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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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als sich der Vorhang teilte. » Hin, zurück und dann kommt mir Jason entgegen und führt mich hinaus. Ja?«
    » Ja!« Whitney zerdrückte mich fast mit ihrer Umarmung. » Du wirst wundervoll sein.«
    Eine dritte Frauenstimme dröhnte aus den Lautsprechern.
    Ich straffte die Schultern und stellte mich zweimal auf die Zehenspitzen.
    » Na, dann los.«
    Ich ergriff Whitneys Hand und drückte sie kurz.
    Als ich den Saal betrat, kribbelte es mich am ganzen Körper.

KAPITEL 44
    » Sehr verehrte Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen Miss Victoria Grace Brennan.«
    Applaus.
    Hinter mir beugte sich Ashley vor und flüsterte mir ins Ohr. » Erstick bloß nicht, Inselmädchen.«
    Beinahe hätte ich gelacht. » Ach geh weg, Oberzicke.«
    Ich dachte nicht nach, nahm mir keine Zeit zum Grübeln, sondern ging den Gang so selbstsicher und aufrecht entlang, wie ich nur konnte. Glücklicherweise verbarg das lange Kleid meine zitternden Knie.
    Rücken gerade! Lächeln! Arm leicht angewinkelt an den Seiten, um den Schwung meines Kleides zu betonen! Ich zählte die Schritte still mit, damit ich weder zu rennen begann noch zu langsam wurde. Dann entdeckte ich ein kleines X, das mit Klebeband auf der Tanzfläche angebracht war.
    Die Stelle für den Knicks.
    Ich stellte mir vor, wie Whitney es gemacht hatte. Erschien mir ganz leicht. Warum nicht den Testdurchlauf machen, während ganz Charleston zuschaute.
    Ich erreichte die Markierung.
    Blieb stehen.
    Drehte mich um.
    Du schaffst das.
    So elegant ich konnte, ließ ich mich in die Verbeugung sinken. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Mein Kopf ging nach unten, bis ich auf das Parkett blickte. Mit rasendem Puls wartete ich zwei volle Herzschläge, wie Whitney es getan hatte.
    Kameras blitzten. Jemand hustete.
    Stille. Hatte ich alles richtig gemacht? Oder schämten sich alle wegen mir und unterdrückten ihr Lachen?
    In dieser prekären Haltung mit dem Blick auf dem Boden konnte ich es wohl kaum entscheiden.
    Ja, und? In diesem Gebäude ist eine Bombe versteckt, und ich weiß nicht, wo.
    Und während ich auf den Holzfußboden starrte, kam mir die Antwort in den Sinn.
    Wo hatte der Spielleiter seine Hinweise immer versteckt?
    Unten. Unterirdisch.
    An tiefen, dunklen Orten.
    In den Eingeweiden von Castle Pinckney. In der Erde. In einer uralten unterirdischen Gruft.
    Wir hatten den Keller nicht durchsucht. Dort musste die Gefahr lauern!
    Die Bombe ist genau unter mir. Und die Zeit läuft ab.
    Ich richtete mich auf und ließ mir nach außen nichts anmerken, wozu ich meinen ganzen Willen aufbringen musste. Alle Blicke im Saal waren auf mich gerichtet. Schätzten mich ein. Beurteilten mich. Entschieden, ob ich dazugehörte.
    Einer von denen könnte der Spielleiter sein.
    Dann kam Kit, vor Stolz strahlend, auf mich zu.
    Er bot mir einen Arm und führte mich auf den Laufsteg und dann zurück zum Knickspunkt. Dort beugte er sich vor und küsste mich auf die Wange. Eine Sekunde lang vergaß ich die Gefahr und schwelgte in dem seltenen Moment der Nähe zu meinem Vater.
    Schon war Jason da und nahm meine Hand. » Perfekt«, flüsterte er. Lächelnd drehte er sich mit Schwung und geleitete mich auf den letzten Schritten den Gang entlang.
    Tosender Applaus brandete auf. Während mich mein blonder Ritter durch die Menge geleitete, sah ich Zustimmung auf den Gesichtern. Und ich hörte Bemerkungen:
    » Großartig. Wie eine Königin.«
    » Ein makelloser Knicks. Zu welcher Familie gehört sie?«
    » Die beiden sind ein schönes Paar.«
    » Die wird es noch weit bringen. Was für eine Schönheit!«
    Sie mochten mich. Diese Fremden mochten mich.
    Dieses Lob tat einfach gut. Es fühlte sich hervorragend an, dazuzugehören. Der Mitgliedschaft in der Gemeinschaft für wert befunden zu sein. Wie oft hatte ich genau das Gegenteil gefühlt?
    Aber ein wenig war ich auch abgestoßen. Was interessierte es mich, was diese High-Society-Snobs über mich dachten? Und trotzdem aalte ich mich in ihrem Applaus.
    Als wir uns dem Ende des Laufstegs näherten, entdeckte ich Whitney in der letzten Reihe. Sie winkte wild und tupfte sich mit einem lavendelfarbenen Taschentuch die Augen.
    Was mich daran erinnerte, wie blöd das alles war.
    Jason und ich traten aus dem Ballsaal.
    Es war vorbei. Die ganze Prozedur hatte nur zwei Minuten gedauert.
    » Absolut cool!«, krähte Hi, als sich der Vorhang hinter uns schloss. » Eine Prinzessin der neuen Generation. Total die Kate. Äh, oder vielleicht Pippa.«
    » Super, Tory!« Shelton

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