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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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regnet ununterbrochen, aber mir ist nicht kalt. Es scheint fast so als weine der Himmel. Aber etwas stimmt nicht.
    Der Regen ist violett?!
    Hope führte uns nach Norden Richtung Berge. Unser Weg ist gesäumt von zerstörten Drohnen. Der Wald ist geblieben, aber Felsen und Hänge tun sich jetzt vor uns auf und es hört schlagartig auf violett zu regnen.
    Ich betaste mein Top.
    Es ist trocken.
    Wie seltsam.
    Wir haben ein paar hundert Höhenmeter zurückgelassen und wir wären mindestens um das Doppelte schneller, wenn Adam uns nicht begleiten würde. Ich weiß nicht was ich über ihn denken, was ich fühlen soll. Habe mich entschlossen, seit dem Kuss nichts zu denken und mich vor jeglichen Gefühlen abzuschotten. Ich würde ihn so gerne hassen, weil er mich in die Sektion 0 verschleppt hat, weil Asha alleine zurückgeblieben ist.
    Auf der Flucht.
    Weil er mit Kristen gemeinsame Sache gemacht hat. Mit ihr einmal zusammen war, vor langer Zeit. Bin ich etwa eifersüchtig? Tatsache ist, dass die Gefühle, die ich am Haus am See für ihn empfunden habe, immer wieder durch meine inneren Blockaden sickern. Plötzlich sehe ich Jesses Gesicht vor mir, versuche zu ergründen was ich für ihn empfinde.
    Mist, mein Schutzwall bricht zusammen. Ich muss die Mauern um mich wieder hochziehen. Muss weiter klettern.
    Hope spürt, dass ich Adams Nähe wieder geflissentlich versuche zu meiden. Sie hilft mit ihren symbiotischen Kräften ihrem Bruder den steilen Felsen zu erklimmen. Sie holen auf, während ich wie ein Insekt hinaufkraxle. Die Haut meiner Finger, meiner Hände ist aufgewetzt, blutet, aber es tut überhaupt nicht weh.
    Wie seltsam.
    Es ist wie in einem Traum.
    Und da begreife ich, dass es das tatsächlich ist.
    Ein Traum.
    Ich träume, aber seltsam ist, dass ich trotz dieser Erkenntnis nicht aufwache.
    Nur noch wenige Meter, und ich bin oben.
    Geschafft.
    Ich sitze auf der Kuppe, über den Kronen der Bäume, blicke in den blutunterlaufenen Horizont, während die letzten Strahlen der untergehenden Sonne mein Gesicht wärmen. Die Fernsicht, nach dem violetten Regen, ist überwältigend.
    Wie weit das Land sich erstreckt, wie groß die Welt ist und wie viel es gibt, dass wir nicht wissen. Das ich nicht weiß.
    Ich stehe auf und beginne mich langsam mit ausgestreckten Armen im Kreis zu drehen. Der Anfang des Energietanzes, so wie ich ihn von Hope gelernt habe. Er ist ein Teil von mir geworden.
    Ich spüre mit jeder Umdrehung, wie die Kraft in meinen Körper strömt. Hunger, Durst, Erschöpfung verschwinden. Ich sehne mich nicht mehr nach Blut. Eine weitere Tatsache, dass ich träumen muss und nicht wach bin.
    Ich lasse die fließenden Formen, Bewegungen meines Körpers aufeinander folgen.
    Ich bin ein Alphawolf, seit ich die Bestien in mir kontrollieren kann. Der Unterschied des Traumtanzes, zu den jämmerlichen Versuchen im Wachzustand ist dramatisch. Jämmerliche Versuche bis auf den einen Tanz am See, als Hope meine Hände genommen hatte, mich geführt hatte.
    Meine Tattoos tanzen mit mir.
    Es steht außer Zweifel.
    Ich träume.
    Ich bewege mich auf der Kuppe mit den Schatten um mich herum. Bin wie ein Schattenkrieger, tanze im zähflüssigen Licht der letzten Sonnenstrahlen und mit jeder Bewegung verweben sich mehr und mehr die Formen meines Körpers, mit den Formen meiner Tattoos und der meiner Umgebung.
    Ich leuchte, meine Haut, meine Bestien strahlen, brennen. Erhellen die Bergkuppe. Es strömt so viel Energie durch meinen Körper, dass es mich fast von den Füßen reißt.
    Ich drohe zu explodieren und lasse los, lasse alles geschehen, bewege mich fortan unbewusst, natürlich im Einklang mit der Energie, mit der Natur, der Welt.
    Plötzlich bleibe ich stehen.
    Plötzlich ist Hope bei mir. Stehen wir tatsächlich. Oder sind wir es, die sich drehen und die Welt steht still. Es gibt keine Grenze mehr zwischen Hope und mir und allem um uns herum.
    Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit sind nicht existent. Gut und Böse. Licht und Dunkelheit. Tag und Nacht nur eine Illusion. Alles was bleibt sind Hope und ich und unsere Energie.
    Ich werde berührt vom Finger der Unendlichkeit. Von der Wahrheit. Hope berührt mich. Berührt meine Stirn.
    „Man muss die Wahrheit sehen, um zu wissen, dass sie wahr ist“, flüstert sie mit ihrer unglaublich schönen Stimme. Wie recht Hope hat. Ich habe nicht die Wahl in diesem glückseligen Zustand zu verweilen.
    Kehre zurück in die Dualität. Dort hin, wo es ein jetzt gibt. Falle auf die

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