Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
Energie verfüge. Es war nur eine Berührung nötig um die Brennstoffzelle des Computers zu erneuern. Eine zufällige Berührung, weil der Computer auf meinem Tagebuch lag und ich ihn lediglich zur Seite schieben wollte. Er hat gepiepst und der Monitor ist aufgeflackert. Adam war begeistert und hat sich gleich an die Arbeit gemacht.
Für Hope war es ein Zeichen – das Zeichen auf das sie gewartet hatte. Es steckt doch mehr in dir, als nur so körperlicher Kram, hat sie gesagt.
Sie fordert mich auf, immer wieder zu tanzen, weil sie nicht weiß, dass mir der Tanz zwar hilft nichts essen zu müssen, aber nur Adams Blut mir diese Mengen an Energie geben kann, die mich zu solchen unglaublichen Dingen befähigt. Ich muss üben, um es bewusst zu steuern und nicht nur in Notsituationen oder rein zufällig.
Wobei ich nicht wirklich an Zufälle glaube.
Adam hat auf dem Computer Informationen gefunden. Informationen über Sektion 13. Irgendetwas muss dort passiert sein. Ich hoffe er kann das dechiffrieren.
Ich überlege mir gerade, ob ich mein Tagebuch aufschlagen soll, um alle meine Gedanken und die Eindrücke meines Traums niederzuschreiben. Aber heute Morgen genügt es einfach nur nachzudenken, um die letzten beiden Tage zu verarbeiten.
Ich rapple mich auf und setze mich neben Hope. Ich habe nicht vor, ihr ein Geheimnis zu verraten. Sie hat Adams Handgelenk geheilt, aber sie weiß nichts von dem Kuss. Dem Geschmack seiner Lippen, nach denen ich mich noch mehr sehne, als nach Adams Blut.
„Na Schlafmütze. Alles klar?“, erkundigt sich Hope.
„Hast du nicht geschlafen?“
„Seit wir unterwegs sind nicht. Aber Zuhause schon. Nicht weil es notwendig wäre. Nur deshalb, weil ich es cool finde zu träumen.“
„Hope, ich habe den Verdacht, dass du mich nirgendwo hinbringst. Dass wir einfach laufen, laufen, laufen und du darauf wartest, dass etwas passiert. Mit mir etwas passiert. Etwas, das mit der Wahrheit, von der du immer sprichst, zu tun hat. Ich weiß jetzt viel mehr, als noch vor ein paar Tagen.“
„Du weißt nicht wo die Bestien herkommen. Du weißt nicht, wer die Gesandten wirklich sind.“
„Ich weiß, dass sie gegen die Bestien kämpfen. Und ich weiß, dass sie uns dazu missbrauchen, manipulieren und dass das ein Ende haben muss. Im Grunde gibt es zwei Seiten und keine ist gut, ist besser als die andere. Die Bestien besitzen die Welt außer ein paar Sektionen, die sich vor ihnen schützen können.“ Ich denke an die Drohnen, die Vollstrecker. „Und die Gesandten sind egoistisch und statt den Menschen wirklich zu helfen, schlagen sie aus der Situation nur das Beste für sich heraus“, sage ich.
„Siehst du, das meine ich. Du weißt nichts. Aber heute Abend werden wir ankommen, dann wirst du klarer sehen.“
„Wir werden ankommen? Heute Abend?“
„Wir haben die Sektionsgrenze vor zwei Tagen überschritten. Sind tief im Bestiengebiet. Ein Tagesmarsch und wir sind dort, wo ich mit dir die ganze Zeit schon hin will.“
Kapitel 13
Überraschend, fast überfallartig schnell wird es Nacht. Ich sehe in der Ferne Lichter leuchten. Wir haben das Ziel bald erreicht. Hat Hope recht? Die Wahrheit muss man sehen, um sie zu verstehen. Hopes Worte schwirren um meinen Verstand, wie Motten um das Licht einer Straßenlampe.
Als wir weiter laufen, erkenne ich, dass die Lichter elektrischen Ursprungs sind. Ich wage es nicht Hope zu fragen, ob wir trotzdem weiter darauf zugehen sollen. Es ist ein Naturgesetz, dass Hope voraus marschiert und wir ihr folgen.
Adam geht direkt hinter mir. Ich spüre seine Blicke auf meinem Rücken und denke an den zweiten Kuss am See. Schon wieder. Wieder und immer wieder.
Ich spüre erneut Hitze in mir hochsteigen, bei dem Gedanken an seine federleichten Lippen und an seine Hände an meinen Hüften. Und wie er mir über den nackten Rücken strich, bevor ich ihn weg geschoben habe, abgewiesen habe. Ihm sagte, dass wir das nicht tun sollten. Weil ich ihn mit in den Tod reißen würde. Weil ich verflucht bin. Er sagte, dass er lieber sofort sterben würde, anstatt auf mich zu verzichten. Und dann denke ich wieder an das Blut, sein Blut das er mir gegeben hat.
Das ist jetzt fast drei Tage her und ich spüre noch immer die Energie, sein Blut in mir.
Je länger ich jetzt schon ein Alphawolf bin, wie Hope es nennt, desto mehr spüre ich die Dinge, wie sie wirklich sind. Ich habe Vorahnungen, würde es nicht Hellsichtigkeit nennen, eher Intuition. Und meine Intuition
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