen musste, wurde mein Alptraum wahrhaftig.
    Jesse legte Freija auf die blütenweißen Leinentücher. Ich öffnete den Pressverband und die Tücher färbten sich in Sekundenbruchteilen purpurrot. Ihr Lebenssaft strömte vor meinen Augen aus ihrem schlaffen Körper, als hätte sie jemand geschlachtet.
    Ihre Eigenblutkonserven waren innerhalb einer Stunde aufgebraucht. Die synthetischen drei Stunden später. Egal was ich versuchte, ich konnte die Blutungen nicht stoppen. Ich war am Ende meiner Fertigkeiten angelangt. Brauchte mehr Zeit, um ihre Verletzung zu behandeln, war aber zu sehr damit beschäftigt, Blut in ihren Körper zu pumpen.
     
    Was hast du gemacht?
    Ich kannte alle Blutgruppen unseres Teams. Es gehörte zum Standardverfahren sie zu ermitteln und genügend Reserven für die Kämpfer im Kühlschrank zu lagern. Es gab nur eine Person, die geeignetes Spenderblut hatte und von ihr hatte ich keinen einzigen Reservebeutel und das war alleine meine Schuld.
    Verzweiflung trieb mich an. Ich war mir sicher, Freija würde die Nacht nicht überleben. Es war eine Verzweiflungstat. Sie benötigte mein Blut.
     
    Dein Blut?
    Ja, ich war der geeignete Spender. Ich habe Freijas Blutgruppe. War perfekt! Aber ich sah nicht die Notwendigkeit etwas davon aufzubewahren.
    Freijas Eigenblut und synthetischen Vorräte hätten für einen Elefanten gereicht. Ich verfluchte mich für meine Kurzsichtigkeit.
    Ich wusste, ich konnte ihren Tod in jener Nacht nur hinauszögern, aber das war es mir wert.
    Ich habe meine Arterie angestochen und direkt an ihrer Vene angehängt und mit jedem Schlag meines Herzens habe ich mein Blut in sie hinein gepumpt. Es war nur um Zeit zu gewinnen, ihr Leben um ein paar Stunden zu verlängern. Aber dann ist etwas Unglaubliches passiert.
    Die Blutungen stoppten abrupt. Ihre klaffende Wunde begann sich wie durch Magie zu verschließen. Es war medizinisch nicht zu erklären, was in jener denkwürdigen Nacht geschah. Ich unterbrach die Pipeline, die von meinem Unterarm in den ihren führte und machte mich sofort an die Arbeit.
    Freija atmete tief. Sie schlief, aber ich habe in dieser Nacht keine Sekunde geruht. In den frühen Morgenstunden hatte ich die DNA-Tests abgeschlossen. Das Ergebnis war erstaunlich und nach dem Wissenstand den ich damals hatte unmöglich.
    Die Ähnlichkeit unserer DNA ließ nur einen Schluss zu. Wir waren Schwestern.
     
    Warum sollte das unmöglich sein?
    Oberster Gesandter, du verstehst noch nicht alles. Die Abweichung unserer DNA entsprach 0,00 Prozent. Zuerst dachte ich, ich hätte etwas falsch gemacht. Dass ich die Proben verwechselt hatte. Zwei meiner Proben miteinander verglichen hatte. Aber ich habe die Analyse wiederholt. Dreimal. Und gegen Mittag, ich hatte noch immer nicht geschlafen, war ich mir hundertprozentig sicher, dass ich nicht falsch lag.
    Freija und ich, wir haben die gleiche DNA. Wir sind Zwillingsschwestern. Eineiige Zwillinge. Unser Erbgut stimmt zu Einhundertprozent überein. Aber wie konnte das sein? Sie war fast vier Jahre älter als ich!
     
    Hast du es Freija gesagt?
    Nein, ich behielt es für mich. Solange bis Adam sie drei Nächte später auf meine Station trug. Ihre Verletzung war wieder aufgerissen, ihr Blut und mein Blut, ergossen sich aus ihrer Bauchdecke. Ich war in den letzten drei Tagen nicht untätig gewesen, hatte einige Konserven meines Blutes synthetisch hergestellt.
    Aber ich wusste nicht, ob es die gleichen heilenden Eigenschaften besaß wie frisches, echtes Blut, das direkt aus meinen Adern in ihre strömt. Ich hatte Glück. Es half! Aber ich wusste nicht wie lange.
    Und dann sagte Adam, dass er sie mitnehmen würde. Zur Sektion 0. Das war der Moment, an dem ich ihr

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